Kapitel 37

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„Die Wüste ist gefährlich. Hüte dich vor den Sandstürmen, okay?“, sagte ich noch einmal und übergab ihm seinen Rucksack.

„Willst du doch nicht wieder mitkommen?“, fragte er nun schon zum hundertsten Mal.
„Mein Gott, Kakashi!“, meinte ich geschafft und drückte meinen Kopf an seine Brust.
„Wir werden uns wiedersehen. Du hast doch bestimmt auch ein paar Missionen hier und außerdem habe ich die Mädels beauftragt, dass sie auf dich achtgeben. Es wird alles gut.“, sprach ich und sah zu ihm hinauf.
„Versprich mir einfach, dass wir uns wiedersehen.“
„Werden wir. Versprochen.“, versprach ich ihm und stellte mich auf meine Zehenspitzen, um ihn zu küssen.

Hand in Hand liefen wir zum Eingang des Dorfes. Sein Griff war stark, aber dennoch zärtlich. Kakashi hatte in den letzten Wochen starke Verlustängste entwickelt, zwar konnte ich seine Ängste total nachvollziehen, weil ich wahrscheinlich nicht anders denken würde, aber trotzdem nervte es ein bisschen.

Immer wieder die gleiche Frage zu hören machte mich krank und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht ein wenig erleichtert wäre, wenn er endlich ins Dorf zurückkehren würde.

Er verlangsamte sogar seine Schritte, aber wenn er so weitermachte, dann würde er in der Nacht durch die Wüste laufen müssen.

„Kakashi, lauf schneller. Du wirst nicht drum rum kommen.“, sagte ich ihm und lief wieder etwas schneller.

Eigentlich bräuchten wir zehn Minuten zum Tor, doch jetzt waren wir schon bei einer halben Stunde. Das Tor war schon in Sicht und ich spürte, wie Kakashis Griff um meine Hand immer fester wurde.

Ich strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken in der Hoffnung, dass er sich ein wenig beruhigte.

Vor dem großen Spalt in der Mauer Sunas blieben wir stehen und Kakashi sah auf mich hinab. Ich schlang meine zierlichen Arme um seinen Körper und seine Arme waren sanft um meine Taille gelegt. Sein Gesicht war in meiner Halsbeuge vergraben. Ich spürte seinen warmen Atem durch seine Maske auf meiner blassen Haut.

„Ich liebe dich.“, nuschelte ich in seine Weste und ein dicker Klos saß in meinem Hals.
„Ich liebe dich auch.“, sagte er heiser und ich musste gleich weinen.

Wir lockerten unsere Umarmung, sodass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Vorsichtig umgriff er mein Gesicht und mir fiel auf, dass er sanft mit mir umging, als könnte ich jeden Moment in seinen Händen zerbrechen.

Er sah in meine kristallblauen Augen und es spiegelte sich auf einmal so viel Trauer in ihnen wieder. Dieser Blick berührte mich so und einzelne Tränen verließen meine Augenwinkel.

„Vergiss nicht: Du bist mein wertvollster Schatz. Deine Augen sind die schönsten Kristalle, die ich kenne.“, begann er zu erzählen und küsste meine Tränen weg.

Seine Lippen auf meiner Haut fühlten sich so schön an. Ich konnte mir nicht vorstellen wieder ohne sie zu sein.

„Ich liebe dich mit allem, was ich habe und glaub mir, diese Liebe wird niemals vorbeigehen. Wenn du weg wärst, ich wüsste nichts mehr mit mir anzufangen. Yin, bitte vergiss mich und meine Liebe zu dir nicht. Erinnere dich an jede einzelne Berührung und jedes noch so klitzekleine Gefühl, was du in deinem Herzen trägst. Bitte, vergiss mich nicht!“

Ich lächelte zu ihm hinauf und zog vorsichtig seine Maske herunter, um seine rauen Lippen zu küssen. Dieser Kuss war voller Trauer und trotzdem so voller Liebe.

Ich löste mich von ihm und sah in seine schwarzen Augen.

„Wie könnte ich dich nur vergessen, Kakashi Hatake?“

puppet sister - kakashixoc | narutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt