Never Ever

Stop Stop It

Eng umschlungen saßen wir so lange auf der Decke an der Kante der Aussichtsplattform, bis es dämmerte.
Wir sprachen nicht viel. Aber mit BamBam schien in Richtigen Momenten auch Schweigen Spaß zu machen.

Immer wieder küssten wir uns, was in mir all die Erinnerungen hervor rief, als wir überall auf der Welt und nur unter uns unterwegs waren.

Luhan hatte ich völlig vergessen, er war meine kleinste Sorge und rückte völlig in den Hintergrund, auch wenn es falsch war was ich tat. Ich sollte ihn nicht einfach hintergehen, doch meine Entscheidung wieder mit BamBam zusammen zu sein fiel Herz über Kopf und ohne Hintergedanken. Nicht wie bei Luhan Kopf über Herz und mit der Unwissenheit ob es überhaupt klappen würde.

Mit BamBam hatte es damals sofort gepasst, wohingegen ich mich an Luhan auch nach wenigen Wochen noch nicht wirklich gewöhnt hatte. Immer wieder zog ich im Heimlichen Vergleiche mit BamBam und versuchte mir krampfhaft einzureden, dass ich irgendwann ungehemmt mit ihm glücklich sein könnte.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und griff nach dem Handy auf meinem Nachttisch.
Luhan hatte mich mit anrufen förmlich zugespamt, ganz zu schweigen von den Nachrichten.

Widerwillig nahm ich den nächsten Anruf an und ließ seine Standpauke über mich ergehen.
"Du verrätst mir jetzt sofort mit wem du unterwegs warst und wehe du lügst. Chan und Baek haben mir erzählt das du mit einem anderen mitgefahren bist."

Ich lachte auf und schüttelte den Kopf.
"Hallo Lu. Schön was von dir zu hören, nachdem du mir gestern vorgeworfen hast wieder zum Straßenköter zu werden. Ich nehme deine Entschuldigung gerne an." meine Stimme triefte nur so von Sarkasmus, was ich selber kaum von mir kannte.

Luhan holte scharf Luft.
"Du hast mir immernoch nicht gesagt mit wem du den Tag verbracht hast." hielt er kalt dagegen.

Vielleicht sollte ich das mit Luhan tatsächlich schon jetzt beenden. Wir hatten Streit und offensichtlich wollte keiner dem Willen des anderen nachgehen.

"Cherie. Ich will keinen Streit. Ich will das einfach nur geklärt haben und dich morgen wieder in die Arme nehmen, als wäre nichts gewesen." sprach er sanft, als hätte er meine Gedanken wahrgenommen.

Ich konnte nicht so tun, als wäre ich nicht hinter seinem Rücken mit BamBam zusammen und konnte auch nicht einfach vertuschen, dass er mir Vorwürfe machte, dass ich mit irgendeiner Underground Organisation zu tun hatte, worauf mich sogar Kai und Tao zuvor ansprachen.

Luhans Stimme machte mich dennoch widerwillig schwach, aber die Wahrheit konnte ich ihm nicht erzählen.

"Es tut mir leid, was ich gesagt habe Theresa. Wirklich. Es war nur... Tao und Kai waren so überzeugt davon und ich wollte Gewissenheit darüber haben. Das du so reagierst, hätte ich wissen müssen." entschuldigte er aufrichtig.

"Der mit dem ich heute unterwegs war, war der Sohn von einem der Kollegen von Claudette. Keine Sorge, er ist schwul." log ich zurecht und hörte Luhan erleichtert seufzten, während ich feststellte dass das mit dem schwul sein bei BamBam sogar rüber kommen könnte.

Wenn er wollte konnte er sich aufführen wie die schlimmste High School Zicke überhaupt und brachte es auch noch einen extra bitchigen Abgang zu liefern.

Ich lachte bei dem Gedanken und klappte das Lehrbuch vor mir zu.

"Was ist so witzig?" wollte Luhan sofort wissen. Es raschelte bei ihm im Hintergrund.

"Ach nichts." schob ich zur Seite und ließ meinen Blick durch mein Zimmer wandern.

Luhan seufzte. "Tao ging mir den ganzen Tag auf die Nerven und meinte ich solle mich von dir fernhalten."