R U N EDie Tage vergehen im Schneckentempo. Einer gleicht dem vorherigen.
Mittags scheint die Sonne so stark herab, dass sich die Lihai in ihre Häuschen oder in den Schatten der Bäume verziehen und gleichzeitig ist das Wetter unberechenbar geworden. Unerwartete Regenschauer prasseln auf uns hinunter und überraschen mich mitten auf der Jagd. Ich musste schon das Training mit David ausfallen lassen, weil das Trainingsgelände zu einer reinen Schlammgrube wurde. Doch der heutige Tag ist schön. Noch verdunkelt keine einzige Wolke den blauen Himmel. Ein perfekter Tag, um den See aufzusuchen.
„Rune? Bist du endlich fertig?" Liz steht ungeduldig im Türrahmen meines Raumes. Unter ihrem Arm hält sie eine kleine Ledertasche. Seit Tagen schon freut sie sich darauf, im See schwimmen zu gehen. Zwar ist das Wasser noch kühl, aber erträglich. Vor allem wenn man nicht nur fröhlich herumplantscht, sondern konzentrierte Runden zieht.
„Ich habe es gleich, ich brauche nur noch meine Sachen", rufe ich ihr zu und krame in meiner Truhe nach einem schmutzigen Shirt, das ich zum Schwimmen anziehen kann. Eines gefunden stopfe ich es in meine Tasche. Ich packe noch einen Wasserbeutel, ein wenig Obst und ein kleines Leinentuch dazu. Ein Stück grobkörniger Seife wandert auch noch hinein. Ich nicke Liz zu und schnalle meinen Messergürtel um die Hüfte. „Ich bin bereit. Du auch?"
Das junge Mädchen strahlt mich übermütig an, ganz wie ihre ältere Schwester. „Natürlich!", überschlägt sich beinahe ihre Stimme und schon huscht sie aus meiner Hütte hinaus. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Haupttor. Da wir später sowieso viel schwimmen würden, schlendern wir gemütlich den Waldweg entlang, der uns zum kleinen See führt.
Trotz des frühen Sommers brennt die Sonne nur so auf uns herunter. Schon bald bildet sich der erste Schweißtropfen auf meiner Stirn. Da begrüße ich es erneut, dass wir Jäger in den frühen Morgenstunden zur Jagd ausrücken.
Nach einiger Zeit des Wanderns kommen wir endlich am See an – es ist ein anderer als der, den ich während der Jagd gerne aufsuche. Dieser hier ist wesentlich kleiner und näher am Dorf. Außerdem erwärmt sich im Frühsommer das Wasser schneller. Deswegen ist dieser Ort ein beliebter Platz, um heiße Tage zu verbringen. Auch heute hatten wohl schon einige andere Lihai diese Idee, denn am Ufer erkenne ich mehrere Personen und im Wasser ein paar Köpfe.
Ich suche uns eine ruhige Stelle, ein wenig abseits der anderen. Liz ist kaum zu bremsen und rascher im Wasser, als ich meinen Messergürtel abgelegt habe. Schmunzelnd drehe ich den Lihai in der Entfernung den Rücken zu und wechsle mein Oberteil. Das neue reicht mir bis zur Mitte des Oberschenkels, weswegen ich meine enge Lederhose abstreife.
„Rune! Komm endlich!", ruft mir Liz zu. Sie steht schon bis zur Hüfte im Wasser. Ich schiebe noch schnell unsere Sachen auf einen gemeinsamen Haufen zusammen, dann folge ich ihr. Das Wasser reicht ihr nun bis zu den Schultern, doch ich mache mir keine Sorgen. Liz kann schwimmen, sehr gut sogar. „Es ist kalt!", dringt ihre Stimme zu mir und ich lache über ihren Tonfall. Sie taucht unter, schüttelt sich als sie wieder hochkommt. „Wirklich!", beteuert sie.
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Freiheit - David & Rune
Science Fiction» „𝘋𝘰𝘤𝘩 ... 𝘦𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘦𝘭𝘭𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘹𝘪𝘴𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵." 𝘐𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘩𝘦 𝘻𝘶 𝘙𝘶𝘯𝘦, 𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘧𝘦𝘶𝘨𝘳𝘶𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘉𝘭𝘪𝘤𝘬. 𝘔𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘵𝘪𝘮𝘮𝘦, 𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘶𝘤𝘩...