Kapitel 13

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Kakashi hatte an dem Tag gar nicht mehr mit mir geredet. Nachdem er dann nach gefühlten Jahrzehnten sein Zimmer verlassen hatte, ging er raus. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, stand ich, wie von der Tarantel gestochen, auf und zog so schnell es ging meine Schuhe an. Ich riss die Tür auf und steckte meinen Kopf durch diese. Kakashi ging gerade die Straße entlang. Ich sprang auf's Hausdach und verfolgte ihn.

PoV Kakashi

Irgendwie ist es ja lustig, dass sie denkt ich würde sie nicht bemerken. Sie hatte wohl immer noch nicht dazu gelernt. Ich seufzte und beschleunigte mein Tempo um das Sechsfache. Yin versuchte, mir hinterher zu rennen, gab jedoch nach einer Weile auf. Ich verlangsamte meine Schritte wieder und ging nun zum Friedhof.

Er war leer und es zog mich zu einem ganz bestimmten Grab.

Das meines Vaters.

Nach dem Angriff von Pain kam ich viel öfter zu diesem Grab. Mit meinem Vater geredet zu haben, war eine wahre Erlösung für mich. Es machte mich jedoch umso trauriger und wütender, was danach passiert war.

Ich blieb vor dem Grab stehen und setzte mich ins grüne Gras vor der Steinplatte. Ich starrte den Namen an. Mit meinen Fingerspitzen strich ich langsam über diesen. Es tat immer noch weh. Dieses Bild, wie mein Vater auf dem Boden lag, wird mir wahrscheinlich nie aus dem Kopf gehen. Nie.

Ich stand wieder auf, weil ich wirklich nicht daran denken wollte und ging zu ihrem Grab. Zu dem Grab von Rin. Diesmal blieb ich nur stehen und sah starr auf ihren Namen. Plötzlich spürte ich, wie mir jemand eine Hand auf die Schulter legte. Erschrocken drehte ich mich um und sah direkt in blaue Augen. In die schönsten blauen Augen, die ich je gesehen hatte. Da waren Narutos Augen nichts hingegen.

„Kakashi?", sagte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Das... Dieses Lächeln! So-So sah doch Rin immer aus, wenn sie gelächelt hat! Ich ließ mich trotzdem nicht aus der Fassung bringen.
„Ich hab dich doch abgeschüttelt!", sagte ich.
„Du hast mich bemerkt und ab diesem Moment habe ich mein Chakra unterdrückt.", sagte sie grinsend.

Erklären konnte ich mir das selber nicht. Ich war ein hochrangiger Shinobi und es war mir ehrlich gesagt schon etwas peinlich.

Auf einmal sah ich nicht mehr Yin vor mir stehen, sondern meinen chaotischen Schüler. Ich riss meine Augen auf, doch kaum sah ich ihn, war er wieder verschwunden und Yin grinste vor mir. Dieses Grinsen... Warum erinnert es mich so sehr Naruto? Oder ihr Lächeln! Warum erinnert es mich nur so sehr an Rin?

„Ich war abgelenkt.", erklärte ich kühl und ging ohne noch ein Wort zu sagen vom Friedhof.
„Kakashi! Warte doch!", rief sie mir hinter her.
Ich beachtete sie nicht und lief einfach weiter.

PoV Yin

Nachdem er keine Reaktion auf meinen Ruf gezeigt hatte, schüttelte ich meinen Kopf und stemmte meine Arme in die Hüften. Ich blickte auf den Grabstein.

Rin Nohara...

Wer das wohl war? Jemand den Kakashi kannte? Auf jeden Fall ein Mädchen. Es könnte auch ein Junge sein, aber dies war sehr unwahrscheinlich.

Ich setzte mich in Bewegung zum anderen Grab. Ich las den Namen und ballte meine Hände zu fäusten.

Sakumo Hatake.

Der Mann, der meine Eltern umgebracht hatte. Wie ich diesen Mann doch gehasst habe! Zu gerne würde ich jetzt auf das Grab spucken, aber er ist wohl einer von Kakashis Verwandten und weil ich Kakashi wirklich mag, rotze ich nicht einfach auf das Grab. Das wäre ihm gegenüber ganz und gar nicht fair.

Es war Krieg und alle Dörfer waren verfeindet. Es war seine Mission dies zu tun. Er konnte seinem Kage natürlich nicht widersprechen. Aber trotzdem war ich so wütend auf den Kerl. Vielleicht war er eigentlich ein lieber und netter Mensch, der an das Gute glaubte. Vielleicht war er ein wundervoller Mensch und seine Umgebung vertraute ihm.

Ich setzte mich auf den Boden.
„Na? Ich frage mich, wie du wohl gestorben bist, mein Lieber... Bist du getötet worden? Eigentlich habe ich dich vor dem Tod meiner beiden Eltern gar nicht gekannt, weißt du? Ich kann dir deswegen nicht verzeihen. Wer warst du nur, Sakumo Hatake?", sprach ich leise und sah in den dunklen Himmel mit den kleinen Lichtern.

Ich seufzte und stand wieder auf. Mal wieder beschloss ich, durch das Dorf zu laufen. Das war so etwas wie ein Hobby geworden. Durch das Dorf laufen. Tolles Hobby, nicht? Eigentlich ist das fast schon traurig.

Alle Geschäfte, außer natürlich die Bars, waren geschlossen. Aus den einzelnen Bars hörte man laute Musik und Gelächter.

Ich lächelte. Dieses Dorf...

puppet sister - kakashixoc | narutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt