Super Psycho Love

1K 68 3
                                    

"Was zum Teufel!" rief Luhan durch die laute Musik, die im ganzen Haus lief.

Es kostete mich alles an Selbstbeherrschung, um nicht sofort in mein Zimmer zu stürmen und BamBam eigenhändig den Hals umzudrehen. Definitiv reichte es mir an diesem Punkt und ich fasste einen Entschluss.
BamBam musste wieder weg. Ob er wollte oder nicht war mir scheiß egal.

"Damn, if you didn't want me back
Why'd you have to act like that?
It's confusing to the core
'Cause I know you want it." hallte es aus der Anlage in meinem Zimmer, die Treppen hoch.

"Auf jeden Fall ist die Musik gut." witzelte Luhan leise neben mir und nickte im Takt mit.

Ich seufzte angestrengt und wusste, dass das, was ich jetzt vorhatte verdammt riskant war und ich Luhan anschließend definitiv eine Erklärung schuldig war, doch ich wollte endlich wieder meine verdammte Ruhe haben.

"Du vertraust mir oder?" fragte ich Luhan leise und er sah irritiert zu mir und nickte.
"Klar tu ich das." er lächelte mich breit an.

"Dann tu mir einen Gefallen und ruf die Polizei an. Sag ihnen wir haben diesen Wahnsinnigen aus Thailand hier, der ausgebrochen ist." bat ich ihn entschlossen und atmete tief durch.

Durch den Lärm der Musik würde uns BamBam in meinem Zimmer definitiv nicht hören, von Vorteil für mich.

Luhans Gesichtszüge entgleisten. "Du bist witzig, wirklich." wollte er abschütteln, doch ich blieb ernst.

"Das ist mein ernst. Kathy hatte recht, als sie meinte, sie hätte seinen Wagen angefahren." beichtete ich schweren Herzens und sah Luhan weiter zu wie er blasser wurde. "Ich erklär dir alles, sobald das hier vorbei ist und er aus dem Haus ist und somit wieder dahin gebracht wird, wo er hingehört, okay?" versuchte ich ihn zu beschwichtigen, doch er entspannte sich nicht.

In seinen Augen ruhte eine Mischung aus Unglauben und Angst. Es tat weh ihn zu zu sehen. "Okay." gab er nach und zückte sein Handy.

"Ich geh hoch und versuch ihn hier zu behalten, bis die Polizei hier ist." erklärte ich ihm mein Plan und lief zu den Treppen, doch wurde am Handgelenk zurück gehalten. "Ich lass dich da nicht alleine hoch, wer weiß was der mit dir macht." sorgte er sich um mich.

"Er wird mir nicht weh tun." besänftigte ich und löste meine Hand aus seinem Griff.

"Was macht dich da so sicher?" zweifelte Luhan, die Panik in seinem Gesicht war schwer zu übersehen. Mir würde es wohl auch so gehen, wann man mir sagen würde, dass in seiner Wohnung ein Schwerverbrecher lauern würde.

Ich seufzte. "Ich war mit ihm mal zusammen." beichtete ich und sah auf den Boden, mit dem wissen, dass Luhan nun völlig außer sich sein würde

Als ich wieder hoch sah, sahen mich seine großen Augen beängstigend an, während er das Handy in seiner Hand hielt.
"Ich erklärs dir später." ich gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und eilte die Treppen hoch zu meiner geschlossenen Zimmertür, aus der noch immer laut und ohrenbetäubend Super Psycho Love von Simon Curtis lief.

Entschlossen stieß ich die Tür auf und nahm sofort das gigantische Chaos in meinem Zimmer war.
Die Musik war bei geöffneter Tür doppelt so laut und ließ meine Trommelfelle fast platzen.

Meine Zeichnungen lagen zerrissen oder zerknüllt überall auf dem Boden verstreut. BamBam lag oben ohne und als ob er an nichts Schuld wäre in meinem Bett, mit dem Handy in der Hand auf dem Bilder und Videos von uns drauf waren. Er schien mich also noch nicht bemerkt zu haben.

Ich riss meinen Blick von ihm los und steuerte auf meine Anlage zu, um sie leiser, aber nicht aus zu drehen.

Im Augenwinkel, sah ich wie BamBam sich aufsetzte und mich grinsend musterte.
"Schön, dass du auch mal da bist, hab mich schon gefragt, wo du bleibst." meinte er bedrohlich ruhig.

Mein Blick blieb wieder an ihm hängen.
Auf seinem Oberkörper befanden sich, neben dem Schwarzen Tattoo, blasse Narben.

"Hast du mich vermisst?" grinste er und stand auf.

Ich lachte auf und sah wieder weg von ihm.
"Ganz im Gegenteil, ich hab sogar gehofft, sie haben dich wieder eingebuchtet." ließ ich mich auf das Niveau seiner Tonart nieder und verschränkte die Arme vor der Brust.

BamBam kam mir näher. "Darauf kannst du lange warten. Die Bullen werden mich nicht kriegen." behauptete er großkotzig und tat mir meine Geste gleich.

"Erst werde ich heraus finden, welcher Wixxer uns verraten hat und ihn eigenhändig umbringen." erzählte er vor Hass triefend und lief weiter auf mich zu, mit dem Blick an mir heftend.
"Anschließend bring ich deinen kleinen pinken Pudel um und dann hab ich dich wieder für mich alleine." drohte er mir und blieb kurz vor mir stehen.

"Dann musst du erst an mir vorbei." knurrte ich und sah ihn aus verengten Augen an.
Er lachte auf. "Was leichteres gibt es nicht. Du würdest dich nicht mal im Traum gegen mich behaupten können. Wie oft hast du mir in den letzten Tagen angedroht mir die Bullen auf den Hals zu hetzen, hast es aber nicht getan? Erzähl mir warum Theresa." hauchte er tief in mein Ohr und verpasste mir eine Gänsehaut.

Ich hielt seinem durchbohrendem Blick stand und ließ mir nicht anmerken, dass ich meine Drohung bereits wahrgemacht hatte. "Du kannst es nicht weil du immer noch an mir hängst." raunte mein vor mir und ließ mich erschaudern.

Mein Blick ging zur Tür. Ich hatte sie offen gelassen, für den Notfall, dass ich aus dem Zimmer flüchten müsste.

BamBam bemerkte meinen schnellen Blick und entfernte sich von mir um zur Tür zu gehen. "Ich hoffe mal es ist niemand da unten, der auf dich wartet." er sah mich mit seinen dunklen Augen an, die jeglichen kindlichen Hauch verloren hatten und mir somit schon fremd erschienen.

Nach kurzem zögern schüttelte ich den Kopf und BamBam schmiss die Tür zu.
Langsam lief er wieder zu mir zurück und stellte sich unmittelbar vor mir.
"Ich hätte schon gedacht du hast deinen pinken Pudel mitgeschleppt." spottete er und stützte sich mit beiden Armen an dem Schrank hinter mir ab.

Seine nächste Handlung überraschte mich so, dass ich nicht mal die Zeit hatte nachzudenken, als er seine Lippen, fast schon aggresiv auf meine legte und mich mehr an den Schrank hinter mir drückte.

Ich keuchte erschrocken auf, was er als Chance sah, seine Zunge in meinen Mund zu schieben. Ungewollt stöhnte ich, als sich unsere Zungen berührten und er meine aggresiv und hungrig umspielte.

Mein Körper war zu schwach um ihm zu widerstehen, während in meinem Kopf die Alarmanlage los gingen, als er mich an den Hüften packte und mich in die Richtung von meinem Bett drängte.

Er stützte sich neben meinem Kopf auf der Matte ab, während ich meine Hände in seinen dunkelbraunen Haaren vergraben hatte.

Es wäre das letzte mal das er mir so nah wäre, danach müsste ich ihn nie wieder sehen. Allein dieser Gedanke machte die ganze Situation im Zimmer nur weniger ertragbarer, als BamBam sich von meinen Lippen löste und sie in meinem Hals absetzte.

Gewollt versuchte ich ihm bei der Knutscherei zu lassen. Ich sollte ihn nur solange hinhalten, bis die Polizisten endlich eintrafen, doch BamBam wurde langsam ungeduldig und versuchte mit ganzem Willen mein Shirt hoch zuziehen.
Nur mit Mühe konnte ich ihm von seinem Vorhaben zurück drängen, in dem ich ihn warnend in den Hals biss und meine Lippen wieder auf seine presste.

Es erschien mir wie eine quälende Ewigkeit, als mein Handy in meiner Hosentasche klingelte und das rumknutschen beendete.

Eilig zog ich mein Handy hervor und nahm Luhans Anruf an.
"Sie stehen vor deiner Zimmertür sag ein Wort und sie kommen auf der Stelle rein und nehmen ihn mit." erklärte er mir.

Ich sah zur Tür und tatsächlich befanden sich am Türspalt dunkle Schatten.
BamBam knurrte ungeduldig und vergrub seinen Kopf wieder in meine Halsbeuge.

"Find ich ne super Idee Luhan. Genau so machen wir das!" gab ich Luhan das Zeichen, stieß BamBam mit Schwung von mir, legte auf und hörte wie im selben Moment die Tür aufgeschmissen wurde.

Never EverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt