44 . Eis & Wein

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G R A C E

"Weißt du, ob bei Killian alles okay ist?"

Bei dem Namen schrak ich auf.

Killian..

Ich wollte nicht über ihn reden, nicht einmal an ihn denken.

"Warum?", fragte ich und versuchte beiläufig zu klingen.

"Xavier meinte er verhält sich komisch und Flynn und Isabel haben glaube ich über ihn geredet, aber als ich kam haben sie aufgehört", erklärte Lilly.

"Er sah auch ziemlich erschlagen aus", sagte Teresa, "vielleicht hatte er ja einfach nicht viel Schlaf."

Sie wackelte verheißungsvoll mit den Augenbrauen.

Lilly begann zu lachen und Teresa stimmt mit ein. Als sie zu mir sahen, zwang ich mich zu einem Lächeln.

"Und hast du was mitbekommen?", fragte Lilly dann interessiert.

Haha, mitbekommen ja..

Ich wünschte, ich könnte es einfach vergessen.

Klar, in dem Moment hatte ich es gewollt - sehr sogar -, doch im Augenblick danach, stieg in mir die Panik hoch.

Was sollten wir machen?
Was hätte denn aus uns werden sollen?

Ich wollte nicht mit ihm zusammen sein. Ich wollte, dass er mein Bruder war, mehr nicht.

Ich glaubte wirklich, dass er das nicht hätte tun sollen. Ich war mir sicher, dass ich ihn in einer anderen Situation sonst abgewiesen hätte.

Ich war noch nicht bereit dazu gewesen es mit ihm, oder sonst wem zu tun.

Ich wollte noch trauern, das hatte er mir genommen.

Schließlich schüttelte auf Lilly's Frage hin nur den Kopf.

"Und worüber wollte er vorhin mit dir reden?", erkundigte sich Teresa vorsichtig.

"Nur was wegen unseren Eltern."

Teresa nickte, doch an Lilly's Blick erkannte ich, dass sie mir nicht glaubte.

Ich wusste sie würde mich später darauf ansprechen.

nach der Schule.

Ich stand draußen, kurz vor dem Eingang und hatte keine Ahnung wohin mit mir.

Nach Hause gehen konnte ich nicht, er würde da sein, er würde reden wollen und ich würde niemals in der Lage sein es ihm zu erklären.

Also ging ich in den Angriff. Vielleicht würde er das leichter verarbeiten können.

Es gab nur einen kleinen Haken bei der Sache - ich konnte es nicht vergessen.

Nicht seine Küsse.
Seine Berührungen.
Dieses unglaubliche Gefühl, dass eine bloße Nähe in mir auslöste.

Meine Augen suchten nach Lilly und fanden sie bei einer der Bänke, mit Xavier.

Langsam gingen mir die beiden extrem auf die Nerven, dennoch ging ich zu ihnen hin.

"Lilly? Kann ich heute mit zu dir?", richtete ich mich dann an sie.

"Ja klar", versicherte sie sofort.

"Hey, wir wollten doch was machen", beschwerte sich Xavier, schlang einen Arm um sie und zog einen Schmollmund.

Ich schaute genervt und leicht verzweifelt zur Seite.

"Wir können das verschieben", sagte sie, als sie meinen Blick bemerkte.

"Okay..", er sah zwischen uns hin und her, als hätte er das Gefühl etwas zu verpassen.

New Brother || His Lips - My Drug Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt