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Zu viel Gefahr?

Eloise POV
Als ich meine Augen wieder öffne, sitze ich wieder sicher zuhause auf dem Sofa. Legolas neben mir und ich kurz vorm heulen, weil ich einfach froh bin, wieder hier zu sein. Ich greife noch ihm mit beiden Händen, während er mich besorgt anguckt.
„Geht es dir gut?" Seine Augen wandern über meinen Körper, besorgt eine Wunde, einen Kratzer oder auch nur einen kleinen blauen Fleck zu finden.
„Eloise!", rufen Johanna und Noa gleichzeitig aus, aber ich bin immer noch auf Legolas fokussiert.
„Es ist alles gut!", sage ich und versuche ihn zu beruhigen, kämpfe aber selber immer noch gegen das Zittern meines Körpers an. Das Aufeinandertreffen mit Tauriel hätte, meiner Meinung nach, etwas freundlicher ablaufen können. Ich atme einmal tief ein und aus.
„Du bist blass", stellt Legolas fest, „bist du sicher, dass es dir gut geht?" Ich nicke, aber sehe Wasser in meinen Augen auftreten. Ich weiß nicht genau was ich fühle. Bin ich froh, wieder zurück zu sein? Ist es das, weswegen ich weinen muss, weil ich so erleichtert bin? Oder ist es der Fakt, dass ich vor ein paar Sekunden noch dachte, dass Tauriel mir ihren Dolch in die Seite rammt? Vielleicht ist es eine Mischung aus beiden, aber ich weiß auf jeden Fall eines: Ich bin überfordert.
Legolas legt seine Hand an meinen Hinterkopf und zieht mich zu sich ran. Ich drehe meinen Kopf in Richtung Wand, weg von den Anderen, und lege ihn auf seiner Schulter ab.
„Es ist alles gut, ich bin bei dir", flüstert Legolas mir zu, während mir eine Träne die Wange runterläuft und von dem Stoff von Legolas' Oberteil aufgesaugt wird. Der Raum ist still, keiner traut sich etwas zu sagen, und ich bin einerseits dankbar darüber, dass sie mich nicht gleich mit Fragen zuschütten, aber aber andererseits würden sie mir einen Gefallen tun, wenn sie sich unterhalten würden, damit die Aufmerksamkeit nicht bei mir liegt und sie alle nicht sehen, aber vermuten können, dass ich weine. Am liebsten wäre ich jetzt mit Legolas allein. Ich würde ihm erzählen, er würde mir zuhören und mich beruhigen und mir gut zureden. Er würde mich wissen lassen, dass ich wieder sicher bin und, dass mir nichts passieren wird. Er würde mir sagen, dass wir das nächste mal zusammen nach Mittelerde reisen und allen zeigen, dass es keinen Grund gibt mich derart zu bedrohen. Er würde mir sagen, dass ich ihm wichtig bin und, dass das Volk das wissen sollte. Er würde mir zeigen, dass ich ihm wichtig bin.
Aber ich schulde meinen Freunden eine Antwort. Legolas würde keine verlangen, das weiß ich. Er würde selbst in einem Jahr nicht nachhaken, wenn er wüsste, dass ich nicht reden möchte. Denn er weiß, wenn ich bereit bin darüber zu reden, würde ich es tun. 
Ich hebe meinen Kopf also wieder, und setzte mich normal hin. Dann streiche ich mir einmal durchs Gesicht und richte meinen Blick auf die anderen, um zu signalisieren, dass ich jetzt offen für Fragen bin.
„Alles gut?", fragt Valerie leise neben mir und ich nicke ihr zu, während ich beruhigend ihr Knie tätschele.
„Warst du in Mittelerde?" Valentina guckt mich fragend an. Der Ton ihrer Stimme und ihr Gesichtsausdruck schreien förmlich nach einer Antwort.
„Ja!", antworte ich, „Ich war im Düsterwald. Es klappt also"

Thranduils Augen weiten sich und Valerie zieht scharf die Luft ein. „Ich kann es nicht glauben". Johanna stützt ihren Kopf auf ihre Hände und schüttelt langsam den Kopf. „Hm, glaub mir, es ist wahr", sage ich leise und verharre in meiner Position.
„Wisst ihr was das heißt?", Noa erhebt sich von ihrem Platz, „wir können euch beschützen, wir-" sie wird von Thorin unterbrochen. „Das könnt ihr nicht!" er stellt sich auf, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, „Ihr wisst zwar was passieren wird, aber ihr könnt euch nicht verteidigen. Es wäre viel zu gefährlich euch mit nach Mittelerde zu nehmen, geschweige denn euch in der Schlacht kämpfen zu lassen!" Ich fühle wie Legolas meine Hand greift und sehe, dass er nickt, auch wenn er nur leicht seinen Kopf bewegt. Oh Legolas.
Aber Thorin hat recht und das wissen wir alle. Wir leben in einer Stadt in einem Land, dass keine Schlachten kennt. Wir haben keinerlei Erfahrungen mit dem Kämpfen und hatten noch nie ein Schwert in der Hand.
„Dann lernen wir es! Ihr bringt es uns bei. Thorin, wir können euch nicht einfach gehen lassen, dass ist nicht das, was Galadriel wollte, ich weiß-"
„Es ist zu gefährlich!" Noa und Thorin stehen sich nun gegenüber und starren sich an. Valentina greift von hinten nach seiner Hand und Thorins Miene lockert sich auf.
„Thorin bitte, wir wollen mit euch kommen!", stellt Tini klar. Ich drücke Legolas Hand. Er schaut mich an und ich weiß sofort was sein Blick mir sagt: Bleib hier, es ist zu gefährlich. Ich schüttele meinen Kopf: Ich lasse euch nicht alleine.

Von Mittelerde nach DeutschlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt