Die Lösung
DienstagNoa POV
Langsam dringt ein Hecheln zu mir durch und ich verziehe das Gesicht. Träume ich noch? Dann spüre ich etwas nasses auf meiner Wange und ich schlage erschrocken die Augen auf. Als ich aber sehe, wer durch die offene Tür zu mir gekommen ist, fange ich an zu lächeln und nehme den Hund in den Arm.
„Guten Morgen mein Kleiner", sage ich und streichele Hero über den Kopf. Er gähnt einmal ausgiebig und ich kann die Spitzen Zähne in seinem Mund sehen. Ich drücke den kleinen Hund an mich und schließe nochmal die Augen, auch wenn ich weiß, dass ich nicht mehr einschlafen werde.
Ich höre die Stimmen von meinen Mitbewohnern, die bereits unten sind und vermutlich Fernsehen gucken. Warum muss jeder Morgen mit Fernsehen starten?
Hero schmiegt sich an meine Seite und streckt die Pfoten von sich. Bei seinem Anblick muss ich lächeln, er zaubert mir jedes Mal, wenn ich ihn sehe, ein Lächeln ins Gesicht und es fühlt sich gut an. Es ist schön so etwas in seinem Leben zu haben.
Irgendwann richte ich mich dann aber auf, reibe mir die Augen und schlage die Bettdecke weg. Hero springt von meinem Bett und tippelt durch den Spalt in der Tür. Als ich mich in meinem Zimmer umsehe, fällt mir natürlich auf, dass Thranduil bereits wach ist. So wie immer, wenn ich aufwache. Wenn ich alleine aufwache.
Ich will gerade aufstehen, da fällt mein Blick auf meinen Schreibtisch. Mir wäre es fast nicht aufgefallen, aber dort liegen zwei Armbänder. Meine Augen weiten sich, meine Atmung ist flach. Das kann nicht sein. Ich schlage mir meine Hand auf die Brust und gehe mit offenem Mund zum Schreibtisch. Ich ziehe die Luft ein, als ich die Armbänder aus meinem Traum erkenne.
„Nein", hauche ich und nehme eins von den beiden in die Hand. Der Spruch ist eingraviert, so wie in meinem Traum.
„Das war kein Traum" denke ich laut und schüttele langsam den Kopf. Es muss wirklich so etwas wie eine Vision gewesen sein. Ich kann es nicht glauben.
„Oh mein Gott!". Ich schnappe mir das zweite auch noch und renne aufgebracht runter. Beinahe wäre ich die letzten Stufen runter gefallen, aber ich kann mich gerade noch so am Geländer festhalten. Ich kann es wirklich nicht glauben, wir haben eine Lösung gefunden.
„LEUTE!", schreie ich noch im Flur und als ich ins Wohnzimmer komme sind alle Köpfe auf mich gedreht. Ich atme aus.
„Was ist denn los?", hakt Valerie nach, ihr Gesichtsausdruck etwas besorgt. Ich halte die Armbänder hoch. „Ich weiß, we wir nach Mittelerde kommen!"Die Gesichter der Anderen sind eine Mischung aus Schock und Freude. Und ich habe das Gefühl ich muss gleich heulen, weil ich so aufgeregt bin und mir endlich eine Antwort gegeben wurde.
„Wie denn?", hakt Thranduil nach. Sein Körper ist nach vorne geneigt und seine Augenbrauen hochgezogen.
„Mit den Armbändern. Ich habe von Galadriel geträumt", fange ich an, werde aber von Legolas unterbrochen. „Galadriel?" Seine Stimme klingt ungläubig. Ich nicke.
„Ja, Galadriel. In dem Traum hat sie mir ein Armband gegeben und gesagt, dass es uns zu unserem Willen nach Mittelerde und zurück bringen wird. Dass es aber nur einmal wahrhaftig helfen wird, ich weiß nicht was sie damit meinte." ich pausiere und schaue zu den anderen, die wahrscheinlich in einem Zwiespalt sind, ob sie mir glauben sollen oder nicht.
„Sie sagte, dass wir wissen würden was geschieht und dass wir die Söhne Durins retten sollen!"
„Damit sind Kili, Fili und Thorin gemeint!", stellt Eloise fest, „wir sollen verhindern, dass sie sterben!" Sie hebt ihre Hände an ihren Kopf, als könnte sie nicht fassen, was gerade passiert.
„Durch die Filme wissen wir was geschieht, und deswegen hat sie gesagt, dass wir wissen was passieren wird!", sagt Johanna und gestikuliert stark mit ihren Händen.
„Also können wir zurück nach Hause?", hakt Fili nach. Ich nicke.
„Aber warum gibt es nur zwei Armbänder?" fragt Legolas und zieht seine Brauen zusammen.
„Galadriel sagte, dass es zehn Stück, für jeden eins gibt. Ich weiß nicht, wo die anderen sind", erkläre ich. Eloise atmet laut auf und rennt dann aus dem Zimmer und die Treppe hinauf. Aus der Ferne hört man ihre Stimme.
„Wartet mal, ich glaube ich weiß es!" Im nächsten Moment ist sie wieder unten und hält tatsächlich zwei weitere Armbänder in ihren Händen. „In meinem Zimmer sind auch zwei gewesen. Ich habe sie heute morgen glaube ich schon gesehen, aber ich hielt sie für meinen eigenen Schmuck", meint sie und hält sie hoch. Valerie, Tini und Johanna stehen alle im selben Moment auf und sprinten in ihre Zimmer. „Wir haben auch welche", ruft Johanna schon von der Treppe aus. Die drei kommen wieder ins Wohnzimmer. Ich merke wie sich Thranduil neben mich stellt, ich gucke zu ihm hoch, er nimmt sich eines von den beiden Armbändern, die ich immer noch in der Hand halte. Dann begutachtet er es.
„Es ist von Elben angefertigt worden, man kann es direkt erkennen", sagt er leise, es ist eher ein Satz an mich gewesen, nicht an die Anderen. Bei dem Ton seiner Stimme fährt mir ein Schauer über den Rücken.„Aber wir können diese Armbänder hier her gelangen?", fragt Kili und hält eines vor sein Gesicht und beäugt es.
„Ich habe keine Ahnung!", antworte ich ihm. „Da ist ein Spruch auf der Innenseite", stellt Tini fässt und ich sehe, wie ihre Augen über die Gravur fahren.
Im selben Moment hallen Galadriels Worte in meinem Kopf wieder. „Ihr müsst nur den Spruch laut lesen"
„Elen sila lumenn omentielvo", ließt Eloise langsam vor und mir rutscht das Herz in die Hose.
„NEIN! Nicht lesen!", schreie ich, aber es ist schon zu spät.
Eloise umhüllt ein helles Licht und dann ist sie weg. Es sieht aus, als wäre sie in ein Portal gesogen wurden.
„Oh mein Gott, es funktioniert wirklich!", hauche ich zu mir selbst und schaue auf den leeren Platz.
„Wo ist sie?" Legolas schaut mich mit großen Augen an und ich kann die Angst in seiner Stimme ausmachen. Ich schüttele entschuldigend den Kopf.
„Wenn man den Spruch laut vorliest, verlässt man diese Welt und landet in Mittelerde. Ich kann dir nicht sagen wo sie ist", erkläre ich und schaue Legolas an.
„Aber es funktioniert", stellt Thranduil mitten in Legolas' Aufregung fest.
„Es funktioniert", sage ich zu ihm und nicke. Legolas steht von seinem Platz auf.
„Was ist, wenn sie in Mordor gelandet ist?" Thranduil geht zu Legolas rüber und legt ihm eine Hand auf die Schulter.
„Ihr wird es schon gut gehen, Legolas!"
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Von Mittelerde nach Deutschland
FanfictionEloise, Noa, Valentina, Valerie und Johanna: Fünf beste Freunde seit der Schulzeit. Ihr sonst normales Leben wird durch einen Besuch aus Mittelerde auf den Kopf gestellt. Schnell stellt sich den Mädchen die Frage, ob es einen Grund gibt, dass in die...