Cafe

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"Wage es dir ja nicht, nicht pünktlich um drei wieder hier zu stehen." wies mich Claudette auf dem Parkplatz vor dem College an.

Genervt rollte ich die Augen und schnallte mich ab. "Brauchst gar nicht erst zu warten, höchstwahrscheinlich werde ich irgendeiner Straßengang zum Opfer fallen." zog ich sie auf und grinste gehässig in ihre Richtung.

Meine Tante kniff die Augen zusammen, sie würde nichts dazu sagen, da sie die Hoffnung hatte, dass ich ab heute was aus meinem Leben machen würde.

Ich stieg mit einem lauten Türknall knall aus dem Wagen und schulterte meine Tasche, während ich über den Parkplatz zum College lief.

Die Sonne schien mir ins Gesicht und brachte mich dazu, meine so schon, vom schlechten Schlaf, juckenden Augen zusammen zukneifen, was sie ungewollt tränen ließen.

Mit großen Schritten hastete ich über den Studentenbesetzten Platz vor dem Haupteingang des College und versuchte mich an einigen von ihnen vorbei zu drängen.

Im Gebäude suchte ich nach dem Saal in den ich die nächsten beiden Stunden meine ersten Grundkenntnisse in Latein bekam, was das mit Jura zu tun hatte wusste ich nicht und konnte es mir auch nicht vorstellen.

An den Menschen vor dem, hoffentlich richtigen, Saal drängte ich mich vorbei und suchte mir sofort einen Platz in der obersten Reihe.

Ich setzte mich und packte das nötigste für die folgenden Stunden aus, ehe ich mich ein wenig im Saal umsah.

Noch nicht viele Studenten hatten Platz genommen, aber die die saßen tippten auf ihren Handys herum oder kritzelten in ihren Blöcken herum.

"Ich nehme mir mal die Freiheit und setze mich zu dir." ruckartig drehte ich den Kopf nach rechts und sah in ein bekanntes breit grinsendes Gesicht.

Das konnte doch nicht wahr sein.
Dieser Typ der mir gestern meine Zeichnung weggezogen hatte, saß dämlich grinsend neben mir.

Seine Haare waren ,im Gegensatz zu gestern, ordentlich gerichtet und auf seiner Nase saß eine breitrandige schwarze Nerdbrille.

"So sieht man sich wohl wieder hm?" meinte er, als auch er mich erkannte.

Seufzend drehte ich mich von ihm weg und versuchte ihn zu ignorieren, während er mich darüber volllaberte, dass er total beeindruckt von meinem Bild war und er es am liebsten noch mal sehen würde und das er es doch bereits jetzt schon langweilig fand hier zu sitzen.

Sollte er die ganzen nächsten Jahre hier neben mir verweilen, würde ich wohl anfangen Selbstmordgedanken zu hegen, der Kerl, war jetzt schon unnormal nervig.

"Hier." mir wurde Klebeband vor die Nase gelegt und dazu eine pinke Schere.
Ich drehte mich zu der Person auf meiner anderen Seite.

Ein Mädchen mit mitleidigem Blick sah mich an und tippte nochmals auf das Klebeband, was sie mir gegeben hat.

"Kleb ihm den Mund zu, das ist ja unaushaltbar." meckerte sie lachend und deutete mit dem Kinn auf den Typen neben mir.

Ich lächelte und zog ein Stück ab.
Drohend hielt ich es dem Asiaten neben mir vor die Brille.
"Wenn du jetzt nicht augenblicklich die Klappe hältst, kleb ich dir sie doppelt und dreifach zu." knurrte ich und schnitt das Stück mit der Schere ab.

Sofort verstummte er und fing an eifrig seinen Kram auszupacken.
Was mich und meine Sitznachbarin lachen ließ.

"So niedlich er auch ist, verdammt nervig ist er schon." flüsterte die neben mir und der Kopf des anderen schoss in unsere Richtung.

Never EverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt