Please Go Away

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"Wie zum Teufel kommst du hier rein!" rief ich und stieß BamBam von mir weg, der nur leise lachte.

Ich ging ein paar Schritte in Deckung und ließ ihn nicht aus den Augen.
Er starrte belustigt die weißen Mamortreppen nach oben.

"Die Angestellten hier scheinen nicht von mir gewusst zu haben, und dachten ich wäre ein Freund von dir. Eine Frau hat mir angeboten mich reinzulassen und hat mir was zu essen gebracht.  Zu verhungern scheinst du hier definitiv nicht." äußerte er gelassen und lachte auf.

Ich kniff die Augen zusammen.
"Hau ab oder ich ruf die Polizei." drohte ich ihm und zog mein Handy

"Mach das und ich bin schneller weg, als zu Notruf sagen kannst." BamBam lächelte mich bittersüß an und legte den Kopf schief.

"Außerdem könntest du das nicht. Ich hab gesehen, wie du mich an der Straße und heute Morgen angestarrt hast und glaub bloß nicht, dass du mich für verrückt verkaufen kannst, wenn ich dir sage dass das mit dem pinken Pudel nicht klappen wird." lachte er und schritt langsam durch das Foyer.

Ich lachte auf. "Und ob ich das könnte."
Mein Blick verfolgte ihn weiter.
"Ich hab mit dir abgeschlossen, so wie du es wolltest, ich habe das Versprechen eingehalten, also was willst du von mir?" verlangte ich.

BamBams kalte Fassade bröckelte kurz, baute sich dann aber wieder auf.
"Da war ich auch noch der Meinung, ich würde dich nie wieder sehen, aber wie das Leben es wollte hab ich es geschafft und stehe wieder vor dir." erklärte er mir grinsend.

Das war definitiv nicht der BamBam in den ich mich verliebt hatte. Er hatte sich verändert auf den ersten, optischen, Blick und auf den zweiten, tieferen.
Nie hätte er so kalt oder abfällig gegenüber mir getan.
In diesem Moment schimmerten nicht einmal seine Augen. Fast schon zweifelte ich daran, ob es nicht ein Typ wäre, der sich nur als BamBam ausgab. Aber woher hätte er dann von mir wissen sollen?

"Geh einfach wieder bitte." presste schwer kontrolliert zurück. Würde er nicht gehen, blieb mir definitiv nichts anderes als die Polizei zu informieren.
BamBam machte mir grade eine höllische Angst.

Er lachte auf. "Was wenn nicht? Was willst du tun hm? Ich hab keine Angst vor dir. Hatte ich nie und werde ich nie haben." spottete er über mich, verschränkte die Arme und lief langsam auf mich zu.

"Ich schwöre dir, wenn du nicht sofort abhaust, rufe ich die Polizei und erzähl ihnen, dass du mir auflauerst." drohte ich erneut, kurz davor die Fassung zu verlieren.

Ich entsperrte mein Handy und gab die Nummer der Städtischen Polizeiwache ein.

"Tai. Mach das nicht, bitte. Ich will da nicht wieder hin."
Bei der Nennung meines Spitznamen schaute ich von meinem Handy weg zu ihm.

Seine Augen glänzten ängstlich und schienen mir die Qualen die er durchgemacht hatte zu erzählen.

"Du weißt nicht was da mit den Menschen passiert, dass was die Außenwelt und die Presse mitbekommt ist nicht mal n Prozent der Verhältnisse dort." versuchte er mir weiß zu machen.

Langsam ließ ich mein Handy sinken, die Nummer noch gewählt und den Daumen über der Anruffunktion.

"Was willst du hier? Gibst du mir diesmal keine vernünftige Antwort setze ich meine Drohung in die Tat um, selbst wenn deine Augen noch so groß funkeln." stellte ich ihn zur Rede.

BamBams plötzlich Anspannung löste sich, so wie auch die aufgelegt Kälte Fassade vollends verschwand.
Mit einem Mal konnte ich das glitzern in seinen dunklen Augen erkennen, was ihn an ein kleines Kind erinnern ließ was erwischt wurde, als es in die Keksdose fasste.

Never EverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt