46. Gespräch (2) (√)

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''Wie gesagt er will alles was ich habe... Naja und er hat natürlich mitbekommen, dass ich ich heiraten sollte. Er wollte auch dich.'' erklärt er und schaut mir in die Augen. ''Warte reden wir vom gleichen Collin?''frage ich ihn. Der Collin, den ich kennengelernt habe war nett, freundlich und hilfsbereit. Ich hab nie auch nur einen Funken Wut bei ihm gesehen. Und angegraben hat er mich auch nicht. Er hat mir zugehört wenn ich über irgend etwas von Erics und meine Beziehung gesagt habe. Er hat versucht eine Lösung zu finden oder mich aufzuheitern. Nicht uns zuentzweien, um eine Chance bei mir zu haben. Eric scheint meinen Blick zu bemerken und lacht erbittert auf. ''Denkst du wirklich, er würde einfach versuchen ein Mädchen, welches verliebt ist, anzugraben?Nein! Er wollte, dass es irgendwann zu einem Streit kommt, um dir dann zur Seite zu stehen. Am Tag nach DEM Geschehen sind Mia und ich dich suchen gegangen. Ich kam zuerst bei Collin an... Nun ja er hat..er sagte, dass du mich eigentlich verarschst und nur mit mir spielst. Und bevor du jetzt fragst, warum ich so einen Müll glaube: Ich habe es abgestritten. Doch dann hat er mir etwas erzählt, was keiner weiter weiß...und das weiß ich, weil du es nicht magst. Er wusste von deinem Muttermal.'' Ich versuche ihm zu folgen, um zu verstehen, was passiert ist und wie es dazu kam und dann BAM! mit einem Mal knallt er mir so etwas ins Gesicht. ''Wie? Nein! Ich geh doch nicht zu ihm, weil ich bei dir geflohen bin wegen...naja du weißt schon... Dann werde ich doch nicht zu Jemanden gehen, den ich nicht einmal lang kenne, und zieh mich dann vor ihm aus? Falls du dich erinnerst, hast du das Muttermal auch nur mal durch Zufall gesehen und weißt, wie sehr ich es hasse.'' fahre ich ihn wütend an. Wie kann er nur so von mir denken. Er weiß doch, wie schwer es mir überhaupt erst gefallen ist, dass er mich anfassen kann und trotzder Startschwierigkeiten stand er zu mir. Als die Sache mit meinemRücken passierte hat er es unweigerlich gesehen. Aber sonst wusste es niemand. Ich weiß echt nicht, wie er das wissen kann. Oder war esgeraten? Nein niemals. ''Ich dachte auch, dass dort nichts war. Doch als er mir das mit deinem Muttermal erzählt hat und sagte, dass du mich verarschst hat mich die Tatsache so sauer gemacht. Er meinte es war alles geplant mit deinen Eltern und so und das nur um zu zeigen, dass du mit mir spielen kannst. Selbst ohne Sex. Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass dieser Gedanke falsch war und ich dir vertrauen sollte. Aber ich habe immer noch keine Idee, wie das sein kann. Und dort dachte ich eben, dass du mich... ich meine ich...wir..das wollte mir nicht in den Kopf gehen...Dann kam Mia und Collin hat sie hereingebeten. Und ich bin in die Trainingshalle. Und als du kamst war ich immer noch SO sauer...Das ist keine Entschuldigungdafür, was ich dir angetan habe. Das tut mir unendlich Leid, ich hoffe das weiß du. Aber das mit Collin war zu viel..'' erklärt er mir seine Sicht der Dinge. Und da zerplatzt meine Traumblase mit der wahnwitzigen Idee, dass wir das hinbekommen. Eric hat mir nicht einmal vertraut, sondern seinem Bruder eher geglaubt, ohne etwas genaues zu wissen. Ich habe mich ihm geöffnet und ihm meinVertrauen geschenkt. Ich dachte, dass wäre von beiden Seiten so, doch er vertraut mir nicht. Hat mir nicht vertraut. Meine Augen füllen sich mit Tränen und meine Sicht verschwimmt. ''Mir ist es scheiß egal, was in der Turnhalle gewesen ist. Ich wollte nur den Grund wissen. Ich dachte echt, dass wir das schaffen. Aber wie soll das funktionieren? Wie willst du das auf die Reihe bekommen Eric? Du konntest mir ja nicht einmal mehr vertrauen! Du glaubst eher deinem Bruder, von dem du mir gerade noch erzählt hast, dass er nichts Gutes mehr in sich hat. Der das will was du hast. Aber in dem Moment kam dir nicht in den Sinn, dass er da bestimmt irgendwie an seine Informationen gekommen ist? Du hast ja nicht einmal mit mir darüber geredet sondern mich gleich beschuldigt! Und das durch die Aussage von deinem Bruder! Du hattest mir gesagt, dass ich dir vertrauen kann und selbst hast du es nicht getan! Scheiße Eric! Das hättest du doch einfach sagen können. Und zu sagen ich spiele das vor, dass geht echt zu weit. Egal aus welchem Grund. Wenn du so von mir denkst, dann kannst du ja gar kein Vertrauen in mich haben. Wie konntest du mich so rumlaufen lassen? Oder hast du mich immer bespitzeln lassen?Nachher hätte ich noch ne Affäre gehabt und das alles erfunden. Ich kann es nicht fassen!'' ich mache meinem ganzen Ärger platz. Ja ich habe mich wiederholt und vieles gesagt, dass ich auch nur vermute aber so geht das nicht. Nun ist Eric in sich zusammengesunken und schaut mich aus traurigen Augen an. Er sieht aus, wie ein getretener Hund. ''Elena das wollte ich damit nie sagen! Ich glaube dir. Es war nur ein Gedanke, im Nachhinein macht es keinen Sinn und ich vertraue dir dabei. Ich...ich weiß nicht was ich noch sagen soll. Es tut mir alles so leid. Bitte Elena, du weißt, dass ich aufbrausend reagieren kann. Ich habe nicht mehr ordentlich nachgedacht, weil ich durch Collin schon so in Rage war. Ich vertraue dir. Ehrlich. Du...wir..ich...denkst du wirklich, das hätte ich so gewollte?''stottert er und wirkt schon fast verzweifelt. 'Nicht einknicken Elena! Er hat riesigen Mist gebaut' denke ich mir und atme einmal durch. ''Bitte Elena. Du hast gesagt, dass es dann geklärt ist und du es verstehen wirst.'' fleht er weiter. Also das Eric DIESE Karte spielt geht gar nicht. ''Falls du es mitbekommen hast, kam nach dem'Versprechen'-'' dabei zeige ich imaginäre Gänsefüßchen ''-inKurzform, dass du dachtest ich verarsche dich und hast indirekt zugegeben, dass du mir nicht vertrauen kannst. Dazu zählt wohl auch, nicht daran zu glauben, dass ich mein Versprechen halte. Scheiße Eric ich habe echt geglaubt das es nach dem Gespräch wieder gut ist! Das du mich in den Arm nimmst, küsst und wir zurück in un- deineWohnung gehen. Aber jetzt gerade weiß ich nicht, ob ich das kann. Ich liebe dich. Wirklich! Aber ich brauche erst einmal etwas Zeit, um das zu verkraften.'' erkläre ich ihm und nun schaut er mich aus großen, runden Augen an. ''Elena das meinst du doch nicht ernst. Du...ich will dich auch mit zu mir nehmen. In den Arm nehmen und dir vielleicht sogar einen Kuss geben dürfen. Ich bitte dich, gib uns eine Chance das nochmal zu-'' jetzt muss ich ihn unterbrechen. Sonst breche ich ein. Ich liebe ihn und will ihn bei mir haben aber gerade geht das noch nicht. ''Eric ganz ehrlich. Ich liebe dich wirklich, aber ich glaube, dass wir das momentan noch nicht machen können. Ich muss das verdauen und wir müssen BEIDE Vertrauen im Anderen finden. Lass mir ein wenig Zeit und danach können wir es nochmal langsam versuchen.'' erkläre ich und will ihn damit beruhigen. ''Du machst schluss? Beendest das hier?'' fragt er ungläubig. Schnell schüttle ich den Kopf. Das würde uns beide noch weiter zerstören. ''Ich möchte dich nicht verlassen. Ich brauche einfach für einige Zeit Abstand. Ich möchte, dass WIR das schaffen. Aber gerade brauche ich Zeit. Kannst du warten?'' will ich es gerade biegen. ''Ich brauche nur etwas Zeit. Ich weiß nicht, ob ich dir sofort wieder vertrauen kann. Ob wir beide das können. Wir brauchen kurzzeitig Abstand, damit wir danach einen Neuanfang versuchen können. Würdest du das für mich tun?'' möchte ich es weiter versuchen. Bis jetzt hat Eric nichts mehr gesagt. Nun schaut er wieder hoch und ich glaube, dass ich Tränen in seinen Augen glitzern sehen kann. ''Ich verstehe, dass du Abstand brauchst und ich werde versuchen darauf einzugehen.-'' nun springt er von der Couch auf. ''Ich zeig dir, dass die zweite Chance eine gute Idee ist. Wir schaffen das. Nimm dir diese Auszeit. Ich warte.'' erklärt er und lächelt mich an. Unsicher kratzt er sich am Nacken. ''D..Darf ich dich noch einmal umarmen?'' fragt er und schaut mich schüchtern an. Ich nicke und gehe auf ihn zu. Er legt seine Arme vorsichtig um mich. Kurz zucke ich zurück und er lässt auch sofort die Arme sinken. Doch ich greife nach seinen Armen und lege sie um mich. Das ist kein Abschied. Es ist, als ob man auf die 'Pause-Taste' drückt. Unsere Beziehung geht weiter, sobald wir bereit sind, wieder auf Play zu drücken. Eric drückt mir einen Kuss auf den Kopf und löst sich von mir. Er lächelt traurig und geht zur Tür. Ich folge ihm und bleibe vor der Türschwelle stehen. ''Das heißt dann wohl, bis-'' ich muss ihn unterbrechen. Er wirkt so verletzt, doch er versteht es. Und ich würde einknicken und ihm um den Hals fallen, wenn er jetzt weiter redet. ''Okay Eric. Pass auf dich auf. Denk immer daran, wir tun das, um alles zu verbessern. Wir schaffen das. Bis...bis bald.'' gebe ich lächelnd von mir. Er muss gehen. Ich kann meine Tränen nicht mehr lang zurückhalten. Eric schaut mich noch einmal liebevoll an und drückt meine Hand. Dann dreht er sich um und läuft den Gang entlang zu seiner Wohnung, ohne sich noch einmal umzudrehen. Schnell schließe ich die Tür und alle Dämme brechen. Es war besser so. Ich brauche Zeit. Wir brauchen Zeit. Aber wir schaffen das. Irgendwie. Ich hoffe es.



This is the end, beautiful friend
This is the end, my only friend
The end of our elaborate plans
The end of ev'rything that stands
The end.....


Kleiner Liedausschnitt aus The End von The Doors XD Nachher kommt noch der Epilog Freunde und dann ist es vorbei :):

Wie findet ihr das Ende?

Ich muss dazu sagen ich hab es absichtlich so gewählt. Wie schon ein paar mal gesagt gehe ich davon aus, dass ich einen zweiten Teil veröffentlichen werde :) Aber bis dahin dauert es noch etwas.

Und zum vorletzten Mal: LG Emy :)

Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt