54 . Schmetterlinge

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G R A C E

Tief durch atmen.

Killian stand immer noch zusammen mit mir in der Dusche, während ich mich wusch.

Er verteilte sanfte Küsse auf meinem Rücken und Nacken.

Es war kein Fehler gewesen, ich fühlte mich jetzt besser.

Scheiße ja, ich gehörte zu denen, die Alkohol und Jungs nutzte, um mit meinen Gefühlen klar zu kommen.

Der Gedanke, dass er der letzte war, der mich angefasst hatte, war einfach so viel erträglicher, als dass es dieser Typ der letzte war.

Aber ich musste es Liam erzählen. Er war bis jetzt mit dem Thema gut klargekommen, aber das was ich ihm erzählt hatte, war davor passiert, bevor ich ihn kannte.

Ich brachte meine Gedanken wieder zum Schweigen und drehte mich wieder zu Killian, der mich erneut küsste.

"Okay", murmelte ich, als er sich wieder von mir löste, "das ehm - mir geht's jetzt besser."

Er nickte: "Schon klar."


L I A M

Ich wusste es schon bevor Grace es mir erzählte.

Ich wusste es schon, als sie ihre Hand von meiner weg zog und kurz danach ihm in die Arme fiehl.

Das seltsame war, dass ich es verstand.

Ich kannte diese Momente in denen man irgendetwas bestimmtes grade brauchte, obwohl es unlogisch oder vielleicht auch falsch war.

Außerdem waren wir ja auch nicht zusammen. Bis jetzt hatten wir ein One-Night-Stand und ein Date, das gab mir wohl noch lange nicht das recht sauer wegen sowas zu sein.

Natürlich, all zu begeistert war ich trotzdem nicht, aber ich fand es gut, dass sie es mir erzählt hatte.

"Also ist alles okay?", fragte sie vorsichtig.

"Jap", antwortete ich und versuchte ein bisschen zu lächeln.

"Es ist jetzt komisch oder?"

"Jap."

Wir schwiegen.

"Okay, wie wär's damit: Ich gehe mal davon aus, dass das dann doch nicht zu oft vorkommen wird - vor allem, weil ich es auch schön finden würde, wenn ich die Person wäre, zu der du willst, wenn dir sowas passiert - aber falls doch, musst du mit mir, das machen was du auch mit ihm gemacht hast?"

Riskanter Vorschlag, aber ich hatte schließlich kaum was zu verlieren.

Erleichterung breitete sich in mir aus, als ich das Grinsen auf ihrem Gesicht saß und sie nickte.

"Aber jetzt zählt das noch nicht, oder?", fragte sie lachend.

"Nein", beschwichtigte ich sie.

"Okay, ich muss nämlich jetzt gleich auch los", sagte sie und stand von der Couch auf.

Ein kleines bisschen war ich schon beeindruckt, dass sie nach dem, was ihr vor grade mal etwa 4 Stunden passiert war, dennoch mit ihren Freunden ins Kino gehen würde.

Sie war eine unglaublich starke Frau.

Oder es das nur ein weiterer Beweis dafür, dass die Küsse ihres Stiefbruders wohl Wunder wirkten.

Juhu.

Ich zog sie an ihren Hüften zurück zu mir, so dass sie jetzt seitlich auf meinem Schoß saß.

New Brother || His Lips - My Drug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt