30. Unterschiede (√)

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- Erics POV -

An diesem Abend ist es bereits kurz vor Mitternacht, als ich endlich nach Hause komme. Missmutig schließe ich die Tür auf und habe eigentlich erwartet, dass Elena schon längst schläft und alles dunkel sein würde, doch überraschenderweise ist das Licht in der Küche an und anhand der Geräusche weiß ich, dass sie wohl gerade am Abwaschen ist. Stirnrunzelnd schäle ich mich aus meiner Jacke und beschließe, nachzusehen, was sie da treibt. Vor allem um diese Uhrzeit.

„Was ist denn hier passiert?", frage ich kurz darauf und begutachte das Chaos in der Küche. Es sieht aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Elena schaut kurz von ihrer Arbeit auf und lächelt entschuldigend.

„Keine Sorge, ich bin ja schon am Aufräumen.", kommentiert sie und wäscht weiter Geschirr ab. Mit hochgezogener Augenbraue mustere ich sie. Wozu hat sie das alles gebraucht?

„Das beantwortet meine Frage nicht.", erwidere ich und gehe auf sie zu. In diesem Moment fällt mein Blick auf einen Kuchen, welcher zum Abkühlen auf der Anrichte steht.

„Du hast morgen Geburtstag.", erklärt Elena und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Und weiter?", hake ich genervt nach und stütze mich mit den Händen hinter mir an der Anrichte ab. Ich hatte einen langen Tag und will jetzt in Ruhe schlafen, ohne das laute Geklapper von Geschirr.

„Kannst du dir das nicht zusammenreimen? Ich habe dir einen Kuchen gebacken.", erwidert die Ferox und verdreht ihre Augen.

„Ich hab dich nicht darum gebeten.", antworte ich tonlos und verschränke die Arme vor der Brust, wobei mir auffällt, dass meine Handflächen, mit denen ich mich vorhin abgestützt habe, voller Mehl sind. Wiesoist hier überall Mehl?!

Elena legt den Schwamm beiseite und wendet sich mir zu. Ihre Augen funkeln mich an.

„Das ist mir schon klar, Eric. Hast du noch nie einen Geburtstagskuchen bekommen? Wie zum Teufel sind denn deine Geburtstage bisher immer abgelaufen?!", fragt sie spitz und auch etwas gereizt. Erst jetzt fallen mir die Ringe unter ihren Augen auf. Da ist wohl jemand unausgeschlafen.

„Nein, wofür denn auch? Geburtstage sind nur dafür da, den Leuten einen weiteren unsinnigen Grund zu liefern, um Geld auszugeben und etwas zu feiern, was das Normalste auf der Welt ist. Wieso sollte ich gefeiert werden, nur weil ich geboren wurde? ", erwidere ich trocken und wische mir das Mehl von den Händen. Stumm betrachte ich den Kuchen auf der Anrichte und muss mir eingestehen, dass er schon ziemlich gut aussieht. Ichbin es eben nur nicht gewohnt, dass mir jemand einen Kuchen backt...

„Mein Gott!", seufzt Elena frustriert und atmet laut aus.

„Du kannst auch einfach Eric zu mir sagen.", kommentiere ich ihre Seufzen provokant und grinse sie schief an, woraufhin ich nur den nassen Küchenschwamm an den Kopf geworfen bekomme. Zielen kann sie. Das steht fest.

„Ich stehe hier schon seit Stunden und es ist mir egal, was du davon hältst. Du wirst diesen Kuchen essen und er wird dir schmecken, keine Diskussion, Eric!!", knurrt Elena und verschränkt eingeschnappt die Arme. Unwillkürlich muss ich grinsen und gehe auf sie zu. Sie ist zum Anbeißen, wenn sie wütend ist.  „Du musst deine Brüste nicht pushen." Provoziere ich sie noch ein bisschen. Ihr Blick ist erst verwundert, dann wandelt er sich aber schnell wieder in einen Wütenden um.

„Kein Grund, dich aufzuregen. Der Kuchen sieht lecker aus.", raune ich und dränge sie mit dem Rücken gegen die Anrichte. Mit einer Hand an ihrer Hüfte und der anderen an ihrem Hinterkopf beuge ich mich zu ihr hinab und küsse sie. Wie immer zuckt die Ferox erst zurück, bevor sie sich entspannt und den Kuss erwidert. Ich packe sie mit beiden Händen an den Seiten und will sie auf die Anrichte heben, doch sobald ich zudrücke, lässt mich ihr Schmerzensschrei innehalten.

Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt