Never Ever

Watching

Eng an Luhan gekuschelt saß ich mit ihm auf seinem Sofa, während im Fernseher irgendeine billig produzierte Serie lief.
Luhan drehte eine meiner Strähnen um den Finger um sie wieder locker zu lassen und sie wieder einzudrehen.

Ich lachte leise.
"Was?" fragte Luhan sofort und sah mich mit glitzernden großen Augen an.

"Wenn du weiter so machst brauch ich bald keinen Lockenstab mehr." witzelte ich und auch Luhan lachte leise.
"So ist das eh gesünder für die Haare und viel besser als sie dir zu verbrennen." gab er seiner kleinen Macke eine Begründung und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.

Seine Nähe fühlte sich so beruhigend und richtig an, so wie wir hier auf dem Sofa lagen und den Fernseher im Hintergrund liefen ließen. Es war als würden wir in unserer eigenen Seifenblase leben. Nur wir beide. Fern ab von der Weltbevölkerung und all dem Schrecken da draußen.

Ich sah zu Luhan und erwischte ihn dabei, wie er mich ebenfalls stumm musterte.
Sein Gesicht blieb seit Tagen vom Make up verschont. Er hatte das ganze Zeugs auch nicht nötig, auch wenn er manchmal wie ein kleines Kind darauf bestand.
Es möchte ihm vielleicht stehen, doch es war seltsam wenn jemand vom anderen Geschlecht mehr Make up trug als man selber.

Schweigend musterten wir aneinander, versuchten uns jeden Zentimeter des jeweils anderen einzuprägen und nie wieder zu vergessen.

Luhans Kopf senkte sich, bevor er schließlich unsere Lippen verband und mich auf seinen Schoß zog.
Ich lächelte in den Kuss und legte meine Arme auf seine Schultern, während sich unsere Lippen wieder trennten und wir uns ansahen.

Ich zuckte zusammen als es an der Tür klingelte und stand vom Luhan auf, damit er an die Tür gehen konnte. Er seufzte nur und stand vom Sofa auf.

"Ich hab dich den ganzen Tag gesucht Luhan!" meckerte Tao los und stürmte in die Wohnung.

Er bemerkte mich und musterte mich abschätzig. "Was will die hier?" spottete er und lachte auf. Tao machte sich garnicht erst die Mühe die Namen von mir oder Kathy in den Mund zu nehmen.

Luhan rollte genervt mit den Augen und sah seinen Bruder vorwurfsvoll an. "Was willst du hier?" donnerte er in dem selben unfreundlichen Ton zurück wie Tao.

Er holte Luft um zu sprechen, brach aber ab, als er mich nocheinmal sah und atmete erneut Luft ein um in einer völlig anderen Sprache loszubrabbeln, als die die Luhan heute mit diesem Kyungsoo gesprochen hatte, der mir von allen, die außer mir und Kathy, mit Luhan zu tun hatten der Symphatischte.

"Tao das kannst du vergessen." meinte Luhan gelangweilt und verschränkte die Arme, während der jüngere weiter brabbelte und nicht grade begeistert klang, auch Luhans Miene änderte sich apprupt und er sah ein wenig geschockt aus, als Tao wieder verstummte und nun etwas triumphierend zu Luhan sah.

Luhan lief wieder zu mir und lächelte mich schwach an. "Kannst du kurz ins Schlafzimmer? Tao und ich müssen jemanden anrufen und er will nicht, dass du zuhörst und der Anruf ist wirklich wichtig." bat er mich und sah zu seinem ungeduldigen kleinen Bruder.

Ich nickte und stand vom Sofa auf. Luhan hielt mir die Tür neben dem Fernseher auf.
"Mache dir bequem. Wir versuchen die Angelegenheit schnell zu klären." lächelte er und schloss die Tür, nachdem ich ins Zimmer getreten war.

Seufzend ließ ich meinen Blick durch den Raum wandern. Er war, wie Küche und Stube hell gehalten und nur wenige grelle Kissen auf dem weiß bezogenen King Size Bett hoben sich im Zimmer hervor.

Unter meinen Füßen lag ein weicher weißer Teppich. An dem Bett lehnte ein schwarzes Hoverboard.
Ich lachte leise.
Luhan war mit dem Board mal zum College gefahren. Kathy wollte es unbedingt mal ausprobieren und hatte sich graziös auf den Boden gelegt. Bei meinem ersten Versuch stand ich ziemlich wackelig auf den Beinen. Doch nach mehreren Anläufen schaffte ich es sogar eine Kurve zu drehen.