23 . Nur Freunde, die zusammen wohnen

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G R A C E

"Ich will nicht nach Hause. Mein Vater tötet mich bestimmt", jammerte ich, als ich mit Lilly und Teresa bei unseren Spinden stand.

Da Killian und ich bei Lilly geblieben waren und mein Vater auch nicht angerufen hatte oder so, hatten wir noch nicht mit einander geredet.
Außerdem hatte es sich doch ziemlich schnell rum gesprochen, dass die Polizei da gewesen war und mein Vater hasste sowas.
Daher war ich mir sicher, dass ich nicht so leicht davon kommen würde.

"Das wird schon", versicherte mir Teresa.
"Ach ja und was ist mit deinen Eltern?" entgegnete ich.
Sie murmelte etwas Unverstänliches.

Als ihre Eltern es raus gefunden hatten, nahmen sie ihr ihr Handy weg und sie hatte für einen halben Monat Hausarrest.

"Siehst du? Und deine Eltern waren bis jetzt eigentlich immer lockerer als mein Vater. Und ich weiß auch nicht wie Hannah mit sowas umgeht. Vielleicht habe ich aber Glück und sie sieht das was lockerer und besänftigt ihn etwas."

"Ich hoffe es für dich", meinte Lilly, "schreib uns dann auf jeden Fall."

"Klar."

Die Schulglocke klingelte.

Ich ging zusammen mit Lilly zur Sporthalle. Teresa verabschiedete sich von uns und machte sich auf den Weg zu den Bio-Räumen.

während der Stunde.

"So noch 5 Runden, aber bitte mit ein bisschen mehr Tempo", rief Mr. Jones uns entgegen.

"Wäre er nicht so heiß", keuchte Lilly neben mir, "würde ich ihm das niemals verzeihen."

Ich antwortete nur mit einem schwachen Lächeln, da ich auch bereits völlig außer Puste war.

Doch sie hatte Recht. Mr. Jones war der jüngste Lehrer an der Schule und sah so aus, wie man sich einen jungen Sportlehrer vorstellte - verdammt gut.

Dementsprechend oft passierte es, dass einige der sportlichsten Mädchen plötzlich vergaßen, wie man einen Baskettball wirft.

Trotzdem hatte man manchmal das Gefühl, dass er uns zu Tode quälen wollte.

Es waren die letzten beiden Stunden an diesem Tag und ich war bereits total fertig, doch nach einer halben Stunde Aufwärmtraining, bei dem die Hälte der Kurses halb starb, spielten wir zum Glück nur Völkerball.

Die Stunde verging ab da recht schnell und ich wurde auch die ganze Zeit nicht abgeworfen, doch dann, kurz nachdem Mr. Jones abgepfiffen hatte, bekam ich einen Ball ins Gesicht.

Es tat nicht wirklich weh, da wir immer nur mit Softbällen spielten, aber als ich sah, wer geworfen hatte wurde ich trotzdem sauer - Ashley.

"Oouups", sagte sie und spielte ganz unschuldig an ihren Haaren.

"Ich bin in deinem Team, du blöde Kuh", giftete ich sie an und trat einen Schritt auf sie zu.

Noch bevor sie etwas erwiedern konnte, zog Lilly mich weg.

"Komm schon", sagte sie, "die wird sich nie ändern."

"Ja. Ich weiß. Aber warum sollte ich ihr dann nicht die Fresse polieren?", fragte ich während wir uns in der Umkleide umzogen.

"Du kennst sie, es würde für dich schlimmer enden, als für sie", antwortete sie schulterzuckend.

Ich beeilte mich beim Umziehen, da ich wusste, dass Killian am Bus auf mich warten würde.

Lilly brauchte deutlich länger, weshalb ich mich früher von ihr verabschiedete und alleine zum Bus ging.

Ich hatte echt Angst davor, was mein Vater sagen würde. 

New Brother || His Lips - My Drug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt