Kapitel 47

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Bei Fremden

Ge. 03- Kapitel 47

Hakan hielt mich am Arm fest, als ich an ihm vorbei gehen wollte. Ich drehte mich nicht zu ihm um. Er hatte mich einfach viel zu sauer gemacht.

»Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemach?«, fragte er.

»Achte Mal darauf, was du sagst«, zischte ich. Okay, ich wusste, er wusste nicht, dass ich Erdems Schwester war, aber warum beleidigte er ein Mädchen, dass er gar nicht kannte? Und hatte er nicht gerade noch gesagt, dass er sich niemals mit Schwester von Erdem abgeben würde, oder? Obwohl er sie nicht kannte. Es war also egal, wer es war. Tjah, wenn er sich so entschied. Ich kenne meinen Weg.

»Damla!«, rief er mir nach, doch ich war schon lange weg. Wütend stampfte ich hoch, denn es hatte gerade geklingelt. Wie sollte man sich nach so einer Situation überhaupt noch auf den Unterricht konzentrieren!?

Alara schmunzelte auch die ganze Zeit. Sie war heute aber ziemlich happy. Ich und Erdems Schwester bedeutete wahrscheinlich so viel für sie, dass wir irgendwann verwandt sein würden. Irgendwann- wenn das zwischen denen etwas wurde.

Ich hingegen befand mich in einer komischen Lage. Einerseits fühlte ich mich frei, weil ich es Alara endlich gesagt hatte, andererseits hatte ich das Problem mit Hakan. Dabei konnte ich gar nicht sagen, warum es mich so sehr kränkte.

Nach der Schule verabschiedete ich mich von Alara und lief nach Hause. Zu Hause wollte ich zuerst etwas kochen, ließ es aber dann sein. Ich war sauer auf alle! Mama hatte nicht bemerkt, dass es mir scheiße ging. Osman hatte im Lehrerzimmer gesagt, dass er Erdems Vater war und Erdem, dieser dumme Typ, hatte Hakan beleidigt, wollte sich mit ihm prügeln und das schlimmste war, dass er jemand ganz bestimmtes beleidigt hatte!

»Alles okay, Damla?«, fragte er und ich tat ein auf beleidigt. »Den Schlag auf Metin hast du perfekt gemacht. Er hat sogar geblutet an der Lippe. Das lag an deinem Ring, oder?«

»Gleich blutet nicht nur Hakans Lippe, sondern auch die von dir!«, rief ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

»Was? Warum? Und warum Hakan? Woher kennt ihr euch so gut?«

»Pf!«, machte ich, um nicht erwischt zu werden, dass ich und Hakan uns "so gut" kannten. »Ich nenne fast nie Leute mit Nachnamen. Nur, wenn ich wirklich sauer auf diese Person bin, verstanden Akkaya!?«

»Oh, du bist sauer?«

»Sogar sehr! Ich bin mega-super-duper-ultra-extrem-sauer!«

»Du bist also mega-super-duper-ultra-extrem-sauer?«

»Ja!«

»Warum bist du mega-super-duper-ultra-extrem-sauer?«, lachte er.

Ich schlug ihm gegen sie Brust, weil er sich lustig über mich machte. »Man, Erdem! Lach nicht! Ich bin sauer!«

»Nein! Du bist nicht sauer! Du bist mega-super-duper-extrem-sauer!«

»Man!«, schrie ich und schlug ihm wieder gegen die Brust, was bei ihm sowieso nichts brachte. »Außerdem heißt das mega-super-duper-ultra-extrem-sauer! Du hast das ultra vergessen!«

Er lachte wieder. Sein Lächeln war so schön. Würde ich bloß nicht sauer auf ihn sein, fände ich es bestimmt noch schöner!

»Also bist du mega-super-duper-ULTRA-extrem-sauer? Warum?«

»Weil du supi-dupi-dumm bist!«

»Of, Damla, was ist denn!?«

»Warum beleidigst du irgendwelche Menschen, die du wahrscheinlich gar nicht kennst?«, fragte ich.

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