Kapitel 5: Schwester und Bruder

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Ich schloss die Tür hinter mir, fuhr mir mit den Fingern durch das lange blonde Haar und seufzte müde. Ein Blick in den Spiegel ließ mich kichern. Hotaka hatte Recht, ich sah aus wie eine Mumie. Meine Arme waren fast vollständig eingewickelt und da wo kein Verband war, klebte ein Pflaster. Ich zog die Hose aus und tauschte mein Oberteil gegen ein weites, graues Oberteil. Müde ließ ich mich auf das Bett fallen und zuckte sofort vor Schmerz zusammen. Klug, sich auf den Bauch fallen zu lassen. Träge griff ich nach der Dose auf dem Beistelltisch und schluckte eine der kleinen runden Pillen. Dann wartete ich auf den Schlaf. Mein Blick heftete sich auf die Schublade des Nachttischs. Ich streckte meine Finger aus und strich über den Knauf. Dann zog ich die Schublade auf, kramte kurz darin und spürte Metall, kalt und glatt. Ich umgriff es und zog es aus dem Kasten. Das silberne Jashinsymbol spieglte die Sonne wieder, die durch die Vorhänge schien. Seufzend und traurig ließ ich die Kette in die Schublade zurückfallen, schloss sie und drehte mich zur Wand. Nach einer kurzen Zeit war ich eingeschlafen.

Ein Klopfen riss mich aus dem Schlaf. Ich rollte mich unwillig auf die andere Seite aber das Klopfen verstummte nicht. Ich murmelte ein paar Flüche und stand letztlich auf. Wütend riss ich die Tür auf.

"Du siehst ja echt so schlimm aus, wie Hotaka gesagt hat.", murmelte der junge Mann mir gegenüber. Ich lehnte mich in den Türrahmen, verkreuzte die Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen nach oben.

"Danke Naruto. Du bist charmant wie ein verdammter Tornado. Gut das Hinata dich unmenschlich liebt. Wie auch immer sie sich aushält.", ich grinste ihn an.

"An deinem Körper scheint noch Alles zu schlafen außer deiner Zunge.", er musterte mich und wurde urplötzlich knallrot. "Kannst du dir vielleicht etwas anziehen?" Ich blickte an mir herab und sah ihn dann fragend an.

"Sag nicht, du bist prüde geworden. Verdammt, Naruto. Ich bin deine Schwester, schon vergessen?", jetzt grinste ich noch mehr.

"Das weiß ich, echt jetzt! Aber...Hinata...", er begann zu stottern.

"Sieht mich ganz sicher nicht als Gefahr an.", er lachte und kratzte sich am Hinterkopf. "Übrigens müsste ich echt böse auf dich sein."

"Hä?! Wieso das?!", man sah deutlich, dass ihm der Gedanke, ich wäre sauer auf ihn, ein Graus war.

"Du hast mir noch nie erzählt, wie ihr zusammengekommen seid.", ich stemmte die Hände in die Hüfte. Naruto lachte.

"Keine Sorge, das werde ich schon noch tun. Los zieh dir was über. Ich hab Hunger.", er schob die Hände in die Hosentasche. "Und du siehst aus, als könntest du eine Nudelsuppe vertragen." Na wo er Recht hatte. Ich zog mir also schnell ein schwarzes Oberteil und dunkle Shorts an, dann lief ich zu Naruto, der geduldig wartete. Der erste Teil des Wegs verlief schweigend. "Weißt du..."

"Oh nein, wenn du so anfängst wird das ein unangenehmes Gespräch.", grummelte ich und funkelte ihn böse an. Er lächelte entschuldigend.

"Hotaka macht sich ziemliche Sorgen um dich.", er blickte mich wieder ernst an. Ist das denn zu fassen?

"Naruto, ich finde es toll, dass ihr euch so gut versteht aber ihr seid Beide doch etwas dramatisch.", ich verdrehte genervt die Augen.

"Ich meine es ernst, Sora. Er hat Recht. Du bist blass, müde, lässt dich kaum blicken, bist ständig auf Mission. Was ist mit dir los? Ich bin dein Bruder, denk dran.", er war stehen geblieben und wirkte ernst, besorgt und wütend zugleich.

Ich bin heute nett und lade nochmal hoch. Meinung?

Das Ende des Weges // Naruto FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt