31 . "Frühsport"

7K 212 45
                                    

G R A C E

13. Dezember.

"Ich liiieebe die Weihnachtszeit", trällerte ich, während ich ein weiteres Blech Weihnachtsplätzchen in den Backofen schob.

"Und ich liebe deinen Plätzchenteig", sagte Dean.

"Hey, Finger weg!"
Ich zog ihm die Schüssel aus den Händen.

"Eyy", protestierte er und steckte sich demonstrativ seinen Mittelfinger, an dem auch noch etwas Teig klebte, in den Mund.

"Oha", machte ich gespielt geschockt.

Wir mussten beide lachen, bis ich einen Hustenanfall bekam, wodurch er nur noch lauter losprustete.

"Alles okay?"

Mit diesen Worten kam mein Vater in die Küche und musterte die Szenerie von mir, wie ich halb verreckte, bis zu Dean, der sich auf dem Boden kugelte.

"Ja, uns geht's gut", antwortete ich, als ich wieder einigermaßen zu Atem gekommen war.

Dean nickte zustimmend, brachte aber noch kein Wort raus.

"Dann ist ja gut", sagte er und wollte schon wieder gehen, doch ich hielt ihn zurück.

"Ich wollte gleich noch mit Dean in die Stadt gehen und wollte fragen, ob du mir eventuell ein bisschen Geld geben möchtest?"

Ich setzte mein nettestes Lächeln auf.
Ich hoffte echt, dass er mir was gab, weil ich schon ziemlich knapp bei Kasse war und noch Weihnachtsgeschenke kaufen wollte.

Mein Vater verdrehte die Augen, antwortete aber dann: "Nagut. Ich geb dir 50€ mit, dann kannst du auch schonmal wegen deinem Kleid für Weihnachten gucken."
"Aaawww, danke, danke, danke."

Ich sprang ihm in die Arme und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Habt ihr irgendwas zu Essen, was wir mitnehmen können?", fragte Dean mit einem Blick in den Kühlschrank, kurz bevor wir uns auf den Weg machten.

"Klar, wenn du auf Salat und grüne Smoothis stehst", lachte ich.

Angeekelt zog Dean seinen Kopf aus dem Kühlschrank: "Warum das gesunde Zeug? Sicher, dass das euer Kühlschrank ist?"

"Keine Ahnung. Killian macht viel Sport und ernährt sich gesund und so und ich hab mich einigermaßen darangewöhnt."

"Also echt", machte er und schloss den Kühlschrank, "wir holen uns was aus der Stadt."

in der Stadt.

Bei sowas konnte ich einfach nur noch einmal unterstreichen, wie cool es war einen schwulen besten Freund zu haben.

Dean sah man zwar nicht direkt an seinem Verhalten an, dass er sich auch so mit Klamotten und so auskannte - wenn ihr wisst, was ich meine - aber es gab keine bessere Shoppingbegleitung.

Er wusste halt irgendwie, was Jungs gefällt, aber sagte nicht immer nur "Mhm" oder "Ja ganz gut", wie zum Beispiel Adam.

Als hätte er das letzte Wort meines Gedankengangs mitbekommen fragte Dean, als wird grade in den NewYorker reingingen: "Wie läuft es mit Adam?"

"Im Moment echt richtig gut", sagte ich und meinte es auch so.

Seit wir geredet hatten lief es einfach richtig gut zwischen uns und es war einfach toll.

"Bei euch auch?"

"Seine Mutter ist jetzt eine Woche weg und Matt ist allein zu Hause, also mehr oder weniger allein, wenn du verstehst, was ich meine", antwortete er, während er die Pullis am Wühltisch durch ging, und wackelte verheißungsvoll mit den Augenbrauen.

New Brother || His Lips - My Drug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt