Kapitel 2

628 22 8
                                    

Katharina POV:

Nach diesem Schock brauchte ich erstmal ein bisschen Ablenkung. Also schnappte ich mir mein Pennyboard und lief zu dem Haus meiner besten Freundin, da wir in der selben Straße wohnten. Als ich klingelte, hörte ich sofort das Gebelle von Beni und als Julia die Tür aufmachte, sprang er mir auch sofort entgegen. Er ist ein hellbrauner Dackel-Mischling, allerdings hab ich keine Ahnung was für einer. Ich kenn mich mit Hunden nicht so gut aus. Julia und ich begrüßten uns mit einer Umarmung: ,, Hi ich wollt fragen ob wir ein Eis essen gehen." ,,Klingt super! Warte ich hole schnell Benis Leine. Er  muss sowieso raus." Zusammen machten wir uns dann auf den Weg ins Eiscafe neben an. Bei uns war vieles in der Nähe: Eiscafe, Grundschule, Kindergarten, Kiosk, Supermarkt, Ärzte und Banken. Und für andere Sachen hatten wir fast an jeder Ecke eine Bushaltestelle.

Schnell hatten wir unser Lieblingseiscafe  erreicht und banden Beni draußen an einer Laterne fest. Heute war es angenehm warm: 24 Grad waren es und blauer Himmel. Nach fünf Minuten kamen wir schon wieder mit unseren Eiswaffeln raus und banden Beni von der Laterne los. Ich hatte mir eine Kugel Zitrone und eine Kugel Erdbeer geholt. Julia hatte Pistazie, Melone und Joghurt. Wir beschlossen auf ein großes Feld zu gehen, damit sich Beni mal so richtig austoben kann.

Als wir ankamen, zog Julia einen Ball aus ihrer Tasche und warf ihn in die Richtung von ein paar kleinen Büschen. Beni sprintete los und kam schon nach ein paar Sekunden, mit dem Ball im Maul, zurück. So ging das noch eine ganze Weile, bis wir beschlossen zurück nach Hause aufzubrechen. Ich liebte es in einem kleinem Dorf zu wohnen. Jeder kennt hier fast Jeden und es ist oft schön ruhig. Wisst ihr was ich meine? So richtig klischeehaft einfach. Zu Hause angekommen war es schon 4 Uhr und das hieß, dass ich mich jetzt von Julia verabschieden muss, weil ich gleich Cheerleading hatte.

Als ich meine Tasche fertig gepackt hatte, zog ich meine Schuhe an und setzte mich schon mal ins Auto. Meine Mutter fuhr mich ins Training, da die Halle ungefähr 3 Kilometer entfernt ist.

Angekommen, verabschiedete ich mich von meiner Mutter und lief auf den großen Eingang der Halle zu. Schon als ich sie öffnete sah ich meine Freunde aus dem Training. Sofort ging ich auf sie zu und wir umarmten uns zur Begrüßung. Zusammen redeten wir mal wieder über Gott und die Welt und warteten auf unsere Trainer. Wir waren drei Gruppen: die Pewees, die Juniors und die Seniors. Ich war noch bei den Pewees. Nach ca. 5 Minuten kam Andrea. Sie ist eine unserer 3 Trainer. Dann gab es noch Vero und Liv. Vero ist unsere Trainerin und Liv trainiert die Juniors. Als schließlich auch die letzten eingetrudelt kamen, rannten wir zu den Kabinen und zogen uns um. Im Cheerleading mochte ich eigentlich alle von den anderen, aber eine beste Freundin hatte ich doch: Tellie. Während dem Training waren wir eigentlich unzertrennlich. Momentan arbeiteten wir an einer Choreografie für irgendeinen Landesentscheid.

Wir waren gerade dabei eine Pyramiede zu üben. Meine Position ist übrigens Flyer, da ich so klein und leicht bin. Also stand ich ganz oben. Am Anfang hatte ich immer Höhenangst und wollte nie nach oben, weil ich Angst hatte runter zu fallen. Jetzt geht es viel besser.
Wie fast immer stand ich gerade ganz oben, nur um  gleich wieder runter zu springen und von den anderen aufgefangen zu werden.

Also sprang ich. Doch dieses Mal wurde ich nicht aufgefangen. Ich landete unsanft auf der Weichbodenmatte. Aber auf einmal war ich allein. Alleine in einer dunklen Höhle und lag auf kaltem Steinboden. Wo bin ich?

Doch nur kurz darauf war ich schon wieder auf der Spitze der Pyramiede. Moment mal wow. Hatte ich mir das gerade eingebildet? Oder bekam ich schon wieder Tagträume?

Doch jetzt sprang ich wirklich. Aber noch während dem Sprung befand ich mich aufeinmal schon wieder in dieser Höhle. Ich konnte eine Stimme hören. Aber weder konnte ich erkennen von wo die Stimme kam, noch was sie sagte. Kurz darauf landete ich schon wieder auf dem Boden der Tatsachen. Ich wurde aufgefangen und legte eine mehr oder weniger gerade Landung hin. Meine Sicht verschwamm und schlagartig wurde alles um mich herum schwarz. Ich konnte mich nun nicht mehr halten und brach zusammen. Schon wieder befand ich mich in dieser Höhle. Ich hörte die Stimme von eben und vor mir sah ich plötzlich ganz viele Lichter: blaue, grüne, rote, lilane. Jetzt ertönten noch mehr Stimmen, die alle durcheinander redeten, aber wieder verstand ich kein Wort von dem was sie sagten. Nur undeutliches Gemurmel.

Mein Kopf dröhnte und meine Knie fingen an zu zittern. Es fühlte sich so an als ob mein Kopf gleich zerplatzen würde und alles drehte sich.

Ich schlug die Augen auf: Ich lag auf der Matte, auf der ich zuvor zusammen gebrochen war. Um mich herum standen Teamkollegen und die Trainer. Vero bückte sich zu mir runter :,, Hey alles gut?" Mit einem stummen Nicken stimmte ich zu. ,,Du bist wahrscheinlich kurz zusammen gebrochen weil du zu wenig getrunken hast. Und bei der Hitze und der Anstrengung war das wohl einfach zu viel für dich. Du kannst dich umziehen wenn du willst und dich dann an den Rand setzen und zu schauen. Du hast für heute glaub ich erst mal genug.", sagte Vero mit ihrer  immer netten Stimme.

In der Umkleide grübelte ich darüber nach, was das für ein Tagtraum war oder ob es überhaupt einer war. Manchmal spielte mein Hirn mir echt seltsame Streiche. Naja ist ja jetzt auch egal. Ich beeilte mich nach unten zu kommen und setzte mich auf eine Bank am Rand.

Zu Hause packte ich meine Tasche aus und warf die verschwitzten Sachen in die Waschmaschine. Danach setzte ich mich ins Wohnzimmer auf die Couch und schaute noch ein bisschen TV. Abends im Bett  dachte ich nochmal über diesen Tagtraum nach. Jedoch schlief ich, ohne viel darüber nachdenken zu können, denn heute war ich einfach nur komplett platt.

I am a Youngling?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt