Kapitel 15

249 14 1
                                    

Ich schlug die Augen auf. Ich hörte Vögel zwitschern. Spürte die Sonne auf meiner Haut. Roch das taufrische Gras. Spürte die Erde unter mir wie sie meine Haut kitzelte. Ich richtete mich auf und atmete tief ein. Die frische Waldluft roch so gut. Ich schaute mich um. Und geriet in Panik.

Ich kannte diesen Ort. Aus meinem Traum. Hektisch blickte ich mich um. Er würde gleich wieder irgendwo auftauchen.

,,Na Schwester?" Erschrocken fuhr ich herum. ,,Wie geht's denn so?" Seine Stimme klang hämisch während er lässig an einem Baum lehnte. ,,Lange nicht gesehen." ,,Sei ruhig!", schrie ich.

Ich wusste was gleich auf mich zukommen würde, doch trotzdem schaffte ich es nicht weg zu laufen. Wie eine Irre hielt ich mir die Ohren zu. Ich wollte sein Geschreie nicht hören. Doch wie immer brachte es nichts. Wie so oft wurde seine Stimme lauter und lauter, bis ich das Gefühl hatte mein Kopf würde explodieren. Er rannte auf mich zu und nun konnte ich mich endlich los reißen und davon laufen. 

Panisch blickte ich mich die ganze Zeit nach hinten um, um zu sehen wie dicht er mir auf den Fersen war. Meine Lunge brannte wie Feuer, meine Füße waren schwer wie Blei und mein Atem ging schwer. Ein weiteres Mal blickte ich nach hinten doch konnte ihn nirgends mehr sehen. Als ich wieder nach vorne blickte stand er direkt vor mir. Erschrocken und ängstlich schrie ich auf. Ich wollte mich umdrehen und wegrennen, doch es ging nicht. 

Mein Atem ging immer schwerer bis ich irgendwann keine Luft mehr bekam und drohte zu ersticken.

Ich keuchte auf. Ich atmete schnell und hektisch. Kurz war ich verwirrt doch merkte schnell wieder wo ich war. Die Dunkelheit im Zimmer machte mir Angst, als könne in jedem Moment aus irgendeiner Ecke jemand hervor springen. Meine leichte Decke drückte ich an mich und lauschte in die Dunkelheit. Ich vernahm ein elektrisches Summen, hatte aber keine Ahnung wo von es kam. Sonst war es ruhig. 

Langsam gewöhnte ich mich an die Dunkelheit und wurde wieder ruhig. Ein Seufzer lies sich nicht unterdrücken. ,,Nur dieser Alptraum, es war nur wieder dieser Alptraum. Alles ist gut, beruhige dich.", murmelte ich. In dieser ersten Woche, in der ich nun hier war hatte ich jede Nacht diesen gleichen Alptraum. Er bedrückte mich nun schon die ganze Zeit doch ich konnte nichts dagegen tun.

Mittlerweile konnte ich mich ganz gut an den Alltag hier gewöhnen. Auch wenn das frühe Aufstehen nicht gerade zu meinen Stärken gehörte. Sonst fand ich es aber eigentlich ganz schön hier. Die Morgenübungen mit Meister Yoda, der Schulunterricht mit dem Droiden, dessen Namen ich übrigens immer noch nicht kenne, und die Sportstunden mit Meister Farr, wie er sich endlich vorgestellt hat.

Gerade beendete Meister Yoda unsere Morgenübung. Gedankenverloren stand ich auf und wollte den anderen folgen, als ich die Stimme von Meister Yoda vernahm:,, Katharina, sprechen mit dir ich möchte."
Oh oh. Das kann doch nichts gutes bedeuten oder?

,,Was ist denn Meister Yoda ?"  ,,Komm her. Setz dich." Ich befolgte seine Anweisung und setze mich ihm gegenüber auf den Boden. ,,Was wollt ihr denn mit mir besprechen Meister?"

,,Geduld. Beobachtet ich dich habe. Sehr abwesend in letzter Zeit du bist. Dich etwas bedrückt, richtig?" Ich hatte das Gefühl seine alten und weisen Augen würden mich förmlich durchboren. Aber ja es stimmte ja. Ich war  abgelenkt und unkonzentriert. Ich hatte ihn wohl enttäuscht. Ich würde alle enttäuschen.

,,Deine Gefühle verraten dich. Angst und Wut ich in dir spüre. Nicht die richtigen Gefühle sie sind. Zur dunklen Seite sie führen." Kurz musste ich schlucken. Die dunkle Seite... Von ihr wurde uns bis jetzt nur kurz etwas erzählt.

,,Also...naja es gibt da schon etwas..." ,,Es erzählen du mir kannst."
,,Also...ich habe schon seit der Ankunft hier jede Nacht den selben Alptraum. Ich...wache in einem Wald auf und treffe auf meinen Bruder. Er schreit die ganze Zeit und ich halte mir die Ohren zu. Dann versuche ich weg zu rennen aber er verfolgt mich. Irgendwann kommen wir beide zum Stehen und ich fühle mich als ob ich keine Luft mehr bekomme und ersticke.", ich musste jetzt stark sein. Davon zu erzählen war nicht gerade eine einfache Aktion.

Er runzelte die Stirn. Sieht so aus als ob er nachdenken würde. ,,Hm... Kein Traum das war. Die Macht, eine Vision gesendet sie dir hat." Eine Vision? Ich machte große, ungläubige Augen. ,,Sie entziffern wir müssen.", sprach er weiter.

Nach kurzem Rätseln machte er eine Pause. Um die Stille zu unterbrechen fragte ich:,, Und was bedeutet meine Vision jetzt?" ,,Das deine Aufgabe sein wird Jüngling. Meditieren du musst, um die Antwort zu finden."

Mit gemischten Gefühlen verließ ich nach kurzer Zeit den Raum. Wie soll ich denn beim Meditieren heraus finden was meine Vision bedeutet? Wie soll das überhaupt gehen? Innerlich aufgebracht machte ich mich also nun auf den Weg in den Aufenthaltsraum. Vielleicht treffe ich da ja jemamden von den anderen.

I am a Youngling?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt