Kapitel 44

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PoV Yin

Ich knallte gegen die Wand und spuckte Blut. Mein Bauch tat so unglaublich weh. Ich hielt ihn fest und drückte auf ihn in der Hoffnung, dass die Schmerzen aufhören würden. Ich tippte auf eine innere Blutung.

„Na, geben wir auf?“, fragte der Blonde verschmitzt grinsend und spielte mit dem Kunai in seiner Hand.
„Nein!“, keuchte ich und hangelte mich an der Wand entlang wieder zurück auf meine Beine.
„Ich will nicht sterben! Nicht jetzt, verdammt!“, brüllte ich ihn an.
„Lächerlich!“, meinte er und warf sein Kunai auf mich.
Mit einer Bewegung meinerseits schoss ein hölzerner Arm hinter meinem Rücken hervor und wehrte das Kunai ab. Sogleich folgten aus diesem Arm Giftnadeln, welche genau in Deidaras Richtung flogen.
Er schmiss mal wieder ein paar seiner  Bomben und sprang zur Seite, um auszuweichen. Die Nadeln bohrten sich allesamt in den Boden direkt vor meinen Füßen. Ich konnte mich nun überhaupt nicht mehr fortbewegen, denn in meinem taumelnden Zustand, würde ich bestimmt auf ein paar der spitzen und dazu noch mit tötlichen Gift versehenden Nadeln treten. Also war kein Nahkampf mehr möglich. Ich hoffte so sehr, dass sein Lehm endlich mal verbraucht wäre.
„Scheiße!“, fluchte ich und sog stark Luft ein.
„Leben? Ich kann mich noch an die Tage erinnern, wo du um den Tod gebettelt hast!“, sagte er und holte eine extra große Portion seines Lehms aus seiner Tasche.

Was hatte er nur vor? Wie konnte dieser Mann nur so unberechenbar sein? Alles, was ich wusste, war, dass es explodieren würde, aber wie groß und was für Ausmaße diese Explosion haben könnte, konnte ich nicht vorhersehen. Ich brauchte eine schnelle Reaktion, aber ich war zu unerfahren. Die einzigen Kämpfe, die ich je hatte, waren die, wo mein Bruder mich fast erwürgt hatte, weil ich nicht wieder eine Spritze in den Arm gerammt haben wollte.

„Und BANG!“, schrie er siegessicher und warf eine Monsterbombe in meine Richtung.
Scheiße. Ich war so was von geliefert. Ich würde sterben. Hier und jetzt. In dieser Höhle.
Ich kniff meine Augen zu, machte mich auf den großen Knall, das grelle Licht und meinen Tod bereit.

„Kamui!“

Diese Stimme!
Ich riss meine Augen auf und vor mir lagen meine Einzelteile nicht verstreut. Nein, vor mir stand jemand, den ich eine ganze Weile nicht gesehen hatte und wie es schien, hatte er mich gerade vor meinem Tod bewahrt.
„Kakashi.“, sprach ich seinen Namen aus.
„Meine Güte, Yin! Was machst du nur für Dinge?!“, er klang wütend und besorgt, aber ich glaube, dass würde sich bald ändern.
„Kümmer du dich um deine Wunden und ich kümmer mich um Deidara!“, sagte er.
„Hai!“, rief ich und schüttelte meine Puppe von meinem Rücken ab. Mit meinen Händen tastete ich meinen Bauch ab und leitete auch direkt Chakra in diese.
Es waren nur ein paar gebrochene Rippen, die Schmerzen konnte ich lindern, aber komplett heilen konnte ich sie nicht. Das Blutspucken konnte ich mir nicht erklären. Vielleicht war eine der Rippen in eins meiner Organ gebohrt. Dafür müsste ich wieder operiert werden, aber selbst wenn, könnte ich das noch überleben. Ich hatte noch ein paar Stunden Zeit, bevor mein Zustand wirklich kritisch werden würde.

„Kakashi! Lange nicht mehr gesehen!“, begrüßte Deidara ihn und warf einen Klumpen Lehm immer wieder in die Lüfte.
„Ja, wirklich lange ... “, murmelte Kakashi.
„Na, wie sieht's mit deinem Kamui aus? Wirst du mir wieder den Arm abreißen?“
„Wenn es nötig ist!“, rief Kakashi und sprintete mit einem Affenzahn auf ihn zu.
„Kamui!“, rief Kakashi wieder einmal und kaum sagte er das, entstand eine Art Strudel an beiden Unterarmen von Deidara.
„Dein erster Zug, wirklich?“, entgegnete er gelassen und befreite sich irgendwie aus den Strudeln und sprang wieder weg.
Jetzt fehlte leider der Klumpen in seiner Hand, aber sonst war noch alles da.

„Mittlerweile kenne ich das in und auswendig.“, meinte Deidara gelangweilt.
„Ach, wirklich?!“
Ich sah nur grelle Lichter um Kakashis Arm und Geräusche, die wie Vögel klangen.
„Kakashi!“, rief ich aus Sorge, doch dann bemerkte ich den Chakrafluss von ihm und dann wurde mir klar, was er dort tat.
Das war Chidori, tausend Vögel.
Wieder einmal rannte er auf ihn zu, doch plötzlich war er verschwunden und mit einem Mal tauchte er hinter Deidara auf. Dieser duckte sich und Kakashi schlug über seinen Kopf und verfehlte knapp. Deidara drehte sich um, versuchte ihm in den Bauch zu treten, bevor er auf dem Boden stand. Deidara traf zwar, aber einen Doppelgänger und keinen Kakashi.

Verwirrt blickte sich Deidara um.
„Das kann doch nicht wahr sein!“, sagte er und sah sich um.
Ich schaute ebenfalls um mich. Zuerst checkte ich links und rechts ab, dann vorne und hinten und dann-

„Und BANG!“, rief Deidara und warf eine Bombe auf den Boden. Er selbst verschwand schnell an einen sicheren Ort, bevor der Boden zerbrach und ein Kakashi zum Vorschein kam. Ich sah nur, wie er seinen Kopf nach unten hängen ließ und etwas Blut seine Schläfe hinunterfloss.

„Kakashi!“, schrie ich und richtete mich sofort auf.
Er war bewusstlos! Scheiße, er war bewusstlos!
„Das war's dann, Hatake!“, rief Deidara übermütig und holte eine Kunai aus seiner Tasche. Er hockte sich zu ihm hinunter und betrachtete die Klinge in seiner Hand mit einem mordlustigen Grinsen.

Ein Jutsu! Ein Jutsu! Verdammt, ich brauchte ein Jutsu! Kakashi konnte sich nicht wehren! Er wurde von einer Bombe durchgeschüttelt! Er hatte Glück, dass er die Bombe nur oberflächlich abbekommen hatte!

Ich formte die Handzeichen für das Jutsu des Tausches und tauschte im letzten Moment, bevor Deidara Kakashi die Klinge an den Hals setzen konnte, den Platz mit einem Steinbrocken, um Kakashi zu beschützen.

Ich hing über ihm, drückte seinen Kopf an meinem Körper und bezahlte mit meinen Haaren und einer wahrscheinlichen Narbe auf meinem Rücken. Ich zischte auf, als Deidara mir die Klinge über meinen Rücken zog. Mein Kleidung sog sich mit meinem Blut voll und ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht aufzuschreien. Es brannte schlimmer als die Hölle.

„Du Arschloch!“, beleidigte ich ihn und drehte mich zu ihm um, um ihn einen Kick zwischen seine Beine zu verpassen.
Sofort fiel er auf seine Knie und die blauen Augen Deidaras verdrehten sich nach hinten in seinen Kopf, während er aufkeuchte. Diese Chance nutzte ich wieder, um ihn gegen den Kopf mit voller Wucht und Chakra in den Füßen gegen die nächste Wand zu treten. Er knallte in die Wand, sodass man bestimmt einen Abdruck von seinem Körper hatte.

Ich sank auf den Boden, sobald ich merkte, dass er erstmal nicht mehr aufstand und die kleinen Steine auf den Boden hinab rieselten.
Auf einmal fing ich an unkontrolliert zu schluchzen und wischte mir unentwegt über meine Augen. Ich hatte mich einer Gefahr ausgesetzt, ich hatte keine Familie mehr, ich hatte mein Vergangenheit verloren. Vielleicht war es auch so gut, aber es tat trotzdem weh. Mein Bruder, den eigentlich hasste, aber doch liebte, war tot. Einfach so. Der Mann, der nach der ewigen Schönheit strebte, war tot. Der, der mit mir als ich klein war, die Nase an die Schaufenster gepresst hatte, war nicht mehr da.

„Hey ... Yin.“, hörte ich eine schwache Stimme hinter mir, „Warum weinst du?“
„Er ist tot. Mein großer Bruder ist tot.“, schluchzte ich und drehte mich zu ihm.
Die Tränen flossen unaufhörlich über meine Wangen, während ich auf dem Boden saß im Meer von meinen roten Haaren.
„Deine Haare.“, bemerkte Kakashi.
Ich rieb mir über meine Augen und schüttelte meinen Kopf.
„Solange ich dich beschützen konnte, sind mir diese Haare- ARGGHHH“

Ich krümmte mich und mir meinen Bauch. Gott, es tat so weh! So unfassbar weh! Ich hatte das Gefühl meine Eingeweide wurden alle gleichzeitig abgestochen. Meine Rippen mussten sich in meine Organe gebohrt haben! Verdammt, ich hatte es falsch eingeschätzt!

„Yin!“, keuchte Kakashi panisch.
„Hey, was ist?!“, fragte er.
„Meine Rippen!“, kreischte ich und spuckte direkt danach Blut aus.
„Die ANBU sind unterwegs! Wirklich! Sie müssten bald hier sein!“, versuchte er mich zu beruhigen, doch das half mir nicht.

Ich kippte zur Seite und versuchte zu verdrängen, dass sich meine gebrochenen Rippen in meine Organe bohrten und ich nichts dagegen tun konnte, außer diese Schmerzen zu ertragen.

Ich bin nicht so gut in Kämpfe beschreiben, also ja. Ich hoffe euch gefällt es einigermaßen. 😅

Hanni. 🌹🍥

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