Die Tür war für mein übermüdetes Gehör viel zu laut. Sie fiel krachend ins Schloss, für mich war es jedenfalls krachend. Gähnend schaltete ich das Licht an, schmiss meine Schuhe unordentlich in die Ecke. Ich starrte in den Spiegel über der Kommode. Dann nahm ich langsam die Maske ab und legte sie auf die Kommode. Darunter hervor kam ein Geist. Dunkle Augenringe, blasse Haut. Selbst das Goldblond meiner Haare wirkte matter und heller. Ach, ich hörte mich schon wie Naruto oder Shizune an. Auf dem Weg zur Dusche schmiss ich meine Weste in die Ecke und öffnete die Armschoner. Sie fielen neben meinem Bett scheppernd zu Boden. Ich löste den Pferdeschwanz und bemerkte, wie lang meine Haare geworden waren. Ihre Spitzen berührten meinen Bauchnabel. Das Top und die enge Hose landeten ebenfalls auf dem Boden. Direkt dahinter landeten die fingerlosen Handschuhe. Ich zog die Badtür lautlos hinter mir zu, zog auch die Unterwäsche aus und stieg unter den kalten Wasserstrahl. Vielleicht würde ich davon munter. Ich wollte möglichst wenig schlafen, um den Alpträumen keinen Raum zu schenken. Doch selbst das kalte Wasser half mir nicht. Schon seit ein paar Wochen schien nichts mehr zu helfen. Mein Rücken schmerzte und meine Füße spürte ich schon gar nicht mehr. Nach dem Duschen wickelte ich mir ein Handtuch um, dann lief ich zum Schrank und warf mir meine Schlafsachen über. Es war doch bloß Schlaf. Das gehörte zum Normalsten der Welt. Warum also Angst davor haben? Ich schob ein paar Klamotten von meinem Bett, dann kroch ich unter die Decke. Plötzlich fiel mir etwas ein. Ich sprang auf und lief zu meiner Hose. Dann zog ich die Kette heraus, löschte das Licht und legte die Kette auf den Tisch, dann zog ich die Schublade auf. Seufzend legte ich mir meine Kette um und Hidans in die Schublade. Er würde wollen, dass ich sie trug. Das kühle Metall schmiegte sich an meine Haut, als wäre es ein lang verreister Freund, der endlich zurückgekehrt war. Dann schloss ich die Augen.
"Ich dachte, du kommst gar nicht mehr, kleine Schlange.", wisperte die mir allzu vertraute Stimme. Ich wollte mir die Ohren zuhalten, doch mein Körper reagierte nicht. Er lachte. "Ach, willst du lieber Träumen? Süße Träume vom Glück? Na, weißt du denn nicht, dass Glück vergänglich ist?" Er lachte.
"Halt die Klappe.", zischte ich. Der Schlangenmann lachte.
"Dummes kleines Mädchen. Vor einigen Jahren warst du jeden Tag seines kleinen Lebens glücklich, behütet von deiner Familie. Aber du wolltest die große, böse Welt kennen lernen. Was willst du heute sehen? Deine Freunde?", ich erblickte Naruto in der Dunkelheit. In seinem Mundwinkel hing Blut, seine Kleidung war zerrissen. In seinem Arm hielt er Hinata, die Augen leer und ihre Kleider mit Blut voll gesogen. Es folgten weitere solcher Bilder von Kohana, Shina, sogar Yuko. "Deine Geliebten?" Als Erstes erkannte ich Hotaka, ein Speer, ähnlich meinem Stab, ragte aus seiner Brust, die Augen auf mich geheftet, dann erkannte ich Sasuke. Er kauerte auf den Knien, sein Körper war von Senbon durchlöchert. Langsam blickte er auf. Als sich seine Iriden an mich heftete, wisperte er meinen Namen, als könnte nur ich ihm helfen. Plötzlich tauchte Orochimaru hinter ihm auf, ein Schwert in seiner Hand und ließ es grinsend auf den Uchiha herabfahren. "Oder deine Familie?" Ich kannte Itachi, ein Loch war in seinen Bauch gerissen. Er atmete noch und als er mich sah, lächelte er leicht. Er schien etwas sagen zu wollen, doch hustete er Blut. Dann kippte er leblos zur Seite.
"Hör auf!", schrie ich und spürte die Tränen. Ich ertrug es nicht mehr. Ich wollte es nicht sehen.
"Was soll ich tuen? Es sind deine Ängste. Ich präsentiere sie nur. Die dunkle Wolke kommt näher."
Und mit diesem Satz erwachte ich schreiend in meinem Bett.
Wer liebt Orochimaru auch? Ich schon xD Meinungen?
DU LIEST GERADE
Das Ende des Weges // Naruto Fanfiction
FanfictionZurück in Konoha sind zwei Jahre vergangen in den sich mein Leben normalisiert hat. Doch wie zu erwarten soll das nicht zu bleiben: Alte Bekannte tauchen auf, Feinde treten aus dem Schatten, die Vergangenheit lässt mich nicht gehen und dunkle Wolken...