40. der nächste Morgen (√)

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-Elena pov.-

Als ich am nächsten Morgen aufwache fühle ich mich fast noch schlimmer, als am Abend zuvor. Es fühlt sich an, als ob ich zwanzig Ringkämpfe durch hätte und jedes mal K.O. geschlagen wurde... ''Hey guten Morgen. Wie geht es dir?'' fragt Collin, der gerade durch die Tür hinein lugt. Ich versuche etwas zu lächeln und setzte mich auf. Dann nicke ich etwas mit dem Kopf. Die Decke rutscht hinunter und ich sehe, dass ich eine fremde kurze Jogginghose und ein großes T-Shirt anhabe. Mit großen Augen schaue ich zu Collin. ''Ich dachte deine Sachen werden dir zu ungemütlich.. Da habe ich dir was von mir angezogen. Es tut mir leid, wenn ich dadurch zu sehr in deine Privatsphäre eingedrungen bin..'' erklärt er die Situation und kratzt sich verlegen im Nacken. Mittlerweile ist er weiter ins Zimmer getreten und ich kann sehen, dass er das nur lieb gemeint hat. ''Ich hab auch nicht gespannt...Also ich hab weggeguckt.'' erklärt er schnell und nun muss ich leicht schmunzeln. ''Danke Collin. Für alles. Du bist so nett zu mir, obwohl wir uns noch nicht so lang kennen.'' bedanke ich mich und er nickt mir lächelnd zu. ''Das tun Freunde eben.'' grinst er. Dann tritt er wieder einen Schritt in Richtung Tür. ''Ich hole jetzt was zu Essen. Ruh' dich noch etwas aus, ich denke ich bin in fünf Minuten zurück.'' lächelt er und schließt die Tür, nachdem er mein Nicken sieht.

Ich muss nochmal weggedöst sein, denn als ich aufwache, denke ich vorhin Eric gehört zu haben, aber das kann nicht sein. Dann betritt auch Collin wieder das Zimmer und lächelt mir zu. ''Hey ich habe einen Gast dabei. Mia hat sich Sorgen gemacht. Kann sie reinkommen?'' fragt er und ich nicke automatisch. Er tritt zur Seite und Mia kommt auf mich zu gerannt. ''Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Wir haben Collin zufällig getroffen, da hast du aber noch geschlafen, also bin ich mit ihm Essen holen gegangen. Ich bin so froh, dass es dir gut geht.'' endet sie ihren Redeschwall und umarmt mich. Kurz zucke ich zusammen, aber ich entspanne mich ziemlich schnell wieder. ''Wen meintest du mit wir?'' will ich wissen, denn so wie sie gesprochen hat, dachte ich sie wäre nicht allein hergekommen. Aber ich sehe nur sie. Langsam löst sie sich von mir und schaut mir in die Augen. ''Ich wollte heute Früh zu dir. Fragen ob du Zeit hast. Naja und da hat mir eben Eric die Tür aufgemacht. Er war ziemlich besorgt. Und als er erfahren hat, dass du nicht bei mir bist, war er richtig aufgebracht. Er hat sogar gestottert. Und dann sind wir dich suchen gegangen.'' erklärt sie mir. Aber wo ist er jetzt? frage ich mich und erhalte promt eine Antwort von Mia, die höchstwahrscheinlich meine Gedanken lesen konnte. ''Ich weiß es auch nicht. Als Collin gesagt hat, dass du hier bist, muss er gegangen sein. Ich bin direkt hereingekommen und hab erst danach mitbekommen, dass er weg ist. Vielleicht hat er sich Sorgen gemacht, ist aber gegangen, als er wusste, dass es dir gut geht. Er sah zum Schluss ziemlich sauer aus. Habt ihr euch gestritten?'' erklärt sie mir die Situation. Was ist vorgefallen, dass er geht, nachdem er mich erst sucht? Ich muss verletzt und sauer auf ihn sein, nicht er auf mich! Dann schüttel ich den Kopf auf Mias Frage hin. Kurz schaue ich zu Collin, der versteht, dass wir allein sein müssen und geht auch sofort. Nachdem Collin draußen, die Tür geschlossen ist und ich sicher bin, dass er es wirklich nicht hört fange ich langsam an. Ich greife kurz auf meine Familie zurück. Mia wusste, dass ich viel Scheiße miterlebt habe, aber ich habe ihr nie von meiner Angst erzählt. Nachdem sie davon weiß ist sie ziemlich erschrocken. Sie nimmt mich in den Arm, lässt mich aber erschrocken los, in der Angst, dass ich es nicht verkrafte. Nachdem sie dieses Geheimnis einigermaßen verdaut hat, sie mich leicht vorwurfsvoll gefragt hat, warum ich nie mit ihr gesprochen habe und wir auch das geklärt haben, kommt es zum eigentlichen Thema. Auch hier erzähle ich ihr ausführlich von gestern Abend. Bei der Erzählung wirkt sie erst erfreut und träumerisch aber im Verlaue der Erzählung klappt ihr Mund auf und ihre Augen weiten sich. Nach der Erzählung kann Mia nicht mehr, als ein kleines 'Scheiße' herausbringen. Eine Weile sitzten wir stumm nebeneinander. ''Aber dann muss irgendetwas bei der Suche nach dir gewesen sein, dass er so sauer ist...Oder er ist sauer auf sich und hat angst, dass du ihn nicht sehen magst.'' Überlegt Mia nun laut. Ich nicke mit dem Kopf. Vielleicht hat sie recht. Ich verstehe Erics Sorge. Ich weiß auch nicht, wie und ob es weiter gehen kann. Ich möchte es versuchen und ich weiß es wird schwer. Noch schwerer als vorher. Was wenn Eric das nicht kann oder gar will? Er ist ein Mann und auch er hat gewisse Bedürfnisse. Vielleicht hat er keine Geduld mehr. Ich würde es verstehen... Ich habe auch keine mehr. Es ist anstrengend. Ich habe Eric vertraut und durch so eine scheiß Panikattacke hab ich alles zerstört. Ich wollte es wirklich. Aber dann hat es wohl nicht gereicht... Ich muss mit ihm reden. Anders geht es nicht. Nach einer Weile kommt auch Collin wieder ins Zimmer. Erst lugt er zaghaft hindurch, doch als wir ihn reinbitten lässt er sich mit auf das große Bett fallen. ''Willst du dann erstmal hier bleiben oder wie genau möchtest du jetzt weiter vorgehen?'' Ich muss nicht lang überlegen. Entweder ich schaffe es mich mit Eric zu versöhnen oder ich gehe zu Mia. ''Ich würde gleich mit ihm sprechen. Wahrscheinlich ist dann alles gut. Ansonsten würde ich dein Angebot annehmen. Oder vielleicht zu Mia gehen. Falls du mich bei dir haben willst.'' erkläre ich meine Idee und richte mich am Ende zu Mia. Diese schüttelt lachend den Kopf. ''Na klar kannst du. Meine Tür steht immer offen und das weißt du. Geh aber erst einmal zu ihm und falls es außer Kontrolle gerät, dann läufst du ein Stockwerk tiefer und dort bin ich dann wie immer in meiner Wohnung.'' lächelt sie. Auch ich muss lächeln und umarme beide. Collin zwar etwas kürzer und mit weniger Kontakt aber ich schaffe es. ''Ich danke euch Beiden.'' lächel ich sie an. Dann schwinge ich mich aus dem Bett und mache mich auf den Weg zu unserer Wohnung. Ob Eric dort sein wird? Ob er reden wird? Ob es eskaliert? Ob ich mich überhaupt bis dorthin traue? Fragen und noch mehr Fragen...Ich versuche meinen Kopf auszuschalten und laufe weiter. Und nun stehe ich vor der Tür und klopfe an.

Ich will mich nochmal bedanken bei allen die das hier lesen😍das werden immer mehr und das macht mich sooo happy XD

Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt