Kapitel 33

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Erschöpft zog ich meine Schuhe aus und schleuderte sie schnaubend in eine Ecke meines Schrankes. Als die Schranktür sich automatisch hinter mir geschlossen hatte, warf ich mich unachtsam auf mein Bett. Das kann doch nicht wahr sein! 

Ich vergrub mein Gesicht in meinem kleinen Kissen und stieß einen kurzen Schrei aus. Es war kein Emotionsausbruch wie sonst, das hier, was ich gerade verspürte war reine Frustration und Enttäuschung. Keine Enttäuschung über das Ergebnis oder mein eigenes Können, nein. Meine Enttäuschung galt einzig und allein den Jedi, die diese Entscheidung gefällt hatten. Alles mögliche hätte passieren können! Nur weil sie glaubten, dass ich ihrer Aufgabe eventuell gewachsen sein könnte, hätten sie mir beinahe die Abschlussprüfung ruiniert. Die Punkte von der ersten zählen nämlich nicht mehr. Nur die Leistung, die ich heute erbracht habe wird noch gewertet. Keine Aufnahmen, kein Beweis. So einfach ist das. Wie blöd kann man denn bitte auch sein und aus einem Versehen heraus die Aufnahmen einer Abschlussprüfung löschen? Das darf doch überhaupt nicht passieren. Aber natürlich muss es ausgerechnet bei mir passieren, die Aufnahmen der anderen sind alle unberührt. Die konnten sich alle schön zurück lehnen und mir dabei zu sehen, wie ich völlig hilflos und überfordert drei Kampfdroiden gegenüber stand.

Müde schwang ich mich wieder auf die Beine und bewegte mich auf mein Fenster zu, welches den Blick auf Coruscant frei gab. Die Verkehrslage war mal wieder schrecklich, so wie immer und den eigentlichen Boden mit den Passanten und den Bars konnte man nur erahnen. Die Wolkenkratzer und Straßen erstreckten sich bis zum Horizont und auch dahinter würden sie wahrscheinlich niemals enden.

Ich blieb stumm, als ich die Präsenz einer Person spürte, welche offenbar eintreten wollte. Ich brauche jetzt keine Gesellschaft, sondern einfach mal zur Abwechslung ein wenig Ruhe. Die Präsenz bewegte sich allerdings keinen Meter, sondern verharrte einfach nur vor meinem Quartier. Sie wartete, bis ich sie herein lies. Genervt schnaubte ich und verdrehte die Augen. ,,Geh doch einfach wieder...", murmelte ich, in der Hoffnung, sie könnte mich hören. Doch keine Chance. Sie bewegte sich einfach nicht. Seufzend verdrehte ich noch einmal die Augen und drehte mich um. ,,Herein.", murmelte ich in meiner besten enttäuschten Stimmlage.

,,Ich habe mich schon gefragt, wie lange ich wohl noch dort stehen müsste, bis du mich rein lassen würdest.", meinte Meister Kenobi belustigt. ,,Meister?", fragte ich verblüfft. Ich hatte mehr mit Ahsoka oder mit einem der anderen gerechnet, als mit ihm. ,,Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte er gewohnt ruhig. ,,Sicher.", antwortete ich eingeschnappt, woraufhin er nur eine Augenbraue hoch zog. ,,Es ist nur... Das war nicht fair. Ich war nicht darauf vorbereitet und das auch aus gutem Grund." ,,Du solltest dich geehrt fühlen. Der Rat hat mit einer eindeutigen Mehrheit beschlossen, dass du bereit für solch eine Prüfung bist." ,,Aber ich habe das nicht beschlossen!", klagte ich. ,,Ich war doch diejenige, die im Simulator war und ich wäre übrigens auch sehr gerne von dieser Entscheidung in Kenntnis gesetzt worden." Obiwan sah kurz bedrückt aus, bis er sich wieder fing und erwiderte: ,,Ich weiß." ,,Außerdem wäre ein normaler Viertklässler dem nicht gewachsen gewesen. Was hat euch dazu veranlasst-" ,,Aber du warst dem gewachsen.", unterbrach er mich. ,,Du warst dafür bereit und auch wenn es stimmt, dass die Kampfdroiden nicht für deinen Jahrgang vorgesehen sind, hast du deine Prüfung dennoch mit Bravour gemeistert. Begreife doch, was für eine große Ehre das für dich ist. Deine Freunde würden wahrscheinlich alles tun, um so behandelt zu werden."

Bedrückt sah ich zu Boden. ,,Natürlich ist es eine Ehre... Ich meine der Rat  hält mich schon für so weit nur... Es geht trotzdem nicht. Es war einfach nicht angebracht." Nachdenklich musterte er mich. ,,Komm mal her. Setz dich.", bat er und nahm auf meinem Bett Platz. ,,Eine Eigenkreation?", meinte er. ,,Hm?" ,,Dein Bett.", wies er mich auf die zwei kleinen Holzpaletten darunter hin. ,,Ja ich... konnte mich einfach nicht daran gewöhnen so weit auf dem Boden zu schlafen." An die Unbequemlichkeit der Matte hatte ich mich schnell gewöhnt. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er schmunzeln musste. 

I am a Youngling?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt