R U N ETage vergehen.
Wir Jäger sind bei der Jagd aufmerksam, doch wir sichten keine Soldaten zwischen den Bäumen. Die Anspannung im Stamm legt sich und wir kehren zur Normalität zurück. Das Dorf ist wieder belebt, die Lihai wandern vergnügt durch den Wald und verbringen Zeit am See. Zwischen unseren Hütten höre ich das Lachen der Kinder und von allen Seiten werde ich begrüßt.
Heute ist ein schöner Sommertag, doch ich will nicht zum See. Zu viele Erinnerung würde er wecken, Erinnerungen, denen ich mich nicht stellen möchte. Stattdessen begebe ich mich zum Trainingsgelände. Lihai unterschiedlichen Alters trainieren hier und nutzen die letzte Helligkeit des Tages. Ich entdecke Cayla, die mit Vic kämpft. Doch ihr Kampf ist eher ein freundschaftliches Gerangel und ich sehe, wie ihre Hände oft eine Spur zu lange auf ihrem Gegenüber verweilen. Je länger ich die beiden beobachte, desto mehr fallen mir ihre vielsagenden Blicke auf. Ich muss mich abwenden. Der tiefe Ausdruck in ihren Augen versetzt mich an einen anderen Ort. Ich drehe den beiden den Rücken zu und schlendere zu den Zielscheiben.
Vor einer steht Leon und wirft Messer. Noch hat er mich nicht bemerkt. Er bewegt sich langsam und bedächtig. Wahrscheinlich schont er sich noch wegen seiner Verletzung. Ich näher mich ihm, unauffällig, bis ich nur einen Schritt hinter ihm stehe. Noch immer ist ihm meine Anwesenheit nicht aufgefallen. Konzentriert wirft er die nächste Klinge. Sie bleibt im dritten von fünf Kreisen stecken.
Missbilligend schüttle ich den Kopf. Bevor Leon das nächste Messer in die Hand nehmen kann, ziehe ich eines meiner eigenen Messer aus dem Gürtel und werfe es, ohne groß nachzudenken. Es bleibt nur wenige Fingerbreit vom Mittelpunkt entfernt stecken. Überrascht fährt Leon zu mir herum.
„Ganz schön aus der Übung, was? Hast du das Training zu lange ruhen lassen?", sage ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Leon kneift die Augen zusammen. „Wieso wundert es mich nicht, dass es dein Messer ist?", fragt er. „Und ja, mit einer Verletzung lässt sich nicht so gut trainieren", fügt Leon hinzu, in seiner Stimme liegt aber ein belustigter Tonfall. „Keine gute Ausrede, Leon", grinse ich ihn an und ziehe ein weiteres Messer. „Kleiner Ansporn gefällig?"
Leons Augen leuchten auf. „Immer doch. Du wirst schon sehen, wenn ich wieder drinnen bin kannst du mich nicht so leicht schlagen."
„Das werden wir ja sehen."
Leon schenkt mir einen herausfordernden Blick und eröffnet die erste Runde. Wir werfen und werfen, holen die Messer und werfen erneut, bis in Leons Hände wieder die Sicherheit und das vertraute Gefühl des Messerwerfens zurückgekehrt ist. Als wir aufhören, sind wir die letzten am Übungsplatz und um uns herum senkt sich die Dunkelheit nieder.
***
Die Zeit vergeht.
Tage und Wochen fliegen an mir vorbei. Monate vergehen. Die Stimmung unter den Lihai ist bedrückt und ich gebe mein bestes, um alles am Laufenden zu halten. Der kalte Herbst hat uns fest im Griff und der erste Schnee kommt schneller, als uns lieb ist. Das Überleben wird zur Hauptaufgabe.
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Freiheit - David & Rune
Science Fiction» „𝘋𝘰𝘤𝘩 ... 𝘦𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘦𝘭𝘭𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘹𝘪𝘴𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵." 𝘐𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘩𝘦 𝘻𝘶 𝘙𝘶𝘯𝘦, 𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘧𝘦𝘶𝘨𝘳𝘶𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘉𝘭𝘪𝘤𝘬. 𝘔𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘵𝘪𝘮𝘮𝘦, 𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘶𝘤𝘩...