Kapitel 15

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Ein paar Monate waren mittlerweile vergangen und ich arbeitete als Ärztin im Krankenhaus. Ich traf mich viel mit Ino und den anderen. Kakashi ging aber dafür auf Abstand. Ich verstand nicht, warum er sich immer so verschloss. Er konnte nicht einfach ein Schloss vor seine Gefühle hängen und den Schlüssel wegschmeißen! Doch ich würde versuchen ihn zu fangen und seine Gefühle befreien.

Gesprochen hatte ich mit ihm seit Tagen nicht mehr. Dabei lebten wir zusammen in einer kleinen Wohnung. Ich wusste nicht, warum es mir so das Herz brach, dass er nicht mit mir sprach, aber es fühlte sich schrecklich an. Mittlerweile hatte ich sogar das Gefühl, er lief vor mir weg und ich hatte das Gefühl, ich würde im Kreis laufen mit ihm.

Ich seufzte und entließ meinen letzten Patienten für diesen Tag. Ich zog mir meinen Zopf noch einmal fester und stand von meinem Platz auf. Ich schaltete alle Lichter aus und verließ das Behandlungszimmer. Ich schloss dieses ab und machte mich auf den Weg zur Rezeption.
„Ich mach jetzt Feierabend.“, erklärte ich.
„Okay. Schönen Abend noch!“
„Ebenso!“, rief ich zu der Krankenschwester und verließ das Krankenhaus.

Mein Weg führte zu Ichirakus. Ich setzte mich an den Tresen und zu meiner Verwunderung saß ein gewisser Herr auch dort.

„Hallo Kakashi und Teuchi!“, grüßte ich die beiden Heeren freundlich.
„Ah, hallo Yin! Hast du schon Feierabend?“, fragte der alte Mann.
„Ja. Ich hatte heute keine Patienten mehr.“, erklärte ich.
„Also, was darfs denn sein? Das Übliche?“
Ich nickte.

Ja, bei mir war es schon das Übliche. Ich kam oft hier her in den letzten Monaten. Fast jeden Abend. Ich unterhielt mich dann immer mit Ayame oder Teuchi. Sie erzählten mir Gesichten über Naruto und seine Freunde und ich konnte ihn mir immer besser vorstellen.

„Bitteschön, Yin.“, sagte Teuchi und stellte mir die Nudelsuppe unter die Nase.
„Danke! Das sieht mal wieder wunderbar lecker aus!“, schwärmte ich und fing so gleich an zu essen.

Unauffällig warf ich immer wieder einen Blick auf den Hatake.
„Sag mal Kakashi,“ ,fing ich an, „hast du bald wieder eine Mission?“
„Ja, übermorgen. Wie kommst du im Krankenhaus klar?“, fragte er und natürlich wusste ich, dass er es nicht wissen wollte. Er fragte aus reiner Höflichkeit.
„Super!“, antwortete ich lächelnd und blickte ihn an.
Er sah mich auch an und riss seine Augen auf, als er mich sah. Kakashi schaute zu Boden und murmelte etwas von wegen: „Ich geh jetzt...“
Er knallte das Geld auf den Tisch und bei genauerem Hinsehen sah man, dass er gleich das Geld von meiner Nudelsuppe auch noch hingelegt hatte.
„Was ist denn mit ihm los?“, fragte Ichiraku verdutzt.
„Ich gehe ihm nach!“, sagte ich hektisch und rannte aus dem Restaurant. Ich lief durch die Straßen und versuchte sein Chakra aufzuspüren, doch nirgendwo fand ich ihn und ich hoffte so sehr, dass er es nur unterdrückte.

„Kakashi!“, rief ich immer wieder. Nie erhielt ich eine Antwort.
Ich war überall. In der Wohnung, beim Hokageturm, bei Sakura, bei Guy, aber nirgends war er zu finden. Ich hatte nur noch eine Idee: Der Friedhof.

Dort angekommen sah ich Kakashi bereits von weitem. Er saß an einem Grab und starrte auf den Grabstein. Langsam ging ich auf ihn zu und überlegte mir zweimal, ob ich es wirklich tun sollte.

puppet sister - kakashixoc | narutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt