D A V I DEs ist mitten in der Nacht.
Ich richte mich in meinem Bett auf. Dunkelheit herrscht im Zimmer und in der Stille ist das Geräusch, welches meine Bettdecke beim Zurückschlagen verursacht, lauter als sonst. Meine Füße berühren den Boden und ich husche lautlos aus dem Schlafzimmer hinüber in mein Arbeitszimmer. Aus der Ferne höre ich, wie vor der Türe meines Schlafzimmers der abgestellte Wachposten auf- und abgeht. Die Ausgänge meiner Räume sind bewacht, doch sie sind es nicht, die ich ansteuere. Im Arbeitszimmer suche ich im Dunklen nach dem kleinen Tablet meines Vaters. Es ist für meine Studien bestimmt und verfügt nur über wenige, strikt programmierte Funktionen. Aber man kann eine Speicherkarte einstecken. Und das ist die Funktion, die ich benötige.
Mit dem dünnen Gerät in der Hand schleiche ich in mein Bett zurück und ziehe Runes Speicherkarte zwischen der Matratze hervor. Sie ist Gott sei Dank klein genug, damit ich sie unauffällig in mein Sakko stecken und anschließend auf mein Zimmer bringen konnte. Ich richte meinen Kopfpolster so, dass ich mich aufrecht gegen die Wand lehnen kann und schalte das Tablet ein. Das bläuliche Licht ist hell in meinen Augen. Ich bemühe mich, es so zu lenken, dass der Wachposten bei einem zufälligen Blick den schwachen Lichtschein nicht unter dem Türspalt herausdringen sieht.
Es dauert ein paar Sekunden, bis das Gerät hochgefahren ist und ich die Speicherkarte seitlich einschieben kann. Während dieser Momente höre ich mein Herz überdeutlich in mir schlagen, laut pochend in der Ruhe der Nacht. Dann kann ich die Speicherkarte öffnen. Es sind mehrere Dateien. Mein Finger ist unruhig, als ich auf die Erste klicke. Es ist ein Foto einer handgeschriebenen Seite. Vermutlich ein Tagebucheintrag.
14. Jänner
Heute ist mein Sohn eine Woche alt.
Schon bei der ersten Zeile stockt mir der Atem. Ich erkenne die Handschrift nicht, sie ist mir fremd. Doch das Datum in Kombination mit den folgenden Worten, lässt mich stocken. Der 14. Jänner. Mein Geburtstag ist der siebte Jänner. Ich schlucke und meine Augen finden sofort den Buchstaben, mit welcher der Eintrag unterzeichnet ist. A. Für einen Moment schließe ich die Augen, geblendet vom hellen Bildschirm, geblendet von der möglichen Bedeutung. A. Wie Ariel. Ariel Brighton, der Name meiner Mutter.
Mit schlagendem Herzen öffne ich das Foto des nächsten Eintrags. Es sind knappe Zeilen und ein Name fällt. Isabelle Rutherford. Die Rebellin, die den Aufstand in die Wege leitete. Plötzlich bin ich ein paar Stunden zurückversetzt, in dem Gang mit meinem Vater, mit Finn und mit Rune. Ich höre ihn höhnisch lachen und Runes Haar zwischen den Fingern zwirbeln. „Isabellenrot", raunt er spöttisch und wie in Trance öffne ich das nächste Foto.
03. März
Ich nahm im Februar Kontakt zu Isabelle auf. Zu den Rebellen. Es muss im Geheimen geschehen. Anders ist es nicht möglich. Ich bin ein Teil des Aufstandes geworden. Und wir wollen die Gesellschaft zu Fall bringen. Wenn mein Ehemann davon wüsste ... ich weiß nicht, was dann mit mir geschehen würde. A.
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Freiheit - David & Rune
Science Fiction» „𝘋𝘰𝘤𝘩 ... 𝘦𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘦𝘭𝘭𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘹𝘪𝘴𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵." 𝘐𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘩𝘦 𝘻𝘶 𝘙𝘶𝘯𝘦, 𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘧𝘦𝘶𝘨𝘳𝘶𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘉𝘭𝘪𝘤𝘬. 𝘔𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘵𝘪𝘮𝘮𝘦, 𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘶𝘤𝘩...