Bei Fremden
Ge. 03- Kapitel 49
»Super!«, kreischte ich und stellte mir alles vor. Es würde einfach fantastisch werden.
»Dann müssen wir jetzt nur noch unsere Eltern fragen«, stellte Alara fest und ich nickte. Meine Mutter hatte sowieso nie etwas dagegen. Das hieß, ich müsste nur noch Osman fragen. Nach meinem Gefühl würde er auf jeden Fall ja sagen!
Ich verabschiedete mich von Alara, da sie zuerst nach Hause musste. Sie sollte ja noch ihre Eltern fragen und dazu noch ihre Sachen holen. Ich musste schon die ganze Zeit grinsen. Sie war so süß, so schüchtern, ich liebte sie einfach. Außerdem, wenn sie mit Erdem zusammen käme, dann wäre sie ja auch auf eine Hinsicht meine Verwandte! Ich musste doch den beiden einen Schubs geben. Die waren so süß zusammen!
Plötzlich sah ich Erdem, wie er die Schule verließ. Er hatte mich nicht gesehen, gut. Ich folgte ihm unauffällig, ja es war nicht so super okay, aber er hatte mir versprochen, sich bei Ceylan zu entschuldigen und das zu kontrollieren war doch irgendwie mein Recht, oder?
Erdem stieg in einen Bus ein, setzte sich hin und tippte an seinem Handy. Ich stieg ebenfalls ein und setzte mich weit weg von ihm. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn er mich sehen würde. Katastrophe. Sollte ich es lassen? Nö.
Einige Haltestellen später stieg er aus und ich folgte ihm. Der einzige Grund, warum er mich nicht schon lange bemerkt hatte, war wohl sein Handy. Was er wohl die ganze Zeit daran machte? Auf jeden Fall hatten wir im Moment einen größeren Abstand. Ich achtete sogar darauf, dass ich ihn nicht einmal mehr richtig sehen konnte. Den Weg zu Hakans Haus wollte ich mit meinem Navigationsgerät aufsuchen. Gesagt, getan. Ich lief den kürzesten Wg dorthin, blieb eine Strecke davon entfernt stehen und hockte mich hinter einen Baum. Baumkind Damla. Oh man.
Ich sah wie Erdem vor der Haustür stehen blieb, jedoch nicht klingelte. Verständlich. Das musste schon sehr sehr peinlich sein. Wie sollte man das denn sagen können? Uff.
Schließlich klingelte er und genau Ceylan machte die Tür auf. Sie sah wie immer top aus. Ihr Outfit, ihr Haar, ihr Gesicht, es passte alles harmonisch zusammen und ihr breites Lächeln, dazu diese weißen Zähne. Man könnte denken, sie wäre ein Topmodell.
»Bist du Ceylan Metin?«, hörte ich Erdems Stimme sagen. Ceylan nickte und machte einen verwirrten Gesichtsausdruck, ihr Lächeln blieb aber noch.
»Ich wollte mich bei dir entschuldigen«, erklärte Erdem und damit machte er Ceylan nur verwirrter.
»Ich weiß, ich weiß! Das klingt jetzt sehr sehr komisch«, fuhr er fort. »Aber dein Bruder-«
»-Hakan?«
»Genau, ich und dein Bruder haben uns gestritten. Dabei hat er Personen, die mir wichtig sind, beleidigt und ich hab dann wahrscheinlich... irgendwie.. aus versehen, ganz aus versehendich beleidigt und deshalb wollte ich mich entschuldigen.«
»Hab ich das jetzt richtig verstanden? Also du hast mich beleidigt, weil du mit Hakan streit hattest? Was für kleine Pisser seit ihr denn? Aber alle beide.«
»Hey, ich bin nur ein Jahr jünger als du.«
»Woher weißt du, wie alt ich bin?«, fragte Ceylan und ihre Augen verengten sich. Ihr Lächeln ging ihr aus dem Gesicht und sie mustere Erdem misstrauisch.
»Man hört so einiges. Du kennst doch das Sprichwort, sei deinen Freunden nah, doch deinen Feinden noch näher. Dazu zählt alles.«
»Hakan ist also dein Feind?«, fing Ceylan an zu lachen. Sie war wieder wie früher geworden.
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Bei Fremden
RomanceDamla Demirs Leben ist nahezu perfekt, bis ihre Mutter entscheidet, neu zu heiraten. Das bedeutet: Neue Schule, fern von Freunden und ein neues Haus mit Fremden. Sie bekam nämlich nicht nur einen Stiefvater dazu, sondern auch einen Stiefbruder, der...