Kapitel 20

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Nach kurzer Zeit kamen wir auf der Plattform, auf welcher bereits unser Schiff stand, an. Barriss und Zatt waren beide schon da und redeten mit Meister Yoda. Neben ihnen stand ein Padawan. Was will die denn hier? Von weitem konnte ich sehen, dass sie eine Tholothianerin war. Sie war bestimmt um die 17 Jahre alt.

Als wir näher kamen drehte sie sich um und wank uns freundlich zu. Meister Yoda und die anderen beiden drehten sich ebenfalls zu uns um. ,,Hey", begrüßte uns Zatt. Meister Yoda nickte uns zu.

Dann stellte sich das Padawan-Mädchen vor. ,,Hallo. Ich bin Khalira Sayul. Ich werde euch bei eurer Expedition begleiten." Ihre Stimme klang so warm und sympatisch. ,,Hallo." Wir stellten uns ihr vor und fingen eben so wie Zatt und Barriss vorhin ein Gespräch mit ihr an. Dabei erfuhren wir, dass sie von Meister Yoda ausgesucht wurde uns zu begleiten. Normalerweise hätte das dieser Jarrus gemacht, aber nachdem er mich ja einmal vergessen hatte, muss er großen Ärger mit dem Rat bekommen haben. Auf jeden Fall so viel, dass er uns nicht mehr betreuen darf. 

Nach ein paar Minuten kamen auch Ahsoka, Mel und Gungi angerannt. Fröhlich stellten sie sich Khalira Sayul vor, welche sie genau wie uns eben, freundlich begrüßte. ,,Gut Jünglinge. Anfangen wir können?", fragte Meister Yoda lächelnd. Alle stimmten zu, bis auf mich. ,,Nein Moment! Nicky ist doch noch gar nicht da." ,,Gut beobachtet du das hast. In einer Gruppe wir immer auf die anderen achten müssen. Niemand jemals zurückgelassen wird. Viele dieser Lektionen ihr noch lernen müsst. Suchen ihr sie müsst. Ohne sie, nicht starten wir können." ,,Ich mach das.", sagte ich und rannte sofort zurück in den Tempel. Doch hinter mir folgten auch schon die anderen.

Zuerst suchte ich in der Kantine. Doch weit und breit war nichts von Nicky zu sehen. Als nächstes beschloss ich in ihrem Quartier nachzusehen. Doch auch hier war keine Spur von ihr. Hm... Vielleicht ist sie im Aufenthaltsraum. Sie hat uns wahrscheinlich nicht gefunden und hat gedacht, dass wir sie dort am ehesten finden würden. Auf dem Weg dort hin stieß ich mit vielen Jedi-Meistern zusammen, die sich alle nur verwirrt nach mir umdrehten. ,,Entschuldigung!", rief ich den meisten hinterher, bevor ich mich wieder nach vorne drehte und weiter rannte. 

Als ich kurz vor dem Aufenthaltsraum war, musste ich eine Pause einlegen. Meine Kehle war völlig ausgetrocknet und brannte wie Feuer. Mein Atem ging schnell und unkontrolliert. Meine Ausdauer war eher mäßig. 

Doch als ich gerade die Tür zum Raum öffnen wollte trat Ahsoka heraus. ,,Hier ist sie auch nicht.", sagte sie und zuckte mit den Schultern. Na toll. Vielleicht ist sie im Archiv. Oder hat sich verlaufen oder... Ach man das bringt doch nichts. So werden wir sie nie finden.

Ich versuchte mich zu beruhigen und meinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Ich muss mich konzentrieren... Beruhige dich... Einatmen und ausatmen. Konzentriere dich. Ich bin eins mit der Macht und die Macht wird mich führen. In Gedanken wiederholte ich den Spruch, den wir schon so oft während den Morgenübungen gehört haben. Ich schloss meine Augen und versuchte irgendwas zu sehen. Doch da war nichts. Rein gar nichts. Nur schwarze Leere. Das kann doch nicht alles sein. Da ist etwas. Doch, ja ich konnte etwas spüren... Aber... Nein, das ist nur die Präsenz von Ahsoka, die sich langsam entfernte. Ich konzentrierte mich auf andere Präsenzen. Da waren die von vielen Jünglingen, Padawanen und Meistern. Aber keine Spur von Nicky. 

Ist sie überhaupt noch im Tempel? Ja! Sie ist noch hier. Endlich konnte ich ihre Präsenz spüren. Aber... Auf der Landeplattform. Was? Hat sie etwa doch dran gedacht und war einfach zu spät? Nein, das glaube ich irgendwie nicht. Das passt nicht zu ihr. Egal ich habe keine Zeit. Ich muss es den anderen sagen und zurück gehen.

Ich wollte gerade loslaufen und den anderen mitteilen, dass ich sie 'gefunden' habe, als ich plötzlich wie von einer unsichtbaren Hand festgehalten wurde. Etwas sagte mir, dass ich es ihnen nicht sagen sollte. Kurz war ich unsicher. Ich muss es ihnen doch sagen, sonst laufen sie  die ganze Zeit nur unnötig durch die Gegend und suchen jemanden den sie gar nicht finden können. Das kann ich nicht machen. Das wäre egoistisch.

Es war wahrscheinlich die Macht, die mich dazu brachte, denn ich entschied mich in Richtung Landeplattform zu laufen. Schon von Weitem konnte ich sehen, dass Nicky seelenruhig neben Padawan Sayul stand und sich mit Meister Yoda unterhielt. Er hat anscheinend nicht einmal versucht uns mitzuteilen, dass Nicky bereits angekommen war. 

,,Gespürt du es also hast, Jüngling?" Er lächelte mich warm an. ,,Eh, ja. Ich konnte Nickys Präsenz auf der Plattform spüren. Ich wollte eigentlich den anderen davon erzählen, aber irgendetwas hat mich zurückgehalten und mir gesagt, dass ich zurückkommen soll." Er kicherte. ,,Die Macht es war, zurückgehalten sie dich hat." ,,Aber warum? Ich verstehe nicht Meister." Ich war verwirrt. ,,Allein zu dieser Erkenntnis kommen sie müssen. Jeder einzelne von euch. Du geschafft es hast. Rein dein Geist war und ruhig deine Seele. Konzentration und Beherrschung wichtig sie sind." ,,Also war Nicky gar nicht zu spät? Und es war auch gar nicht das Ziel sie im Tempel zu finden, sondern durch die Macht zu spüren?" Meister Yoda nickte nur. Ich war verblüfft. Aber auch froh. Nicky war nicht zu spät und ich hatte es tatsächlich geschafft sie zu spüren. Ich fragte mich wann die anderen endlich kommen würden. 

Es dauert ein bisschen, aber irgendwann hatten anscheinend auch Barriss und Gungi es gefühlt, denn gerade kamen sie auf die Plattform gelaufen. Nach ihnen kam nur ein paar Sekunden später Zatt. Als Tim und Mel zu uns stießen, war Ahsoka schon dicht hinter ihnen. 

Meister Yoda erklärte ihnen eigentlich genau das selbe wie mir eben, aber irgendwie sprach er immer mehr in Rätseln. 

Als endlich alle bereit waren und wir mit unseren Rucksäcken fertig vor dem Schiff standen, erzählte Meister Yoda endlich wohin wir gehen werden. Alle hielten für einen winzig kleinen Moment den Atem an. ,,Heute eine Expedition zum galaktischen Senat wir machen werden." Enttäuscht verschwand Lächeln und Grinsen aus unseren Gesichtern. Einige seufzten genervt auf. Meister Yoda musste kurz kichern. Dann drehte er sich um und wir alle stiegen gemeinsam in das Schiff ein.


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