Kapitel 61

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Bei Fremden

Ge. 03- Kapitel 61

Sie küssten sich! Ich bekam ein fettes Grinsen im Gesicht. Das konnte ich einfach nicht fassen. Wie süß!

Cindys Mund klappte auf. Sie sah entsetzt aus. Schnell rannte sie weg und ihre beiden Freundinnen rannten ihr wie Hündchen nach. Ich musste lachen. Das sah einfach lustig aus. Es wurde viel geklatscht. Das war 'ne coole Show. Alara und Erdem lösten sich voneinander und sie umarmten sich lange. Ich spürte wie es mir warm ums Herz wurde. Zwei Personen die ich super liebte, hatten zu sich gefunden!

Plötzlich sah ich kurz nach hinten und erkannte Hakan am Ende des Ganges. Er sah mich kurz an, verschwand dann sofort. Das Grinsen in meinem Gesicht verblasste. Ohne darüber nachzudenken rannte ich ihm nach, obwohl ich gar nichts wusste.

Ich war total in Panik, als ich ihn nicht mehr fand. Wo war er bloß? Ich sah nah rechts und links und wurde langsam skeptisch. Wo war er? Was war mit ihm? Ist er abgehauen, weil er mich gesehen hatte? Was hatte ich getan? Was? Ich verstand es nicht.

War es wegen Bengü? Ich erinnerte mich noch genau, dass sie "beweisen" wollte, dass ich kein gutes Mädchen bin. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie sie das anstellen wollte, aber das hatte sie doch gesagt? Hatte sie irgendeine Scheiße gemacht? Das konnte ich mir zu gut vorstellen, nach allem, was Alara passiert ist. Die wissen echt nicht, wo die Grenzen sind.

Es schellte, doch ich suchte Hakan immer noch mit meinen Augen. Die Schüler gingen an mir vorbei, manche rempelten mich und ich gab schließlich auf. Ich ließ mich mit der Strömung von Menschen fließen, bis ich an meinen jetzigen Raum ankam. Langsam lehnte ich mich an die Wand und sag hoch. Da kam auch meine zuckersüße Alara mit einem breiten Grinsen her.

»Oh mein Gott, Damla, ich fasse das alles gar nicht«, lachte sie. Ihre Augen strahlten und ihr Lächeln verzauberte einen. Ich quetschte den Vorfall mit Hakan nach hinten irgendwo, weil ich jetzt mich mit meiner Freundin freuen musste. »Das war so süß«, meinte ich und hüpfte herum. Mein Grinsen war auch ziemlich breit.

»Damla, ich hätte nie gedacht, dass meine Wünsche in Erfüllung gehen! Ich liebe ihn so sehr und weißt du noch, wie ich anfangs so sehr geheult hatte, weil ich dachte, dass ich nie mit ihm zusammenkomme?«

Ich nickte und erinnerte mich wirklich daran. Am Ende kam halt immer das zusammen, was zusammen gehörte.

»Ihr seid so süß«, fand ich und Alara wurde wieder rot. Sie war so niedlich. Ich konnte es nicht beschreiben. Nach der Schule musste ich aber wieder an Hakan denken. Wieso war er abgehauen? Ich hoffte nur, dass es nichts mit mir zutun hatte. Ich hoffte es aus ganzem Herzen. Gerade, wo alles wieder anfing gut zu sein, wollte ich nicht wieder einen Streit oder ein Missverständnis.

»Damla, alles okay?«, fragte mich Erdem, der schon die ganze Zeit grinste. Den Grund dafür konnte man sich ja schon denken, oder?

»Ja, war nur grad in Gedanken versunken«, sagte ich und lächelte.

»Äh, okay. Wenn was ist, du weißt, wo meine Tür ist.«

Ich lachte. »Okay, Erdem. Ich denke dran.«

Ich wollte in mein Zimmer, doch da redete er wieder. »Ähm, Damla?«

»Ja?«, fragte ich und drehte mich wieder zu ihm um.

»Kannst du das am Montag Alara geben?«, er gab mir einen Brief. Oh man! Ist das süß!

»Soll ich jetzt den Liebesboten spielen oder was?«, grinste ich. Er kniff mir in die Wange und grinste ebenfalls. »Meine kleine süße Damla würde das doch für mich machen?«

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