,,Was meinst du mit Zwerg? Ich bin vielleicht gerade mal 5 Zentimeter kleiner als du!", protestierte ich, als mein bester Freund mich wieder einmal bei meinem, vor Kurzem entstandenem Spitznamen nannte. ,,Ja ja. In deinen Träumen vielleicht.", lachte dieser. ,,So klein bin ich gar nicht.", erwiderte ich mit Nachdruck. ,,Gut dann lass uns das doch heraus finden.", entgegnete er und forderte mich auf mich neben ihn zu stellen. Langsam richtete ich mich auf, während die anderen mir interessiert zuschauten. Zatt sprang auf und gab den Schiedsrichter. Als ich mich neben Tim gestellt hatte, nutzte dieser seine Handflächen, um den groben Abstand unserer Körpergröße zu ermitteln. ,,Ich sag es ja nur ungern, aber diese Wette hat der Zwerg verloren." ,,Hey!"
Tim konnte gar nicht mehr mit dem Lachen aufhören und auch aus Ahsokas Richtung war ein Kichern zu vernehmen. Zatt schmunzelte und meinte dann: ,,Hey, es kommt ja nicht darauf an wie groß du bist, sondern wie groß dein Verstand ist. Glaub mir, der wird dir noch um Einiges hilfreicher sein, als deine Größe." ,,Du kannst gut reden, du wurdest ja auch noch nie mit einem Jüngling aus dem 2. Lehrjahr verwechselt.", meinte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Während Zatt mich belustigt musterte, ließ ich mich neben Gungi auf die Sitzbank fallen und starrte durch das Panoramafenster nach draußen. ,,So klein bin ich gar nicht, oder Gungi?", flüsterte ich dem Wookiee zu. Von ihm hatte ich allerdings auch keine Unterstützung zu erwarten.
,,Na, was macht ihr denn noch hier?" Meister Kenobi war gerade hinter Zatt getreten, welcher kurz sichtlich zusammengezuckt war. ,,Meister Kenobi.", begrüßte Tim ihn freundlich. ,,Heute ist Einiges passiert und wir wollten uns noch ein bisschen unterhalten, uns ein wenig ablenken.", erklärte Ahsoka. ,,Hier auf dem Gang?" ,,Ja. Die Sitzbänke hier haben einen tollen Ausblick.", erwiderte Zatt, woraufhin der Meister einen verwunderten Blick aufsetzte. ,,Na dann. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Aber ihr solltet euch lieber bald schlafen legen." ,,Ja Meister Kenobi.", war meine Antwort. Wir verbeugten uns alle leicht und schon suchte der Jedi wieder das Weite.
,,Hast du dich erschreckt?", grinste ich Zatt an. ,,Nein, ich habe ihn nur nicht kommen gehört. Wieso sollte ich mich vor ihm erschreckt haben?" ,,Einspruch. Ich sag es ja nur ungern, aber diese Wette hat der Zwerg gewonnen.", erwiderte Tim, woraufhin die ganze Gruppe in Gelächter verfiel.
Glücklich lächelte ich ihn an, doch als er sein Gesicht zu mir wandte und es mir gleich tat, wandte ich meinen Blick rasch wieder ab.
,,Ich würde sagen, wir hören lieber auf Meister Kenobi. Auch wenn wir morgen keinen Sportunterricht haben, wäre es vermutlich nicht von Nachteil sich noch ein bisschen Schlaf zu gönnen.", meinte Ahsoka dann. ,,Ja das stimmt wohl.", seufzte Zatt. ,,Na dann... Bis morgen Freunde." ,,Schlaf ist immer noch der beste Part des Tages.", freute Ahsoka sich. ,,Gute Nacht.", verabschiedete ich mich. ,,Warte auf mich.", meinte Tim und hopste von der Bank. ,,Tschüss Gungi.", erwiderte ich die Laute des Wookiee. Tim, Zatt und ich mussten nach links, Ahsokas und Gungis Quartiere lagen rechts im Gang.
Ich war die erste, die sich verabschieden musste, denn mein Zimmer war das erste, an dem wir vorbei kamen.
,,Also dann bis morgen, Jungs." ,,Bis morgen. Hey, wenn du bis dahin 15 Zentimeter wächst, gewinnst du die Wette vielleicht sogar." ,,Sehr witzig Zatt.", erwiderte ich mit frechem Grinsen. Dann wandte ich mich an meinen besten Freund, welcher mich die ganze Zeit erwartungsvoll ansah.,,Also dann, bis Morgen.", lächelte ich. ,,Ja schlaf gut." Auch er hatte ein Lächeln im Gesicht, jedoch kam es mir so vor, als wäre er ein wenig abwesend. Zatt beobachtete das Szenario einige Sekunden mit skeptischem Blick, bis er schließlich Tim am Arm mit sich zog und mir ein letztes Mal eine gute Nacht wünschte.
,,Gute Nacht.", lachte ich den beiden Verpeilten hinter her und zog mich dann in mein Quartier zurück.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte und mich wie gewohnt im Schneidersitz in Richtung meines Fensters setzte, bemerkte ich, dass die Sonne schon verhaltensmäßig hoch am Himmel stand. Naja, so hoch wie sie um 7 Uhr morgens eben stehen kann. Ein Blick auf die Uhrzeitanzeige meines Datapads bewies mir ebenfalls die für meine Verhältnisse späte Uhrzeit. Ich war bereits drauf und dran meinen Wecker auf jegliche Fehlfunktionen zu überprüfen, bis mir in den Sinn kam, dass ich ihn gestern Abend noch mit Absicht ausgeschaltet hatte.
Heute war ein freier Tag! Ohne Unterricht, ohne Verpflichtungen. Nicht dass der Unterricht nicht interessant wäre, aber hin und wieder tut eine Pause auch mal gut. Heute würde ich einfach mal entspannen. Vielleicht würde ich im Garten meditieren oder etwas aus dem Archiv ausleihen, das wusste ich noch nicht, aber ich freute mich endlich einmal keinen Verpflichtungen nachkommen zu müssen.
Dachte ich zumindest.
Keine zwei Sekunden später stand Zatt vor meiner Tür und währe wohl jeden Moment durch die geschlossene Tür gerannt, hätte ich sie nicht selbst mit der Macht geöffnet. Verwirrt blieb er kurz stehen, um mir dann aber in seinem motiviertesten Tonfall entgegen zu rufen.
,,Pack deinen Schwimmanzug ein, wir gehen trainieren!" ,,Guten Morgen Zatt. Ich freue mich auch dich zu sehen. Ja mir gehts gut und dir?" Mein Gegenüber stieß schmunzelnd Luft aus und trat dann durch die offene Tür ein. ,,Entschuldige, aber ich dachte du schläfst noch." Belustigt zog ich eine Braue in die Höhe. ,,Das ist die einfachste Methode dich wach zu bekommen.", meinte er achselzuckend, als er an mir vorbei zum Fenster lief. ,,Ich beneide dich wirklich für diesen Ausblick." ,,Du wohnst vier Quartiere weiter.", erwiderte ich sarkastisch und rappelte mich auf.
,,Du willst also trainieren gehen.", meinte ich nun skeptisch mit den Händen in die Hüften gestemmt. ,,Ja, wir waren schon lange nicht mehr zusammen schwimmen, ich vermisse das Wasser." ,,Und wo ist Tim?" Wir drei waren schließlich so eine Art Schwimmclique. ,,Der... kommt nicht mit." ,,Wieso?" ,,Hat was zu tun. Naja, jedenfalls kommt er heute lieber nicht mit." ,,Okay..." ,,Also. Wo ist dein Schwimmanzug? Schnapp ihn dir und dann geht's los."
Keine viertel Stunde später fanden wir uns zu zweit in der Schwimmhalle wieder. Als ich in das kühle Nass sprang und meine erste Bahn zog, wurde mir wieder bewusst, warum ich das Schwimmen so sehr liebte. Das Wasser war einfach überall, es war totenstill hier unten und es fühlte sich an, als würde es mich willkommen heißen und für einen kurzen Moment dachte ich, ich wäre wieder zu Hause.
Als ich mich umsah, bemerkte ich Zatt, wie er durch das Wasser sauste und kleine Wellen an der Oberfläche hinterließ. Im Gegensatz zu mir brauchte er das hier. Er kam von einem Wasserplaneten, er wurde quasi schon im Wasser geboren. Er vermisst das Wasser sicher jeden Tag. Natürlich tue ich das ebenfalls, aber eben nicht auf diese Weise. Für ihn war Wasser sein ein und alles, wahrscheinlich sogar lebensnotwendig.
Ich betrachtete ihn einige Zeit, bis er wieder an die Oberfläche kam und mich angrinste. ,,Wettrennen?" ,,Das ist unfair und das weißt du genau. Aber gut, warum nicht." Auch wenn ich nicht mehr häufig trainieren konnte, war ich gut in Form. Ich machte logischerweise sehr viel anderen Sport und war dadurch ziemlich fit. Ich beschloss also mein bestes zu geben und vielleicht sogar gegen ihn zu gewinnen.
Natürlich verlor ich kläglich. Gegen einen Nautolaner ein Schwimmwettrennen gewinnen zu wollen, ist ungefähr so unwahrscheinlich, wie Meister Yoda in einem Lichtschwertduell zu besiegen. Völlig außer Puste schwamm ich an den Beckenrand und setzte mich darauf. Als Zatt angesprintet kam, konnte ich nur den Kopf schütteln. Ich würde niemals so schnell sein, aber damit hatte ich kein Problem, auch wenn ich mir natürlich wünschte, einmal mit einem richtigen Nautolaner auf Augenhöhe zu sein. ,,Du wirst immer besser.", lächelte er. ,,Vielleicht kannst du ja irgendwann mal mit mir mithalten." Natürlich wusste ich, dass er das nur sagte, um mich aufzuheitern, dennoch musste ich schmunzeln. Er stellte sich an den Rand und was darauf folgte war eine seltsame Stille. Ich spürte, dass er mir etwas sagen wollte, doch konnte er es nicht. Ob er es einfach nicht wollte oder schlicht nicht wusste wie er es sagen sollte, wusste ich nicht. Er holte Luft, um zu seinen ersten Worten anzusetzen, stockte jedoch sofort wieder. Erwartungsvoll blickte ich ihn an und konnte seine innere Unruhe spüren.
,,Tim... Er... Also es gibt einen Grund warum er nicht mitgekommen ist. Ich hab ihm nichts davon erzählt, weil ich mit dir reden muss." Stumm blickte ich ihn an, bis er fortfuhr. ,,Er, naja... Du und er seid doch gut befreundet oder?" ,,Ja. Ich kannte ihn schon von meinem Heimatplaneten, wir sind zusammen hergebracht worden." Es fiel ihm offensichtlich schwer auszudrücken, was er sagen wollte. ,,Er... Also Tim..." ,,Ich weiß." Verwundert hob er seinen Blick, welchen er die ganze Zeit nur auf die Wasseroberfläche gerichtet hatte. ,,Denkst du wirklich es wäre mir nicht aufgefallen?" Ich seufzte. ,,Er ist mein bester Freund, aber das Leben hier läuft nun einmal ein wenig anders als zu Hause. Ich kenne den Kodex besser als jeder andere von uns, das kannst du mir glauben. Und auch wenn ich mit meiner Meinung nicht in jedem einzelnen Punkt mit den Regeln übereinstimme, respektiere und vor allem befolge ich ihn." ,,Es ist den Jedi untersagt emotionale Bindungen einzugehen.", zitierte Zatt eine für uns geltende Regel. Ich nickte. Ein sehr gutes Beispiel mit dem ich nicht unbedingt übereinstimmte, aber dennoch befolgte.
,,Wir sind beste Freunde und das werden wir auch immer sein."
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I am a Youngling?
FanfictionDas Leben als Jüngling. Eine einfache Sache möchte man meinen. Die Kinder der Macht. So werden wir genannt. Eine besondere Ehre, die nicht jedem zu Teil wird. Eine besondere Chance, die nicht jeder ergreift. Eine besondere Herausforderung, der nicht...