R U N E„Wenn die Rebellen erfahren, dass Isabelles Kind ... Isabelles Tochter ...noch am Leben ist ...", haucht Deidre mit großen Augen. „Dass die Gesellschaft dich nicht kriegen konnte. Dass du es geschafft hast, in Freiheit zu leben ..." Sie sieht zu mir, dann zu Marc. „Das würde ihnen einen noch stärkeren Hoffnungsschub geben, als die Flucht von Brighton."
Mein Herz stockt bei ihren Worten. „Brighton ... David Brighton?"
Deidres Kopf fährt herum. Verwundert sieht sie mich an. „Ja." Ihre Augen verziehen sich argwöhnisch zu Schlitzen. „Woher weißt du davon?"
Ich atme durch und entscheide mich. Es ist der Moment, in dem ich die Wahrheit erzählen muss. Er kommt früher als mir lieb ist, aber ich spüre, dass es der richtige Augenblick ist. „David ist der Grund, warum ich hier bin", sage ich und beobachte ganz genau die Reaktionen der beiden. „Er fand irgendwie zu uns Lihai. Schließlich ... entschloss er sich, zurück in die Gesellschaft zu gehen, um unser Leben in der Wildnis zu schützen."
Bei den Worten steigt der Schmerz seines Abschiedes in mir hoch. Meine Bewunderung über seine Tat ist noch immer da.
Marc Zwin legt den Kopf in die Hände. „Das gibt es doch nicht", murmelt er zwischen seinen Fingern hindurch. „David Brighton ist so etwas wie das neue Symbol der Rebellen geworden. Wie es einst Isabelle war."
„Der Flüchtling aus dem Kreis der Ältesten. Und du, Isabelles Tochter. Die Tochter des Aufstands", fällt Deidre ihm ins Wort. „Das ist unglaublich."
Die braunhaarige Frau schüttelt fassungslos den Kopf. „Ihr könntet alles verändern. Ihr könntet unsere Möglichkeit sein, die Gesellschaft endgültig zu vernichten."
„Aber wie nur?", frage ich.
Stille senkt sich über uns. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach, ich sehe die Anspannung in Deidres Gesicht, bis ihr plötzlich etwas einfällt. „Die Speicherkarte", sagt sie unvermittelt. „Ist sie von David Brighton?"
„Ja. Sie muss von seinem Vater sein."
Ein verheißungsvolles Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen.„Noch besser. Und ich ... ich habe eine Vermutung."
„Welche Speicherkarte?", fragt Marc.
Ich beuge mich seitlich hinunter und hole das Papierkuvert aus meinem Strumpf. Zögerlich lege ich sie auf den Tisch. Die Zahlen leuchten mir nun förmlich entgegen. 119-140. Und plötzlich beiße ich mir auf die Lippe, denn auch ich erkenne jetzt, was Deidre ahnt. Das sind die Nummern, welche auch die Gefangenen des Aufstands trugen. Ich schlucke schwer. Ich bin Nummer 137.
Unwillkürlich ziehe ich mein Handgelenk eng an mich und ein Schauer überläuft mich. Heute habe ich schon zu viel erfahren. Zu viele Neuigkeiten und Wahrheiten. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Irgendwann werden mich die Emotionen überschwemmen. Ich kann sie nicht auf ewig in Schach halten. Das habe ich mit David gelernt.
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Freiheit - David & Rune
Science Fiction» „𝘋𝘰𝘤𝘩 ... 𝘦𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘦𝘭𝘭𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘹𝘪𝘴𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵." 𝘐𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘩𝘦 𝘻𝘶 𝘙𝘶𝘯𝘦, 𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘧𝘦𝘶𝘨𝘳𝘶𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘉𝘭𝘪𝘤𝘬. 𝘔𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘵𝘪𝘮𝘮𝘦, 𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘶𝘤𝘩...