Kapitel 03

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Bei Fremden
Kapitel 03

Plötzlich stoppte meine Mutter und sah mich wütend an. »Steig aus! «
Ich blinzelte, machte dann aber die Tür auf.
»XXX-Straße 15. Viel Spaß beim suchen.«

Ich blieb auf der Straße und sie fuhr eiskalt weiter. Die Regentropfen machten mich düsterer. Es erdrückte mich fast schon. Nicht weinen!
Es nützte nichts. Die ersten Tränen kullerten hinunter.

Was nun? Wusste Mama nicht, dass zu dieser Uhrzeit Penner und was weiß ich auf den Straßen waren? Ich sah mich um. Scheiße, wie sollte ich die Straße bloß finden?

Ich ging einfach in eine Richtung. Dabei kramte ich in meiner Hosentasche, fand jedoch nur zwei Euro.
Meine Tasche war im Auto geblieben. Scheiße. Ich kannte mich hier doch nicht aus und ein Taxi konnte ich auch nicht holen.

Ich griff sofort nach meinem Handy. Das sollte wohl ein Scherz sein- kein Akku.
Was mache ich nun? Ich wusste nicht weiter. Der Regen ließ sich auf mich fallen und ich wurde immer nasser. Sommerregen hatte ich immer am meisten gemocht und jetzt?

Ich ging weiter, ohne zu wissen, wohin. Morgen war Schule. Was sollte ich tun? Ich musste zu der Familie. Woher sollte ich sonst wissen, in welche Schule ich gehen sollte.

Vielleicht sollte ich irgendwo klingeln und nachfragen? Aber was, wenn da ein Penner war? Ich wusste nicht, was zu tun war. Ich sah wieder auf mein Handy, mit der Hoffnung, dass es plözlich doch aufgeladen war. Dieser Wunsch war wohl zu groß. Kein Akku- immer noch.

Wie konnte Mutter mich hier lassen? Ganz allein.
Es war für mich eine viel zu hohe Frage. Liebte sie mich nicht? War ich egal?

Ich schob die Fragen alle zur Seite. Im Moment war dir wichtigste Frage immer noch:
Wie finde ich zu meinem NEUEN Haus?

Mein Orrientierungssinn war auch nicht gut. Ich sah mich die ganze Zeit um. Es kam mir so vor, als würde jemand mich verfolgen. Meine Schritte beschleunigte ich.

In dem Momet sah ich eine Telefonzelle. Schnell ging ich hinein und versuchte als erstes Mutter an zu rufen.
Ihr Handy war aus. Ich versuchte es mit Bengü und dann mit Nils. Keiner ging ran.

Voller Trauer ging ich aus der Zelle und sah mich um. Ich bekam Angst und sah mich die ganze Zeit um, als ich weiter ging.

Plötzlich fuhr ein Auto langsamer und parkte in meiner Nähe. Vom Augenwinkel aus konnte ich erkennen, dass es ein Mann im mittleren Alter war.

Ich beschleunigte meine Schritte, mein Herz schlug verdammt schnell und ich dachte, es sei mein Ende.

Der Mann hatte eine Alkoholflasche in der Hand und lachte komisch.

Ich ging schneller und schneler.
»Süße. Bleib doch stehen! «, rief er und wurde auch schneller. Meine Beine fingen an zu zittern. Ich bog schnel in irgendeine Richtung und fing an zu rennen. Ich bog immer wieder ab und sah dann hinter mich.

Da war keiner. Glück gehabt.

Ich hielt mich an einer Laterne fest. Meine Beine waren wackelig geworden. Mein Herzschlag beruhigte sich langsam. Ich schloss die Augen kurz und öffnete sie dann. Mir ging es viel besser.

Sofort machte ich wieder einige Schritte und sah dann hoch auf ein Schild, worauf XXX Straße stand. Ein Lächeln bildete sich in meinem Gesicht.

Ich ging und sah mir dabei die Straßennummern an. Da stand es. "XXX Straße 15"
Ich klingelte.

Ein Mann mit braunem Haar und braunen Augen öffnete die Tür. Ich konnte im Hintergrund die Stimme meiner Mutter hören. Wahrscheinlich war sie in einem anderen Raum.

Ich betrat das Haus. Der Mann sah mich verdutzt an. »Damla? «
Wow. Mutter hatte die Zeit genommen, über mich zu sprechen.

Der Flur war sehr lang. Links war eine Tür, die zur Küche ging und rechts die Toilette. Wenn man den Flur weiter ging, landete man im Wohnimmer. Bevor man den Wohnzimmer erreichen konnte, gab es eine Treppe, die hoch führte. Das Haus war groß und schön. Dennoch gefiel es mir nicht.

»Hallo Damla. Ich bin Osman. «
Er sah mich verwundert an.
»Ich bring dir ein Handtuch. «
»Nein. «, entgegnete ich mit kalter Stimme. »Ich mach das schon. Wo ist mein Zimmer? «
Um nicht zu schreien, biss ich die Zähne fest zusammen.
»Zwei Treppen hoch und dann das dritte Zimmer. «

Ohne ihn wieder an zu sehen, ging ich und stoppte plötzlich, als ich vor mir dir Treppe hatte. İm Wohnzimner stand ein Kerl. Er war ungefähr so alt wie ich, war groß, muskulös und gebräunt. Seine Augen waren braun, genauso wie sein Haar. Er sah mich voller Verachtung an.

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