-Erics pov.-
Gestern Abend nach dem Bad haben Elena und ich noch im Bettgekuschelt, bis sie eingeschlafen ist. Ich jedoch bekam kein Auge zu.Es fällt mir schwer das zuzugeben, aber ich habe angst. Ich habeangst, dass ich irgendwann zu weit gehe und nicht bemerke, dass siesich unwohl fühlt. Ich will sie nicht bedrängen und will ihr Raumlassen, aber es ist schwer sie zu deuten, wenn sie nichts sagt, wennsie etwas stört. Kurz nach halb sieben sah ich auf den Wecker. Da ich jetzt eh nichtmehr schlafen konnte, stand ich auf. Ich hörte Elena leise grummelnund musste schmunzeln. Es ist viel passiert in der letzten Zeit. Wennich daran dachte, dass sie zum Anfang auf der Couch geschlafen hatund wir uns des Öfteren 'geprügelt' hatten, dann hat sich wirklichviel geändert. Leise, um Elena nicht zu wecken, schlich ich mich ausdem Schlafzimmer und weiter in die Küche, um mir einen Kaffee zumachen. Danach setzte ich mich an den Schreibtisch, um mal wiederetwas Papierkram zu erledigen. Seit Elena hier ist, vernachlässigteich diesen Teil der Arbeit oft. Es ist nicht ihre Schuld, aber wennsie da ist, dann möchte ich lieber Zeit mit ihr verbringen, alsetwas anderes. Um nicht schon wieder von meiner Arbeit abzukommen,versuchte ich mich wieder zu kontrollieren. Max hatte mir eine Listemit möglichen Unbestimmten zukommen lassen. Ich muss sie überprüfenund im Notfall auch beseitigen. Seit geraumer Zeit frage ich michjedoch schon, ob es Sinn macht, alle Unbestimmten zu töten. Es gabin letzter Zeit weder Aufstände noch andere Unruhen, die aufUnbestimmte zurückzuführen sind. Vielleicht sollte ich das Themairgendwann mal anscheiden. Dachte ich mir und packte somit die Listeder Verdächtigen zur Seite. Ein weiteres Formular, dass ich zurSeite legte ist der Antrag für einen Job-Wechsel für Elena. Ich habe gesehen, wie sie das kleine Mädchen trainiert hat undvielleicht spornt es auch einige weibliche Initianten an, wenn eineFrau hilft. Ich denke das Elena ihnen da andere und effizientereTipps geben kann, da sie ja die gleichen Schwierigkeiten als Frauhat. Aber das muss ich erstmal mit Elena besprechen. Das nächste wasmir in die Hand fiel war ein alter Brief von John, Elenas Vater, anmich. Ich öffnete ihn, um zu sehen, was er denn von mir wollte.
Hallo Eric, aufgrund einiger Schwierigkeiten inletzter Zeit, würde es mich freuen, wenn wir uns nochmal an einenTisch setzen können, um über Elena und eure Hochzeit zu reden. Esgäbe noch einige Punkte, die ich gern, zum Wohle meiner Tochter, mitdir besprechen möchte. Über einen Termin, können wir ja nochreden. Mit freundlichen Grüßen John.
Ich stecke den Brief zurück in seinen Umschlag, um ihnanschließend zu zerreißen und in den Mülleimer unter meinemSchreibtisch zu werfen. Lächerlich! Wenn er etwas will, kann erpersönlich zu mir kommen. Und das ich mit ihm nicht mehr über Elenareden werde, ist ja wohl klar. Elena kann selbst bestimmen, was gutfür sie ist und was nicht. Ich schnaubte verächtlich auf. Ich willniemals so ein schrecklicher Vater und Ehemann sein. Ich werde fürElena da sein und sie lieben. Genauso für mein Kind - odervielleicht für meine Kinder. Diese Überlegungen sind zwar noch weitentfernt, aber ich weiß trotzdem schon, wie ich nicht sein möchte.Ich schnappte mir den nächsten Brief. Er ist vom Kontrollzentrum.Jede zweite Woche bekomme ich einen Bericht, ob es irgendwelcheauffälligen Aktivitäten gab. Da dieser Bericht jedoch keineBedrohung oder ähnliches beihaltete steckte ich ihn in denSchredder, um ihn zu zerkleinern. Solche Briefe musstengeheimgehalten werden. Sobald man sie gelesen hatte, mussten sievernichtet werden. Plötzlich legten sich zwei kleine Hände aufmeine Schultern und weiche Lippen küssten meine rechte Wange. Ichmusste wohl so beschäftigt gewesen sein, dass ich Elena nichtbemerkt hatte. Schnell drehte ich mich um und ziehe Elena auf meinenSchoß. ''Morgen.'' nuschelte ich in ihr Haar. Sie zoh ihren Kopfzurück und