„Hey Prinzessin. Wie war dein Tag?", fragte mich Lucas und ich lächelte.
Seine vertraute Stimme zu hören war für mich das Beste am Abend. Wir telefonierten täglich und ich bin mehr als froh, dass Lucas sein Versprechen eingehalten hat und sich jeden Tag bei mir meldete.
„Anstrengend, aber auch schön. Wie war es bei dir?"
„Ich bin mir sicher, dass du einen schöneren Tag als ich hattest. Heute war extrem viel los. Aber erzähl mir lieber, was du gemacht hast", bat mich Lucas und ich begann von meinem Tag zu berichten.
Ich erzählte ihm von den weiteren Vorbereitungen für die Renovierung, von dem Kistenschleppen und natürlich auch von der Kleideranprobe von Kate und der anschließenden Kleidersuche für uns.
„Anna hat ein wunderschönes, knielanges Kleid in hellblauem Satin gefunden. Es ist schulterfrei und der untere Rock fällt in leichtere Falten über ihre Beine. Das Kleid stand ihr ausgesprochen gut. Deine Schwester trägt ein etwas längeres Kleid in einem hellen Rotton, man könnte melonenfarbig sagen. Es ist oben mit etwas Spitze besetzt und auch in einem helleren Ton. Der Rock wird dann wieder etwas dunkler. Liv sah wundervoll darin aus. Das Kleid harmonierte perfekt mit ihrer Augenfarbe."
„Wie sieht dein Kleid aus?", wollte Lucas wissen und klang dabei sehr neugierig.
„Ich konnte mich nicht entscheiden und habe drei Kleider für mich reservieren lassen. Irgendwie war ich mir nicht sicher", erklärte ich und zuckte mit den Schultern.
Dass ich mich nicht entscheiden konnte, war für mich nichts Neues. Doch ich hätte es mir gewünscht, dass ich das Kleid schon heute gefunden hätte. Aber anscheinend sollte es nicht so sein.
„Wieso konntest du dich nicht entscheiden?", hakte Lucas nach.
Ich rutschte auf dem Sofa umher und setzte mich bequemer hin. Ich war bei mir zu Hause und selbst auf meiner Lieblingsfensterbank konnte ich nicht zur Ruhe kommen. Erst Lucas seine Stimme hatte diesen Effekt.
„Ich weiß es nicht. Irgendwas hat mir gefehlt. Ich werde morgen nochmal hingehen, vielleicht kann ich mich alleine besser entscheiden. Kate tendierte zu dem ersten Kleid, Anna zu dem Zweiten und Liv fand das letzte Outfit am besten. Ich hoffe, dass sie morgen Nachmittag geöffnet haben. Was hast du für morgen geplant?"
„Ich werde morgen schon sehr früh abfahren, weil wir einen Auswärtstermin haben. Es könnte also sein, dass wir morgen später telefonieren müssen. Die Zeitumstellung ist wirklich nicht sehr schön. Ich denke gar nicht daran, dass du mir schon fünf Stunden voraus bist."
„Geht mir nicht anders. Ich hoffe einfach, dass du bald wieder hier bist. Die Hälfte haben wir schon geschafft. Ich vermisse dich Lucas", gab ich zu und unterdrückte ein Seufzen.
Seine ganze Anwesenheit fehlt mir. Ich komme mir in meiner Wohnung manchmal wirklich sehr alleine vor. Zum Glück lässt mich Liv oft genug mit ihr den Tag verstreichen.
„Ich vermisse dich auch Ally, sehr sogar. Bald bin ich wieder in London. Die Zeit vergeht schneller, wenn du nicht so oft daran denkst. Und bitte fühle dich wegen des Kleides nicht unter Druck gesetzt. Du hast noch Zeit. Notfalls bringe ich dir ein Kleid aus New York mit", scherzte Lucas und brachte mich schmunzeln.
„So toll wie dein Angebot auch klingen mag, würde ich lieber hier ein Kleid finden, am liebsten mit dir zusammen", gab ich zu. Im Hintergrund hörte ich schon wieder viele Menschenstimmen und laute Nebengeräusche.
„Wo bist du überhaupt? Es klingt bei dir so laut im Hintergrund", fragte ich Lucas.
„Ich laufe gerade durch die Innenstadt. Ich habe gleich noch einen Termin mit einem Kollegen. Wir müssen noch für morgen etwas besprechen", antwortete mir Lucas. Die Geräuschkulisse nahm an Lautstärke immer mehr zu.
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Mein wahrer Gentleman?!
RomanceDrei Begegnungen, ob Zufall oder Schicksal, darüber lässt sich streiten. Dennoch haben diese Begegnungen Allys Leben verändert. Begleite Ally auf ihrem neuen Lebensabschnitt in London. Sie möchte ihre Bücher an einen Verlag bringen und hofft auf...