44.Aufregung (√)

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Am nächsten Morgen bin ich schon recht früh wach. Ich konnte Einfach nicht mehr schlafen. Die ganze Zeit schwirren mir verschiedenen Szenarien durch den Kopf, wie das Treffen mit Eric verlaufen könnte. Mia liegt noch in ihrem Bett und schnarcht vorsich hin. Ich schwinge mich von der Couch und ziehe mir ein lockeres Shirt und eine Jogginghose über.

Bin kurz weg. Mach dir keine Sorgen. Spätestens 14 Uhr bin ich zurück. Bis später, Elena <3

Schreibe ich eine kurze Notiz an Mia. Ich bin seit dem Vorfall nur in Mias Wohnung gewesen. Aber jetzt muss ich einfach mal raus. Ich schnappe mir meine Jacke vom Ständer und mache mich auf den Weg. Aus dem Quartieren hinaus und zur Schlucht. Ich überquere die Brückeund verschwinde direkt dahinter in eine kleine Nische. Ich folge dem schmalen, dunklen Gang immer weiter hinauf, bis ich es nicht weiternach oben geht. Dann setzte ich mich an den Rand des Steinfelsens und schaue in die unendlich tief wirkende Schlucht. Das tosende Wasser beruhigt mich und ich lege mich nach hinten. Meine Beine baumeln über der Schlucht, ich liege auf dem Rücken und kann die schönen Muster bewundern, die die Steindecke verschönern. Ich liebe diesen Ort.Wenn ich allein sein will wird mich hier definitiv niemand finden. In letzter Zeit brauchte ich mich nicht hier zu verstecken. Es war alles okay und gab keinen Grund abzuhauen. Doch jetzt brauchte ich das. Vor meinem Treffen mit Eric sollte ich nicht schon den Kopf verlieren. Ich will mir keine Sorgen machen. Es soll alles klappen. Also atme Ich tief durch und konzentriere mich auf das rauschende Wasser. Es wird alles gut. Einfach atmen. Kurzzeitig kann ich mich tatsächlich entspannen, aber dann richte ich mich ruckartig auf. Was, wenn Eric jetzt kommt und ich nicht da bin? Dann denkt er ich hätte ihn verarscht und er redet nicht mehr mit mir! Schnell springe ich aufund mache mich wieder auf den Rückweg. Die Treppen hinunter und ausder kleinen Nische hinaus. Dann über die Schlucht und zurück zu den Quartieren. Vor Mias bleibe ich stehen und klopfe einmal. Kurz daraufmacht Mia die Tür auf. ''Hey da bist du ja. Ich war gerade bei Eric. Er hat dem hier zu gestimmt. Gegen 20 Uhr wollte er vorbeikommen.''erklärt mir Mia und lässt mich eintreten. Ich nicke ihr zu und merke, dass ich jetzt doch ganz schön nervös bin. Ja ich habe definitiv Angst vor dem Treffen. Ich weiß nicht, wie es verläuft, was passiert oder ob es in einer Katastrophe endet. Mia scheint meinen verzweifelten Gesichtsausdruck gesehen zu haben, denn sie legt mir ihren Arm um die Schultern und lächelt mir aufmunternd an. ''Bis es soweit ist haben wir noch knappe drei Stunden. Wie wäre es, wenn wir was spielen?'' fragt sie mich. Dankbar für diese Idee lächle ich und nicke bestätigend mit dem Kopf. Vielleicht lenkt mich das ab. ''Wie wärs mit Mau-Mau oder so?'' frage ich und Mia nickt genauso begeistert. Schnell holt sie die Karten heraus und wir fangen an sie zu mischen. Nach ein paar Runden Mau-Mau, in denen Mia mich komplett fertig Gemacht hat, spielen wir noch Knack. Dabei liege ich weit in Führung.Wir spielen so lang, dass es schon 19 Uhr ist, als wir auf die Uhr schauen. Schnell braten wir uns eine Stulle an und setzten uns damit zurück ins Wohnzimmer. Während wir essen ist es ziemlich still. Gefräßiges Schweigen würde Jacob es nennen. Als wir soweit Aufgegessen haben, stellen wir alles in die Küche und spülen zusammen das Geschirr von gestern und heute ab. Danach setzten wir uns nochmal auf die Couch und starten eine Runde Rommè. Mia hat gerade eine Herz-Dame abgeworfen. Das spielt mir in die Karten! Ich schnappe sie mir und kann mit einem Mal alle meine Karten auslegen!''Ha gewonnen!'' jubel ich und springe von der Couch auf. Mia schaut immer noch ungläubig auf die Karten. Mein Jubeln wird durch einKlopfen an die Tür unterbrochen. Mein Blick schnellt zur Uhr 19:58Uhr. Scheiße! Eric ist da! Scheiße...ich hab mich die ganze Zeit so gut abgelenkt und nun steht er da. Ich habe solche Angst. Mia wirkt gefasster und geht auf die Tür zu und tatsächlich kommt Eric zum Vorschein, als sie Diese öffnet.  Mia geht eine Schritt nach hinten und lässt ihn eintreten. Sobald er in der Wohnung ist, fällt sein Blick auf mich. Er starrt mich förmlich an und auch, wenn ich seinen Blick nicht identifizieren kann, entspanne ich mich ein wenig. Er ist gekommen. Das ist ein gutes Zeichen. ''Hey.'' versuche ich so entspannt wie möglich herauszubringen, doch es kommt nicht mehr als ein Flüstern heraus. Eric sieht genauso fertig aus. Auch er gibt ein kleinlautes 'Hey' von sich. ''Ich lass euch dann mal allein.'' erklärt Mia und verlässt den Raum. ''Wie...-'' Eric muss sich räuspern, bevor er ordentlich fragen kann. ''Wie geht es dir?''stellt er nun die Frage. Seine Stimme klingt kratzig, als ob er vor Kurzem geweint hat. Ich zucke kurz mit den Schultern. ''Physisch gesehen ganz gut. Aber innen herrscht das reinste Chaos.'' gebe ich offen zu. Ich laufe auf die Couch zu und lasse mich darauf fallen. Eric steht unbeholfen im Raum herum. Er weiß nicht, wie nah er an mich heran kann oder wo er überhaupt hin soll. Er wirkt gerade garnicht wie ein selbstsicherer Anführer. Ich klopfe mit der Hand nebenmich auf die Couch und zeige ihm mit einer Kopfbewegung, dass er sichzu mir setzten kann. Kurz bleibt er noch unschlüssig stehen, dann setzt er sich doch in Bewegung und lässt sich, mit ein wenig Distanz, auch auf die Couch. ''Das...naja das tut mir leid.'' gibt ervon sich und schaut betreten auf seine, im Schoß gefalteten, Händehinab. Ich nicke kurz. Dann folgt ein peinliches Schweigen. Wie ich so etwas hasse! ''Und wie geht es dir?'' frage ich ihn, um die Stille zu brechen und um ein Gespräch aufzubauen. Eric wippt mit seinem Kopf hin und her. ''Ich fühle mich scheiße. Wegen meiner Aktion in der Trainingshalle, durch DIE Nacht und weil ich nicht weiß, was jetzt bei uns los ist und wie es weiter geht. Ich hatte angst, dass du nicht mehr mit mir reden willst und das für immer zwischen unsbleibt.'' erklärt der Ferox vor mir. Ich kann ihn dabei nur mit großen Augen ansehen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel über seine jetzige Gefühlslage erfahre. ''Nein es wäre blöd, wenn das zwischen uns bleiben würde... Deswegen hat Mia mir geholfen dich zu fragen. Naja sie hat für mich gefragt. Aber das weißt du ja. Sie war ja schließlich bei dir.'' erkläre ich, rede jedoch immer mehr Scheiße, als seine Augen meine treffen. Scheiße meine Nervosität steigt ins unermessliche.


Sooooo Freunde :) Es geht langsam zu Ende. Leider leider werde ich bald mit der Fanfiction abschließen :/ Wie sagt man so schön...Wir verabschieden uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das trifft das ganze halbwegs. Und dadurch das man so viel in seine Geschichten und Charaktere steckt ist es so schwer. Und trotzdem freut man sich, dass es abgeschlossen ist. Das man es geschafft hat und das bringt mich zum lächeln. Aber genug geschwafel. Es ist ja noch nicht ganz das Ende ;)

Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt