D A V I DIch bin wie gelähmt.
Ich kann nur hilflos zusehen, wie der Körper meines Vaters neben mir auf der Erde prallt. Er landet am Rücken. Seine Augen ... seine Augen sind leer und leblos und keine einzige Regung erfüllt ihn. Alles in mir zieht sich zusammen, als sich der dunkle Fleck über seiner linken Brust rasch ausbreitet. Nass tränkt das Blut seinen eleganten Anzug. Ich schlucke schwer und mein Magen rebelliert. Meine Sicht verschwimmt, um mich ist das Chaos noch nicht zu Ende. Da sind noch immer Menschen, die panisch herum stürmen und fliehen wollen. Wachmänner mit Waffen und Rebellen mit Waffen und die Luft sirrt vor Aufladung.
Irgendwie drängt sich eine Person in mein Blickfeld. Ein weiterer, lebloser Körper, mitten auf der Bühne. In ein weißes Kleid gehüllt. Rune.
Da liegt sie, die Augen geschlossen, ihr Haar zerzaust, als würde sie nur schlafen. Wie wunderschön sie ist. Wie einzigartig. Wie anders. Doch sie rührt sich nicht und ich habe solche Angst, solche panische Angst um sie. Irgendwie stemme ich mich hinauf auf die Bühne, mein Bein ist zwar nutzlos, doch mein Wille ist stärker als meine eigentliche Kraft. Mir ist schwindelig und mein Kopf dröhnt doch sie ist alles, was ich sehe.
Ich muss zu ihr, ich will zu ihr.
Ich robbe zu Rune und strecke die Hand nach ihr aus. Mit Tränen in den Augen ziehe ich sie in meinen Schoß, ihr rotes Haar ist strähnig und ihrr Haut wirkt bleich. Mit fahrigen Fingern nestle ich am Kragen des Brautkleides, der spitzenbesetzte Stoff zerreißt unter meinen groben Berührungen. Ich bette Runes Kopf so, dass ihre Atemwege nicht blockiert sind und fühle ihren Puls. Ganz schwach spüre ich ihn unter ihrer Haut. Eine meiner Tränen fällt in ihr Haar. Ihre Brust hebt sich, kaum sichtbar, doch sie lebt.
Die Erleichterung durchströmt mich und meine Gefühle gehen mit mir durch. Ich schließe die Augen, umklammere ihre Schultern, fühle ihr Haar. Wiege Rune sanft in meinen Armen.
Und denke dabei die ganze Zeit an sie.
Unsere erste Begegnung, als ich ihre efeugrünen Augen sah. Wie stolz und geheimnisvoll sie damals war. Fremd, wie aus einer anderen Welt. Ihre Worte in der kehligen Sprache der Wildnis, die mir einen Schauer über den Rücken jagten, die ich nicht verstand. Ein Schluchzen entfährt mir. Mein Körper zittert, bebt. Eine weitere Träne löst sich aus meinem Auge.
Da sind ihre efeugrünen Augen, jetzt geschlossen, die mir kalte Blicke zuwarfen, die mich verspotteten, bis sie mich wirklich sahen. Bis sich Rune selbst ihre Gefühle zugestand. Ich erinnere mich an ihre Lektionen im Kämpfen, wie sie mir Messergriffe zeigte und mit einer Holzklinge ohne Rücksicht nach mir stach.
Ohne es zu merken lernte ich unglaublich viel von ihr, in meiner Zeit bei den Lihai.
Willenskraft, Durchsetzungsvermögen, Freundschaften.
Treue, Verteidigung, Überleben. Liebe.Und vor allem ... niemals aufzugeben.
Immer für das zu kämpfen und einzustehen, was ich mir erträume.
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Freiheit - David & Rune
Science Fiction» „𝘋𝘰𝘤𝘩 ... 𝘦𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘦𝘭𝘭𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘹𝘪𝘴𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵." 𝘐𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘩𝘦 𝘻𝘶 𝘙𝘶𝘯𝘦, 𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘧𝘦𝘶𝘨𝘳𝘶𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘉𝘭𝘪𝘤𝘬. 𝘔𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘵𝘪𝘮𝘮𝘦, 𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘶𝘤𝘩...