gab kichernd ein 'Morgen' zurück. Ich lehnte mich vor,legte meine Lippen langsam auf die ihren und zog sie somit in einenleidenschaftlichen Kuss. Zum anfang ist sie noch etwas zaghaft, dochmit der Zeit fing sie an, den Kuss zu genießen. Ich setze sieordentlich auf meinen Schoß und halte sie am Po fest, dass sie nichtvon meinem Schoß rutscht. Kurz quietscht sie auf, beruhigt sichjedoch schnell wieder und küsst mich erneut. Ich merke, dass meineHose deutlich enger wird und wir bald aufhören sollten. Nach einigenSekunden bemerkt auch Elena was los ist und versteift sich sichtlich.Als sie wieder klar denken kann, klettert sie von meinem Schoß undläuft zügig ins Badezimmer. Und ich bleibe, erregt, auf meinemStuhl sitzen. ''Scheiße!'' fluche ich leise und gehe in meinenTrainingsraum. Ich bin wütend, richtig wütend. Aber nicht aufElena, nein das könnte icht nicht. Aber auf mich. Ich meine klar istes natürlich und ich kann es nicht verhindern, aber ich will Elenakeine angst machen. Ich will auf sie warten. Egal wie lang esdauert. Ich ziehe mir mein T-Shirt über den Kopf undlockere kurz meine Schultern, bevor ich mit dem Krafttrainingbeginne. Danach gehe ich zum Sandsack und schlage auf ihn ein. Immerhärter und ohne meine schmerzenden Knöchel zu beachten. Ich bin sosauer auf mich. Das macht mich wütend und ich schlage immer härterauf den Sandsack ein.
''Eric?'' ertönt Elenas Stimme hinter mir. Sie klingt dünn undleise. Sofort höre ich auf den Sandsack zu bearbeiten und drehe michzu ihr. ''Sei bitte nicht sauer auf mich...'' gibt sie leise undetwas niedergeschlagen von sich. Sofort gehe ich mit großenSchritten auf sie zu, um sie zu umarmen, doch sie weicht geschockteinen Schritt zurück. Hat sie etwa angst vor mir und denkt ichschlage sie? Glaubt sie es ist ihre Schuld, dass ich in demTrainingsraum boxe? Oder hab ich sie mit dem vorhin so sehrverschreckt? Doch keine dieser Vermutungen bestätigt sich. ''Washast du bloß angestellt?!'' fragt sie geschockt, schaut mir jedochnicht in die Augen. Ihr blick ist Starr auf einen anderen Punktgerichtet und als ich an mir herunterschaue, weiß ich, was siemeinte. Blut strömte wie Bäche aus meinen Händen und man könntedenken, ich habe gerade jemanden mit meinen Händen zu Todegeschlagen. Ich schaue zurück zur Tür, doch Elena stand nicht mehrdort. Jedoch hörte ich Schritte, die sich nähern und dann erscheintsie wieder im Rahmen. In der Hand hielt sie einen roten Erste HilfeKoffer und kommt direkt auf mich zu. Bestimmend drückt sie mich aufden Boden. ''Was stellst du nur immer an?'' fragte sie sichtlichbesorgt und öffnete den Koffer. Erst als Elena meine Knöcheldesinfizierte, stieß der Schmerz in mir auf. Das Adrenalin in mirhat es nicht zugelassen, diese Schmerzen zu spüren. Doch jetzt, woich mich langsam beruhige, spüre ich den Schmerz. Elena drückt mirdas Tuch abermals auf meine Knöchel, doch diese Stelle scheintbesonders verwundet zu sein. Zischend zog ich meine Hand zurück."Ich weiß, dass es weh tut, aber ich muss das sauber machen."Gibt Elena sanft zurück. Ich gebe ihr meine Hand wieder und sietupft vorsichtig über die offenen Stellen. Danach packt sie eine ArtTuch darauf, die die Wunde desinfiziert und wickelt das ganze dannmit Bandagen ein. "Danke." sage ich und lege eine Hand anihre Wange. Sofort schmiegt sie ihr Gesicht an meine Hand undlächelt mich an. Doch kurz danach verdunkelt sich ihr Blick und siesteht auf. Schnell schnappt sie sich den Koffer und verlässt denRaum. Ich muss ihr einfach mehr Freiraum lassen, sie nicht drängenund trotzdem für sie da sein. Irgendwie bekommen wir das schon hin.
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Himmel und Hölle
FanfictionElena, eine gebürtige Ferox, lebt in einer familiären Problemwelt. Ihre Eltern sehen als einzigen Ausweg ihre chaotische Tochter einen Ehemann zu finden, der ihr den richtigen Weg weist und ihr Respekt beibringt. Alles andere als begeistert von ihre...