1 . Große Ankündigung

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G R A C E

Ich schloss die Tür auf und betrat die Diele, als ich von dem Besuch bei meiner Freundin Mia wieder nach Hause kam.

Ich hörte meinen Vater in der Küche rumhantieren und rief ihm zu, dass ich wieder zu Hause war.

Doch als ich mich direkt auf den Weg nach oben, in mein Zimmer machen wollte, rief mein Vater mich zurück.

"Was ist denn? Ich muss noch Hausaufgaben machen", entgegnete ich genervt und lief die ersten paar Treppen wieder runter.

"Ja, ja. Ich weiß, aber setz dich bitte kurz zu mir. Ich muss mit dir über etwas sehr wichtiges reden."

Seuftzend ließ ich mich auf einen der Stühle an der Kücheninsel fallen und schaute meinen Vater wartend an.

Er holte tief Luft.

Oh Gott, was kommt jetzt?

"Du weißst ja, dass Hannah und ich jetzt schon ziemlich lange zusammen sind..",  begann er zögernd.

Ich nickte vorsichtig und einer dunkle Vorahnung machte sich in mir breit.

Ich mochte Hannah wirklich, aber man konnte die Beziehung der beiden nicht wirklich als lang bezeichnen. Mein Vater und sie waren seit etwa 5 Monaten zusammen und ich hatte sie erst ein paar mal gesehen.

Er fuhr fort: "Hannah und mir.. uns geht es beiden finanziell nicht so gut. Und wir beide halten es für das beste wenn wir alle zusammen ziehen."

Scheiße.

Ich starrte meinen Vater mit offenem Mund an.

 Das kann er einfach nicht ernst meinen.

Vorsichtig fügte er hinzu: "Sie und ihr Sohn kommen morgen."

Wie von der Tarantel gestochen sprang ich vom Stuhl auf und sah ihn entsetzt an.

Das ist ein Scherz. Das muss ein Scherz sein!

Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Ich war einfach nur wie betäubt.

Schließlich entschied ich mich in die Offensive zu gehen und schrie ihn fassungslos an: "Was ?! Ich kenne die beiden kaum. Den Sohn habe ich nur einmal gesehen. Und überhaupt!.. Wo wollen die überhaupt schlafen?"

Mein Vater schaute mich traurig an.

"Ja ich weiß", sagt er schließlich, "die Idee war, dass Killian fürs erste zu dir kommt."

"Nein", sagte ich sofort.

Ich hatte ihn erst einmal gesehen. Er war, so weit sie es einschätzen konnte, ein vielleicht zwei Jahre älter als ich und als wir uns trafen, war er kühl und abschätzend.
Ich hatte mich sofort unwohl gefühlt.

Die Vorstellung sich mit Killian ein Zimmer zu teilen war abgrundtief schrecklich.
Es ist nicht so, dass ich in meinem Zimmer nicht genug Platz hätte, aber .. nein! Das ging einfach nicht.

"Wie lange steht das schon fest?", fragte ich meinen Vater wütend.
 Sein Blick wanderte beschämt zu Boden.

"Ein, zwei Wochen. Vielleicht auch länger."

Ich schaute ihn verständnisslos an, bevor ich ohne ein weiteres Wort rauf auf mein Zimmer stürme.

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K I L L I A N

"Mom, ich will da nicht hin", sagte ich und klang dabei wie ein nerviges Kleinkind, auch wenn ich nicht den gleichen quengelnden Tonfall anschlug.

New Brother || His Lips - My Drug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt