Kapitel 30

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Sie zog mich zu einem Ort, der für mich vom ersten Moment an der schönste ganz Konohagakures war. Von dort aus konnte man nicht nur das Feld sehen, sondern auch das gesamte Dorf.

Wir waren ziemlich weit oben und der Wind war kühl. Meine Beine froren sehr.

„Das nennt man also „enge Vertraute“, ja?“
Ich drehte mich um und hinter mir stand Tenten. Sie schmunzelte mit verschränkten Armen vor der Brust.
Ich wurde ein wenig rot und kratzte mich nervös an der Wange.
„Ich hab wohl falsch gelegen.“, sagte ich leicht lachend.
Ino legte mir von hinten ihre Hände auf meine Schultern.
„Nur ein kleines bisschen!“, fügte Ino hinzu und ich lachte laut.

„Ah, da seid ihr ja!“
„Der Platz war ganz schön schwer zu finden, Tenten!“
„Wie schön!“
Die anderen drei stießen auch zu uns.
„Na kommt! Das Feuerwerk fängt gleich an!“, sagte Tenten und zog uns alle zum Gelände.

Meine Hände hielten sich am Geländer fest und ich beobachte die vielen, bunten Lichter. Der Lärm war nur Nebensache und dieser interessierte mich auch wirklich nicht. Viel zu sehr war ich von den bunten Lichtern fasziniert.

Neben mir fing auf einmal Ino an zu lachen. Verwirrt sah ich sie an.
„Warum lachst du?“
„Du hättest dich mal sehen sollen! Wie du in den Himmel gestarrt hast! Das sah einfach nur mega lustig aus!“, lachte Ino.
Ich zog meine Augenbrauen in die Höhe und schmunzelte leicht. Sah das wirklich so lustig aus?

Ich lächelte und starrte in den Himmel. Am Himmel explodierte eine weitere Rakete und diesmal entstand dort das Zeichen von Konoha. Es war grün und viel größer als jedes andere Bild. Ich lächelte. Konoha würde nun für immer mein zu Hause bleiben. Sorry, Sunagakure, aber Konoha hat dir die Show gestohlen und außerdem hatte ich hier an diesem Ort bessere Erinnerungen.

Wenn es Konohagakure nie gegeben hätte, wäre ich nicht auf Kakashi getroffen. Ich hätte nie bei ihm gelebt und er wäre immer noch die depressive Vogelscheuche mit der grauen Sturmfrisur. Vielleicht hätte er seinem Leben auch ein Ende gesetzt.

Er hatte jeden Menschen verloren, der ihm einst wichtig war. Er war durch die Hölle gegangen und der Tod von Naruto hatte natürlich noch einen draufgesetzt. Ich wollte gar nicht wissen, wie er aussah kurz nach seinem Tod. Jetzt waren zwei Jahre vergangen und vor zwei Monaten konnte sich keiner vorstellen, dass er wieder lachen würde.

War wirklich ich allein für seinen Wandel verantwortlich? Habe ich seinen Schlüssel gefangen und das Schloss aufgeschlossen? Vielleicht ja. Vielleicht steckte der Schlüssel auch nur im Schloss und wurde noch nicht herumgedreht.

„Hey, Yin!“, sagte Sakura.
Ich drehte mich zu ihr.
„Das Feuerwerk ist vorbei! Es bringt nichts mehr, wenn du in den Himmel starrst!“, meinte Sakura und kicherte danach.
Ich sah noch einmal hoch in den Himmel und das Feuerwerk war tatsächlich schon längst vorbei.
„Oh, habe ich gar nicht bemerkt!“, meinte ich leicht peinlich berührt und ging zu ihr.

Sakura und ich liefen nebeneinander her, um wieder zu der eigentlichen Feier zu kommen.
„Sag mal Yin,“, fing Sakura an, „wie kam der plötzliche Sinneswandel mit Kakashi?“
Ich wurde rot.
„Der Kuss hatte alles ausgelöst.“
„Der Kuss?“
„Ja, allein der Kuss.“
„Also hast du erst da bemerkt, dass du auf ihn stehst?“, fragte Sakura.
„Ich stehe nicht auf ihn. Ich liebe ihn.“, berichtigte ich sie.
„Gib's da einen Unterschied?“
„Natürlich!“, meinte ich empört.
„Okay, okay, okay! Ich hab's kapiert!“, sagte Sakura schließlich und hob beschwichtigend ihre Hände.

puppet sister - kakashixoc | narutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt