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„Blendend, Johanna, blendend"
Freitag

Noa POV
Langsam wache ich auf. Ich weiß nicht genau warum, aber meine Gedanken schwirren direkt zu einem gewissen blonden Elb und ein wohliges Gefühl breitet sich in mir aus, bei dem Gedanken an ihn.
Er ist schon wach, ich kann ihn in meinem Zimmer nicht mehr ausmachen. Seit die Mittelerdler bei uns sind, gab es keinen Morgen, wo ich vor ihm aufgewacht bin. Er war immer schon weg.

Ich schwinge mich gut gelaunt aus meinem Bett und ziehe mir schnell andere Klamotten über und verlasse mein Zimmer. Zwei Schritte getan und ich laufe in die erste Person rein.
„Sorry!", entschuldige ich mich direkt bei Fili, der mich nur verstört anguckt und weiter geht. „Ich wünsche dir auch einen schönen Morgen", sage ich und verziehe fragend mein Gesicht. Hat Blondie schlechte Laune?
Ist Eloise gestern eigentlich nach Hause gekommen? frage ich mich, als ihre Zimmertür in mein Blickfeld gerät. Ich beschließe also nach ihr zu gucken, und gegeben Falls mit ihr über gestern zu reden, da mich immer noch ein schlechtes gewissen plagt. Drei mal klopfe ich an die Tür und öffne sie, so wie wir es immer tuen, stolpere aber kurz darauf mit einem komischen Schrei ins Zimmer und kann mich noch auf allen vieren fangen. Ich stöhne automatisch auf und verziehe mein Gesicht.
„Noa!", flucht Eloise im Flüsterton. Sie guckt mich entsetzt an. „Du hast mich erschrocken"
„Sorry", meine ich nur und fasse an mein Knie, es tut weh. „Kannst du bitte wieder gehen?", fragt Eloise, ihre Stimme klingt ernst, und sie zeigt auf ihre Tür. Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Was ist denn ihr Problem?
„Ich wollte nur gucken, ob du zurückgekommen bist. Ich konnte dich auf deinem Handy nicht erreich-", ich stocke, „ach so ist das!", fange ich an, rapple mich dabei auf und sehe dann, warum mich Eloise so dringend aus ihrem Zimmer haben wollte. Legolas liegt neben ihr, in ihrem Bett. Ich fange an zu grinsen. Deswegen hält sie sich ihre Decke so über ihren Körper! Zwischen den beiden lief etwas. Ich glaube es nicht.
„Raus jetzt!"
„Ohoho", lache ich nur, meine Augen und Mund weit geöffnet. Dann verschwinde ich aus ihrem Zimmer und schließe die Tür. Ich atme laut aus und versuche mir das Lachen zu verkneifen. Schnell laufe ich nach unten und suche nach meinen Mädchen, aber ich finde nur Fili, Kili, Thorin und Thranduil. Oh Gott Thranduil, wenn der herauskriegt, was gestern Nacht noch so abgegangen ist bei seinem Sohn... Ich muss wieder auflachen. Ich habe gerade so viel Adrenalin in mir, ich könnte sicher einen Marathon laufen. Ich würde gerade am liebsten schreien. Es ist so aufregend.

„Wo sind denn die anderen Mädchen?", frage ich die Jungs lächelnd und versuche still zu stehen.
„Valentina schläft noch"
„Valerie und Johanna sind mit dem Hund spazieren", stellen Thorin und Kili gleichzeitig klar. Ich ziehe scharf die Luft ein, mit wem soll ich denn jetzt reden? Ich muss es irgendwie loswerden. Im selben Moment ertönt aber das Geräusch, wie sich der Schlüssel in der Tür dreht und ich springe wieder auf. „Ahaha", lache ich und jogge zur Tür hin. Val und Johanna kommen gerade durch, Hero springt mir um die Beine und ich grinse die beiden an.
„Was ist los?" Johanna weitet fragend ihre Augen, während Valerie die Brauen zusammen zieht. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen und ziehe die beiden hinter mich her aufs Klo.

„Ihr werdet nie erraten, was ich gerade erlebt habe", sage ich grinsend.
„Hast du nach El geguckt? Ist sie wieder da?", fragt Valerie mich jedoch, ignoriert meinen letzten Satz, und fängt an sich die Hände zu waschen.
„hmhmhm", lache ich, „jap!".
„Und, wie gehts ihr? Ich habe mir echt Sorgen gemacht", meint Johanna.
„Blendend, Johanna, blendend!", antworte ich ihr. „Ich habe, nachdem ich aufgewacht bin, gleich nach ihr geguckt und habe sie in ihrem Zimmer gefunden", erzähle ich und halte dann meine Finger hoch, um zu signalisieren, dass meine Geschichte noch nicht zu Ende ist, „mit Legolas!"
„Dann haben sie sich wieder vertragen"
„Das könnte man so sagen!", grinse ich.
„Na, dann ist doch gut", meint Valerie und trocknet sich die Hände ab.
„Ich glaube ihr versteht nicht was ich meine", sage ich. Habe ich mich wirklich so unverständlich ausgedrückt? „Mit Legolas in ihrem Bett!"
Jetzt gucken mich beide an, erstarrt in ihren Bewegungen. Ich nicke nur langsam. Johannas Mund öffnet sich, aber ich sehe, dass ihre Mundwinkel trotzdem nach oben gehen.
„Du lügst!", lacht sie.
„Nein, das ist die Wahrheit!", meine ich und lehne mich gegen die Duschwand. „Ich bin reingekommen und sie hat mich gleich angemacht, dass ich raus gehen sollte. Weil Legolas neben ihr lag. Oh, und wie sie ihre Decke festgehalten hat. Zwischen denen ist so safe etwas gelaufen! Wenn nicht, dann lasst mich einweisen, weil das sah verdächtig danach aus", lache ich. „Der Abend war dann wohl doch gar nicht so schlecht!" meint Valerie und fängt an zu lachen. „Ich glaube es nicht Leute! Aber meint ihr, dass war nur etwas einmaliges, oder so richtig richtig?"
„Oh, ich hoffe letzteres!" sage ich.
„Ich glaube schon! So wie die beiden gestern drauf waren? Zu hundert Prozent ist das etwas ernstes. Und wenn nicht, dann könnt ihr mich auch einweisen", meint Valerie und schlägt sich die Hand vor den Mund.

Als wir aus dem Bad gehen, kommt Eloise gerade die Treppe herunter. Wir grinsen sie an und ich kann den Moment in ihrem Gesicht ausmachen, in dem sie realisiert, warum wir sie so angrinsen.
„Wie war deine Nacht, El?, frage ich und beiße mir auf die Unterlippe um nicht zu lachen. Sie legt ihren Kopf schief und grinst zurück.
„Sehr angenehm!"

Von Mittelerde nach DeutschlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt