Kapitel 41

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Bei Fremden

Ge. 03- Kapitel 41

»Was!?«, kreischte Ceylan und Hakan sah mich mit einem gespielt bösen Blick an.

»Äh, Ceylan, wir müssen jetzt gehen, du kannst mich ja wann anders töten«, meinte Hakan und zog seine Schwester aus dem Cafe. Ich grinste wie verrückt und konnte es kaum glauben. Im Moment war wieder seit langem alles im Grünbereich. Ich konnte diese Nacht sogar mit einem Lächeln schlafen.

Am Sonntag wollte ich mich total entspannen. Mir wurde wieder bewusst, dass Ceylan total Recht hatte. Man durfte sich nicht zu viele schlechte Gedanken machen. Ich mein, die Probleme stellt man sich manchmal größer, als sie es sind.

»Was machst du, Fetti?«, fragte Erdem, als er zur Küche kam und sah, dass ich kochte. »Boah, das riecht echt gut.«

Ich strahlte. »Vielleicht solltest du mir Kleider oder so etwas kaufen. Dann bin ich happy und koche.«

»Ich könnte dich aber auch sauer machen und du kochst aus Frust?«

»Haha«, sagte ich. »Das würde leider nicht klappen, Fetti-zwei.«

»Warum Fetti-zwei?«

»Na, weil du zwei Mal so fett bist wie ich!«, lachte ich und Erdem hob mich plötzlich hoch und warf mich um seine Schulter.

»Erdem lass mich los!«, kreischte ich und musste dabei irgendwie lachen.

»Nimm das zurück!«

»Man, Erdem! Das war sogar ein Kompliment! Du bist niemals so dünn!«

Er zappelte extra herum und ich schlug auf seinen Rücken.

»Ich muss kochen!«, kreischte ich.

»Nö.«

»Okay, ich nehme es zurück!«

Er ließ mich endlich runter und ich taumelte erst einmal hin und her.

»Dann nehme ich das "Fetti" auch zurück«, meinte er und grinste.

»Schön!«, murmelte ich und hielt mich an der Theke fest. »Hat mir aber nichts ausgemacht, weil ich ja wusste, dass deine Sinne bei dem Thema nicht richtig funktionieren. Du denkst ja auch, du wärest muskulös.«

Er lachte. »Bin ich doch auch.«

»Ja ja ja«, sagte ich, während ich weiter kochte. Okay, er war ja muskulös und so, aber wenn ich das sagen würde, würd' der wieder ein auf Kind tun. Ne ne.

»Du hast voll langes Haar«, nuschelte er dann und spielte er damit.

»Boah, Edem kannst du nicht wo anders nerven?«

»Nö! Ich würde ja gerne meine Playstation spielen, aber die hat irgendeine bescheuerte Person kaputt gemacht.«

»Bescheuerte Person?«, fragte ich und drehte mich zu ihm. Er drehte mich wieder um. »Du musst doch kochen.«

Ich schlug ihn von der Seite und er lachte. »Okay, Damla. Ich gehe dann!«

»Jo!«, rief ich und kochte weiter. Als wir dann zum Nachmittag aßen wurde ich von allen gelobt. Yeah! Ich war eine gute Köchin!

Danach spülte ich die Sachen ab und es klingelte. Summend öffnete ich die Tür und meine Laune floss den Bach hinunter.

»Was machst du hier, Bengü?«, fragte ich und verdrehte die Augen.

»Begrüßt man so eine Freundin?«

»Also ich finde, ich war ja ziemlich freundlich. So begrüßt man schließlich keine Person, die mit dem Freund geschlafen hat.«

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