Von Mittelerde nach Deutschland

16

Enttäuschung

Noa POV
Valentina ist uns auf der Treppe entgegengekommen und wir haben sie gleich aufgehalten, damit sie das Spektakel mit anschauen kann.
Und es ist wirklich passiert. Legolas hat es tatsächlich gemacht.

„Soll er sie so lange küssen?", fragt Tini im Flüsterton und schaut zu mir.
„Eigentlich nicht. Er musste sie nur küssen, ich habe keine Zeit genannt", meine ich und schlage mir die Hand vor den Mund, um nicht gleich los zu schreien. Ich halte weiter meine Handykamera auf die beiden. Tini dreht sich um, schaut die Treppe hinunter, um sich selber zu fangen.
Die beiden küssen sich immer noch und es sieht ziemlich leidenschaftlich aus.
„Oh mein Gott, ich wusste, dass sie Gefühle für ihn hat!", flüstert Tini aufgeregt. Meine Mundwinkel sinken.
„Das wäre aber nicht gut, wenn sie erfährt, dass das eine Pflicht Aufgabe war", stelle ich fest und beiße die Zähne zusammen.
Noa, das war keine gute Idee. Du hast deine beste Freundin in eine scheiß Lage gebracht.
„Aus denen wird sicherlich noch ein Paar", meint Tini, die sich wieder umgedreht hat, „und wenn nicht, dann bringe ich beide eigenhändig um!" Sie grinst über das ganze Gesicht.

„Die Beiden verdienen einander", sagt Tini liebevoll.
„Elben sind treu!"
„Genau so wie Eloise!", sage ich und schaue auf meine beste Freundin, die in ein paar Sekunden wahrscheinlich ihr Herz gebrochen bekommt.

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Eloise POV
Ich schlucke schwer, als wir unsere Lippen voneinander trennen.
„Wow", hauche ich. Legolas lehnt seine Stirn für kurze Zeit gegen meine und ich versuche wieder einen Blick zu fangen.
„Wieso hast du mich geküsst?", frage ich ernst und sehe in seine blauen Augen, die alles ansehen nur nicht mich. Ich merke wie er sich von mir entfernt, wie die Spannung verschwindet und meine Unsicherheit aufkommt.
„Ich- es...", er stammelt, findet nicht die richtigen Worte. „Das war alles eine Pflichtaufgabe", sagt er schließlich leise. So leise, dass ich zuerst denke, ich hätte mich vielleicht verhört. Doch seine Miene spricht mehr als tausend Worte.
Es war eine Pflichtaufgabe und ich dachte er küsst mich, weil ihm danach ist, weil er sich danach sehnt mich zu küssen. So wie ich mich nach ihm gesehnt habe. Ich dachte, dass das, was sich zwischen uns in den letzten Tagen angebahnt hat, echt ist. Ich dachte, er fühlt vielleicht auch so wie ich fühle, denn es hat immer danach ausgesehen. Kann ich mich so getäuscht haben?

Ich drücke ihn leicht von mir weg. „Ah, okay", sage ich leise, versuche noch meine Enttäuschung zu überspielen und merke wie die ersten Tränen in meinen Augen aufsteigen, als ich die ersten Stufen der Treppe hinunter gehe.

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Noa POV
„Was reden die denn?", fragt Tini, als sich Eloise und Legolas gelöst haben.
„Ich bin nicht Gott, Valentina!" antworte ich ihr. Sie zuckt neben mir auf.
„Scheiße", sie packt mich an der Schulter, „sie kommt! Schnell weg!" befehlt Tini, als Eloise tatsächlich auf die Treppe zusteuert und greift mich am Arm um mich hinter ihr her zu ziehen.
Blitzschnell laufen wir nach unten und setzten uns wieder zu den anderen. Ich atme einmal durch.
„Und?", hakt Valerie gleich nach, als ich meine Atmung beruhigt habe.
Ich nicke übertrieben, „Er hat's gemacht!" Valeries Mundwinkel wandern nach oben. „Und zwar ziemlich lange!"
„Ich bin fast gestorben, ihr glaubt's nicht", meint Tini und streicht sich ihre Haare zurück.
„Scheiße man, ich hätte es so gerne gesehen!", sagt Johanna und ich werfe ihr mein Handy zu. „Hier! Alles drauf!", versichere ich ihr und sie führt es gleich näher zu ihren Augen, um besser zu sehen.
„Mit Zunge?", möchte Valerie wissen und guckt uns fragend an.
„Kann ich nicht genau sagen, ich glaube aber nicht", antwortet Tini ihr und lehnt sich nach hinten, „puh, mir ist ganz heiß" Sie lacht.

„Nein, ist das süß", kommt es von Valerie, während Johannas Mundwinkel sinken. Sie hat das selbe realisiert, wie ich eben. „Die arme!"