Die Tür öffnete sich und ein dunkler Raum kam zum Vorschein. Ein Bett, ein Schrank und ein Schreibtisch standen in dem kleinen Raum.
Ich betrat ihn und stellte mich in die Mitte des Raumes. Es roch noch immer nach Chiyo. Immer wenn ich sie umarmt hatte, konnte ich zufällig ihren Geruch einatmen.
Ich schaltete die Schreibtischlampe an und setzte mich auf den kleinen Hocker vor ihrem Tisch. Bevor ich dies tat, wischte ich über die Sitzfläche, damit der Staub etwas wegflog.
Ich öffnete ihre Schreibtischschublade und fand zwischen ein paar Werkzeugen ein Notizbuch. Es war in einem braunen Ledereinband eingewickelt und in das Leder wurden die Schriftzeichen für Leben eingeritzt.
Ich schlug es auf und die Seiten waren etwas gelb. Die Blätter im Buch hatten keine Linien und somit war die Schrift immer etwas schräg. Das Datum und die Uhrzeit standen am oberen Rand.
Es musste ihr Tagebuch gewesen sein. Ich überlegte kurz, ob es wirklich eine gute Idee war es zu lesen. Ich meine, das waren ihre privaten Aufzeichnungen. Wäre es nicht etwas respektlos?
Ich sollte mir solche Gedanken aus dem Kopf schlagen! Es ging hier um mich und da musste so was sein! So leid es mir auch tat!
Ich atmete ein und aus und begann die Schrift zu entziffern.
~
Sasori scheint sehr traurig zu sein. Er hängt ständig an seinen Puppen. Ich finde es schön, dass er ein Hobby hat, welches ihm Spaß macht, aber er wirkt so traurig. Ich sollte es ihm langsam sagen. Außerdem wird Yin immer größer. Bald wird sie auch wissen wollen, was mit ihren Eltern geschehen ist. Ich überlege, ob ich die Bilder verstecke. Im Zimmer von Sasori stehen sie in Reih und Glied überall und ich möchte nicht, dass Yin trauert. Ich möchte, dass sie glücklich wird und sich nicht wie Sasori nun in den Marionetten verliert. Sasori scheint dafür aber sehr glücklich, wenn Yin in seiner Nähe ist. Sie sind wirklich ein Herz und eine Seele. Vielleicht, wenn Yin älter ist, wird Sasori in ihr eine Vertrauensperson finden. Ich hoffe, die beiden verstehen sich immer so gut.
~Fassungslos sah ich auf die Seiten. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! Sie hatte mir alles vorenthalten, damit ich nicht wie mein Bruder wurde! Ich wusste, dass der Tod unserer Eltern, Sasori zu dem hat werden lassen, was er heute ist. Ich hatte gedacht, Sasori waren unsere Eltern danach egal, deswegen hatte er keine Bilder, aber anscheinend liebte er sie immer noch innig.
Ich schluckte bei dieser Erkenntnis und schloss das Buch wieder.
Ich verstand den Sinn hinter Chiyos Taten, aber es machte mich doch unheimlich wütend. Sie wollte mich beschützen. Und vielleicht auch sich selbst. Sie hatte ja schließlich miterlebt, wie Sasori sich isoliert hatte und ich konnte mir vorstellen, wie das ihr Herz gebrochen hatte. Sie wollte nicht das gleiche bei mir noch einmal durchmachen.
Wo ich jetzt wusste, weshalb ich meine Eltern noch nie gesehen hatte, konnte ich doch nach den Bildern suchen. Ich erhob mich von meinem Platz und ging auf den Schrank zu. Ich öffnete ihn und am Boden befand sich eine verschlossene Kiste mit der Aufschrift „Vergangenes“.
Ich hob sie hoch und stellte sie auf dem Schreibtisch ab. Ich öffnete den Deckel und sofort erblickte ich ein total verstaubtes Bild. Ich nahm es in meine zitternden Hände und pustete den Staub weg.
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ein paar Tränen verließen meine Augenwinkel. Ich umklammerte den Bilderrahmen fest und biss mir auf meine Unterlippe.
Auf dem Bild waren Chiyo, Sasori, ich und meine Eltern abgebildet. Ich war vielleicht gerade mal ein Jahr alt und war auf dem Arm einer braunhaarigen Frau. Sasori hielt die Hände unserer Eltern und ein rothaariger Mann hatte seinen Arm um Chiyo gelegt.
Ich strich mit meinen Fingerspitzen über die Gesichter unserer Eltern und sah wie meine Tränen auf das Bild tropften.
„Endlich kann ich euch sehen.“
~
Ich schlich mich leise in die Werkstatt. Kankuro war nicht mehr da, das war gut. Ich setzte mich an meinen Arbeitsplatz und fing an zu tüfteln. Es musste heute Nacht noch fertig werden. Mein erstes Meisterwerk musste heute beendet werden.
In dieser Nacht stellte ich Gifte her, baute Waffen ein und übte etwas mit meiner ersten Marionette. Nachdem ich fertig war und die Sonne noch nicht am Horizont zu sehen war, versiegelte ich sie in einer Schriftrolle.
Ich hatte nicht viel Zeit mich zu freuen, denn ich musste mich beeilen. Ich wollte Sasori sehen. Ich wollte wissen, wie es ihm ging und ich wollte wissen, weshalb ich frei war.
Vielleicht hatte er keine Lust mehr sich um mich zu kümmern. Das könnte eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit sein.
Ich schlich mich aus der Werkstatt und zog meine schwarze Kapuze tiefer in mein Gesicht. Meine Haare waren verdeckt, damit ich nicht so auffällig war.
Ich sprang über die Dächer Sunas und wie es aussah, schlief das gesamte Dorf noch. Hoffentlich auch der Kazekage.
Am Turm angekommen ging ich einfach hinein und schlich mich zu seinem Büro. Ich sah mich immer wieder um, wer weiß, ob hier ein Shinobi war.
Ich hoffte außerdem, dass ich mir ganz in Ruhe die Akten durchlesen und verschwinden konnte. Ich wollte nur etwas über Akatsuki erfahren. Den letzten Anhaltspunkt. Und das war Kakashis letzte Mission, bevor ich abgereist war.
Ich öffnete leise die Tür vom Büro und zu meinem Glück war niemand dort. Es wunderte mich etwas, dass die Tür nicht abgeschlossen war, aber dafür hatte ich keine Zeit.
Ich musste schnell den Ordner finden.
Ich durchsuchte die Schränke, bis ich endlich die Akte gefunden hatte, mit der Aufschrift „Akatsuki“. Ich schlug sie schnell auf und suchte nach Kakashis Missionsbericht. Unter anderem fand ich auch ein Bild von mir, aber das wunderte mich nicht groß. Ich war schließlich eine neue Quelle.
„Die Bewohner des Dorfes Hanagakure schienen mehr zu wissen, aber stellten sich dumm.“
Seufzend schloss ich die Akte wieder und stellte sie zurück an Ort und Stelle. Ich machte mich hier so schnell wie möglich aus dem Acker, denn mir wurde langsam bewusst, was ich hier tat. Ich war auf dem besten Wege, eine Abtrünnige zu werden.
Jo! Fast zwei Monate ist es her... Sorry! 😅
Na ja, was sagt ihr zum neuen Cover? Ich hatte Angst, es ist etwas verwirrend und zu viel, aber ich finds trotzdem schön. Ich versuche schnell weiter zu schreiben. Ich hoffe, es kommt nicht wieder erst nach zwei Monaten ein Kapitel, da ich die Geschichte nicht in den Sommerferien weiterschreiben möchte. 😅Wir schreiben uns! :3
Hanni. 🌹🍥
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puppet sister - kakashixoc | naruto
Fiksi PenggemarYin, die Schwester von Sasori no Akasuna, wird nach zwanzig Jahren in Gefangenschaft freigelassen. Nach Tagen auf Wanderschaft verliert sie in der Nähe der Tore von Konoha ihr Bewusstsein. Kakashi Hatake, dem es seit langem schwerfällt, irgendwem a...