Kapitel 11

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Unser fröhliches Gerede wurde durch ein Räuspern unterbrochen. Es war Meister Yoda. ,,Kommt her Jünglinge.", forderte er uns auf. ,,Wie ihr wisst, neue Freunde bekommen ihr habt. Sie ein Jahr zu spät sind. Fürs Erste sie alleine mit mir Unterricht haben und danach sie zu euch kommen werden." Wir alle nickten.

,,Kommt mit.", forderte er Mel, Tim und mich auf. Neugierig liefen wir ihm hinterher. Er humpelte mit seinem Stock vorraus und hielt vor einer Tür die genau so aussah wie die anderen. Wir gingen hinein und setzten uns auf den Boden. Meister Yoda hingegen blieb stehen. Nun folgte eine lange Rede seinerseits. Er erklärte uns wie der ,,Nachholunterricht" ablaufen würde und was danach folgen würde. Es würde eine harte Ausbildung vor uns stehen. Wir werden viele Jahre mit den anderen als Jünglinge trainieren, bis wir einem Jedi Ritter als Padawan zugeteilt werden würden und diese uns alles beibringen werden was sie wissen. Er erzählte dass wir fallen werden, aber wieder aufstehen müssen. ,,Die Macht möge euch auf euren Wegen begleiten.", beendete er seinen Vortrag.

Neuen Mut schöpfte ich durch diese Rede nicht wirklich. Im Gegenteil. Jetzt hatte ich eigentlich noch mehr Angst vor der Zukunft als vorher. Viele werden mit 14 einem Jedi Ritter zugeteilt. Manche sogar erst mit 16. Ich bin gerade mal 6. Schaffe ich dass wirklich?

Momentmal was rede ich denn da? Natürlich krieg ich das hin! Ich werde doch nicht einfach so aufgeben oder?

,,Du schaffst das! Ich glaube an dich!", schallten mir die Worte meiner Mutter im Kopf. Sie sagte es mir vor meinem allerersten Wettkampf. ,,Ich bin stolz auf dich!", waren ihre Worte.

Gerade betraten wir die Kantine für Jünglinge. Jünglinge hatten einen besonderen Platz im Orden und aßen extra. Außerdem, wie Meister Yoda uns bereits erklärt hatte, durften Jünglinge den Jünglingstrakt nur in Begleitung eines älteren verlassen.

Ein bisschen verloren stand ich nun mit meinem Essen in der Kantine herum und wusste nicht wo ich mich hinsetzten sollte.

Auf einmal sah ich Ahsoka die mich zu sich wank. Schnell setzte ich mich in Bewegung und setzte mich neben sie. An unserem Tisch saßen auch schon Melina, Tim und die anderen die wir eben kennengelernt hatten.

Außerdem saß Meister Yoda bei uns, der aber nichts aß. ,,Einen guten Appetit ich euch wünsche, Jünglinge."

Das ließen sich die Meisten nicht zwei mal sagen und fingen an zu essen. Zuerst stocherte ich etwas skeptisch in dem Brei herum, bis mich schließlich aber doch der Hunger überkam und ich anfing mir nach und nach einen Löffel von dem komischen Zeugs in den Mund zu stopfen.

Es schmeckte nicht schlecht, aber anders. So ähnlich wie das was wir während unserer Reise bekommen haben.

Allmählich schaute ich mich ein bisschen um. Es war schon ziemlich voll. Überall liefen andere Jünglinge herum, die Meisten 9 oder 10 schätzte ich.

Alle die an unserem Tisch vorbei kamen grüßten Meister Yoda. Er war mir sehr sympathisch und er ist sogar kleiner als ich.

,,Zeit ins Bett zu gehen es ist Jünglinge. Morgen ein anstrengender Tag sein wird.", sagte Meister Yoda als wir mit dem Essen fertig waren. ,,Warum Meister Yoda?", fragte ihn Tim direkt. Ich wusste schon warum. Nicky hatte mir erzählt, dass Jünglinge mit einer Zeremonie offiziell in den Orden aufgenommen werden.

,,Morgen mit einer Zeremonie offiziell in den Orden aufgenommen ihr werdet." Sag ich doch.

Wir standen von unserem Tisch auf und machten uns auf den Weg zu unserem Trackt. Als ich bei meinem Quartier ankam wünschte ich den Anderen eine gute Nacht und schloss die Tür hinter mir. Ich legte mich auf die kleine Matte die ein Bett sein sollte und versuchte einzuschlafen. Schnell bemerkte ich, dass ich nicht einschlafen konnte, da meine Gedanken mich quälten. Wie geht es Mama und Papa? Was macht Simon gerade? Wie geht es Leo? Denken meine Freunde gerade an mich?

Fragen über Fragen aber ich bekam keine Antworten. Verzweiflung und Unwohlsein machte sich in mir breit. Ich will nach Hause! Ich hab Heimweh. Ich will in die Arme von Mama und sie nie wieder los lassen. Ich will in mein warmes Bett und mit Leo kuscheln. Laut schluchzte ich. Ich zog meine Nase hoch und redete ruhig auf mich ein: ,,Alles gut. Hör auf zu weinen. Shh. Alles gut." Das machte ich oft wenn niemand da war um mich zu trösten und oft half es auch.

Auf einmal hörte ich wie die Tür sich öffnete. ,,Melina? Was machst du denn hier?" ,,Du warst traurig. Also wollte ich her kommen und dich trösten." ,,Aber wie..." ,,Keine Ahnung. Ich hab es einfach im Gefühl gehabt. Aber warum weinst du?", fragte sie nun. ,,Ach nichts. Schon gut." Mitleidend schaute sie mich an. ,,Ich bin immer da wenn du reden willst ja?"
Zögerlich nickte ich, sie drehte sich um und ging zurück in ihr Quartier.

Ein weiteres Mal versuchte ich einzuschlafen und zu meiner Verwunderung klappte es auch.

,,Kathi? Kathi! Wo bist du?" , hörte ich eine verzweifelte Stimme. ,,Kathi!" ,schrie sie erneut verzweifelt. Ich wollte antworten, doch es ging nicht. Ich war wie gelähmt. Auf einmal veränderte sich die Gegend um mich herum.
Ich war auf einer Blumenwiese. Nein die Blumenwiese!  Ich erkannte sie wieder. Hier war ich früher oft mit meinen Freunden. Auf den großen, knorrigen Bäumen sind wir immer herum geklettert und so taten es auch gerade in diesem Moment ein paar Kinder.
Plötzlich hörte ich wieder die Stimme. ,,Kathi wo bist du?", sie schrie aus Verzwieflung und es kam mir so vor, als ob sie fast weinen würde.

Ich wollte antworten, doch bekam weider kein einziges Wort heraus. Die Umgebung veränderte sich wieder.
Ein Wald. Er kam mir bekannt vor, jedoch konnte ich ihn nicht einordnen. ,,Kathi!" , schrie die Stimme von eben und nun erkannte ich auch endlich zu wem sie gehörte. Mein Zwillingsbruder! ,,Simon!"  Auf einmal ging das Reden wie von selbst. ,,Was machst du hier?"
,,Ich hab dich gesucht." , antwortete er mir. ,,Aber wie... Was..."  ,,Ist egal. Wie geht es dir? Wir vermissen dich zu Hause."  ,,Ich...Ich... Ich vermisse euch auch so. Im Tempel ist es so... so anders."
Auf einmal veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Wütend starrte er mich an. ,,Was...Was ist los?" , fragte ich verunsichert. ,,Es geht immer nur um dich!", schrie er mich an. ,,Was? Wie meinst du das?"  ,,Kathi hier, Kathi da! Oh schau mal was für eine gute Note die Kathi hat! Schau mal wie gut sie geschwommen ist! Immer ging es nur um dich. Und jetzt wo die ach so tolle Katharina eine Jedi Ausbildung beginnt ist es genau so. Jetzt bist du nicht mal mehr auf unserem Planeten und trotzdem geht es nur um dich!"  ,,Aber..." Nichts aber!", unterbrach er mich.

Auf einmal fasste er sich an den Kopf, als hätte er Kopfschmerzen. Verwirrt blickte er mich an. ,,Was...was habe ich da grade gesagt?"  Ich wollte auf ihn zu gehen doch kurz bevor ich bei ihm ankam stieß er mich von sich weg. ,,Fass mich nicht an!", fauchte er. ,,Tu ja nicht so als würdest du dich für mich interessieren!"
Wieder fasste er sich an den Kopf und zuckte kurz zusammen.
,,Kathi...Nein! Ich... Ich hasse dich!" Verwirrt und gleichzeitig verletzt von seinen Worten wich ich zurück. Es schien so als würde er mit sich selbst kämpfen. ,,Simon? Was ist los mit dir?", fragte ich ängstlich. Er kam immer weiter auf mich zu und redete die ganze Zeit so seltsam. Ängstlich wich ich immer weiter zurück bis ich mich umdrehte und rannte. Ich wollte hier weg. Weg von ihm. Ich weiß nichts was es war, aber es war nicht mein Bruder.

Schweiß gebadet schreckte ich hoch. ,,Alles nur ein Traum. Alles nur ein Traum.", versuchte ich mich zu beruhigen. ,,Alles gut. Nur ein Traum."

Tut mir leid dass es jetzt doch so lange gedauert hat. Und dass ich Cover und Titel geändert habe, aber ich habe vor vielleicht einen Mehrteiler daraus zu machen. Die würden dann ,,I am a Padawan?", ,,I am a Jedi?" usw. heißen. Was würdet ihr davon halten?

I am a Youngling?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt