- Elenas POV -
„Und vergiss nicht, Eric darf davon nichts mitkriegen.", erkläre ich Mia abermals und fummel nervös an meinen Haaren. Jetzt, wo es soweit ist, Erics Regeln bewusst zu brechen, wird mir nun doch etwas unwohl. Was würde er wohl machen, wenn er es herausfindet?
„Ja ich habs beim ersten Mal auch schon verstanden, Elena, also hör auf, hier Panik zu schieben. Es ist eine Party und wir werden uns amüsieren.", antwortet Mia augenrollend und zieht mich hinter sich her.
„Wohin gehen wir eigentlich?", frage ich und Mia grinst.
„Ich hab ein paar Leute kennengelernt und stell sie dir vor!", ruft meine Freundin zurück und grinst dabei wie ein Honigkuchenpferd. Als wir wenige Minuten später am hintersten Ende der Grube angelangt sind, führt sie mich zu zwei Ferox in etwa unserem Alter. Die Eine hat kurz geschorene schwarze Haare, während der Typ neben ihr nur so von Tattoos und Piercings überseht ist. Vom Aussehen her entsprechen sie exakt dem Bild, das man im Kopf hat, wenn man sich Feroxmitglieder vorstellt.
„Hey, ich bin Eve!", stellt sich das Mädchen auch schon vor und umarmt mich zu meiner Überraschung auch gleich.
„Hi, ich bin Elena.", stelle ich mich vor und wirke etwas unbeholfen, als mich Eves Kumpel, der wie ich nun weiß, Jacob heißt, umarmt und fest an sich drückt.
„Mia hat uns schon viel über dich erzählt. Du bist also der Glückspilz, der unseren liebsten, warmherzigsten Anführer zum Mann nehmen darf?", fragt er nun und ich muss schmunzeln.
„Es ist kompliziert...", murmel ich und sehe wieder unbeholfen zu Mia, welche kurz darauf das Wort ergreift.
„Okay, also damit das klar ist: sobald jemand von euch Eric sieht, nimmt er Elenas Getränk und tut so, als wäre es sein eigenes. Wie wir alle wissen hat der Gute ja ein dezentes Kontrollproblem.", erklärt Mia, woraufhin Eve und Jacob nicken. Als ich die zwei beobachte, fällt mir doch eine nicht mal geringe Ähnlichkeit zwischen den beiden auf.
„Seid ihr zwei Geschwister?", frage ich neugierig. Eve grinst mich an.
„Oh ja, zweieiige Zwillinge sogar.", antwortet sie und ich lächel. Es muss schön sein, Geschwister zu haben.
„Ich geh dann mal die Getränke holen. Irgendwer unter euch, der kein Bier trinkt?", fragt Jacob in die Runde und erntet nur einheitliches Schweigen, weshalb er sich umdreht und durch die Masse kämpft.
Währenddessen sehe ich mich um und stelle fest, dass dieBeiden eine kleine Ecke am Rand der Grube freigehalten und mit Sitzpolstern ausgestattet haben, sodass wir es uns gemütlich machen können. Nachdem Jacob mit unseren Getränken zurück war, drückt er mir eine Flasche Bier in die eine und ein Glas Wasser in die andere Hand.
„Quasi als Alibigetränk.", erklärt er und zwinkert mir zu. Ich lache und bedanke mich.
„Also, wer macht den Anfang?", ruft Jacob und klatscht auffordernd in die Hände. Natürlich weiß ich, was er meint. Es wäre schließlich keine richtige Feroxfeier ohne Mutproben und Trinkspiele.
„Ich fang an.", meldet sich Mia und trinkt von ihrem Bier. Eve grinst diabolisch.
„Okay Mia, entweder du machst einen sexy Solotanz auf der Theke, oder du gehst zu dem Typen dort-", Eve deutet auf einen groß gewachsenen Ferox, der wohl Mitte 20 sein muss, „und kneifst ihm in den Hintern."
Auch wenn Mia meine Freundin ist und ich mit ihr fühle, kann ich mir das Lachen nicht verkneifen. Der Abend gefällt mir jetzt schon. Ich höre, wie meine Freundin neben mir tief seufzt und einen großen Schluck von ihrem Bier nimmt, ehe sie aufsteht und mit zielsicheren Schritten auf den besagten Typen zugeht. Gespannt beobachten wir sie dabei, wie sie zunächst stoppt und uns den Mittelfinger zeigt, ehe sie die rechte Hand ausstreckt und dem Kerl tatsächlich in den Hintern kneift. Natürlich fährt dieser sofort herum, doch noch bevor er Mia zur Rede stellen kann, war diese schon wieder in der Menge untergetaucht.
„Also ich hätte auf einen sexy Thekentanz gehofft.", murmelt Jacob gespielt enttäuscht. Ich boxe ihm in die Seite und zeige auf fünf andere Mädchen, die gerade leicht bekleidet an den Stangen tanzen.
„Guck dorthin, damit du nicht ganz leer ausgehst.", raune ich und trinke von meinem Getränk.
„Ach, alles schon gesehen.", grinst er und seine Schwester verdreht die Augen.
Nachdem Mia wieder zu uns gestoßen ist, melde ich mich als nächste. Augen zu und durch.
„Hm...", überlegt Eve.
„Nach allem, was wir über dich wissen, würde ich sagen, deine Aufgabe für den heutigen Abend ist es, soviel Alkoholisches zu trinken wie du schaffst, ohne dass es deinem Eric auffällt. Denn wenn du versagst und er es merkt, können wir uns ja denken was passiert. Bist du dabei oder hast du Angst?", fragt Jacob und funkelt mich aufgeregt an. Für einen kurzen Moment schnürt sich mein Innerstes zusammen, ehe ich zögerlich zustimme.
„Als ob ich vor ihm Angst hätte.", kommentiere ich gespielt selbstbewusst, nehme mein Bier und leere die Flasche auf ex. Schon kurz danach spüre ich die Wirkung des Alkohols und muss mich zusammenreißen, mir nichts anmerken zu lassen. Sicherheitshalber nehme ich einen Kaugummi aus meiner Handtasche, der den Geruch von dem Bier in meinem Mund neutralisiert. Nur für den Fall, dass eine gewisse Person hier auftaucht.
„Vorsicht, Elena. Wenn du zu viel trinkst, merkt er es garantiert und dann...", flüstert mir Mia zu, doch ich winke ab. Wie ich Eric kenne, würde er selbst nicht gerade wenig trinken und dann wird es ihm erst recht nicht auffallen. Aber im Moment ist mir das sowieso egal, denn ich genieße es einfach, Spaß zu haben, nachdem ich die ganze Woche nur gearbeitet und trainiert habe.
Die Zeit vergeht wie im Flug und wir spielen dieses Spiel weiter und weiter und es macht irre Spaß. Was zum Teil auch an den Cocktails liegt, die folgen. Seit Langem fühle ich mich wieder unbeschwert und kann meine Sorgen ausblenden.
„Ich hätte gerade wirklich Lust, Drew eine reinzuhauen.", nuschelt Mia plötzlich und will einen Schluck von ihrem Getränk nehmen, doch dieses ist bereits leer.
„Ups.", lacht sie und schiebt das leere Glas zur Seite, ehe sie aufsteht.
„Wo willst du hin?", fragen wir sie nahezu synchron.
„Ich hole mir meine Würde zurück und wehe jemand hält mich davon ab.", ruft sie ziemlich betrunken und ich kann mir schon denken, in welche Richtung das geht. Langsam erhebe ich mich und versuche, meinen Schwindel unter Kontrolle zu halten.
„Warte auf mich, Mia!", rufe ich und hetze ihr hinterher. Als ich sie eingeholt habe, halte ich sie zurück und blicke sie fragend an.
„Was hast du denn jetzt vor? Du kannst jetzt nicht einfach hackedicht zu Drew gehen und ihm deine Gefühle vor die Füße schmeißen, damit blamierst du dich nur. Lass ihn.", versuche ich, auf sie einzureden, doch sie schüttelt nur stur den Kopf. Im selben Moment werde ich von jemandem angerempelt und verliere kurz das Gleichgewicht, weshalb ich mich an Mias Schulter abstützen wollte. Da diese jedoch ebenfalls betrunken ist, fallen wir beide nach hinten und landen auf dem Boden.
„Hoffentlich hat das jetzt niemand gesehen.", nuschelt Mia und lacht.
„Das erinnert mich an deinen sechzehnten Geburtstag, als...", beginnt sie, stockt aber und starrt auf einen Punkt schräg hinter mir.
„Nimm schnell einen verdammten Kaugummi, dort drüben ist Eric.", flüstert sie mir zu und ich zucke zusammen. Schnell krame ich in meiner Handtasche nach einem Kaugummi, den ich mir Sekunden darauf in den Mund schiebe.
„Hat er uns gesehen?", frage ich leise und Mia schüttelt den Kopf.
„Nein, die Tatsache, dass wir auf dem Boden liegen, gibt uns etwas Deckung.", raunt sie zurück und kichert. Mir selbst läuft es gerade eiskalt den Rücken herunter und ich wage es nicht, mich umzudrehen.
„Ich hab einen Plan, folge mir!", raunt mir meine Freundin zu und beginnt, auf allen Vieren vorwärts zu kriechen. Sprachlos sehe ich ihr hinterher, denke aber dann nicht weiter darüber nach und beginne, ihr hinterher zu kriechen, vorbei an den Beinen der tanzenden und herumgrölenden Feroxmitglieder. Nach einer gefühlten Ewigkeit gibt Mia mir schließlich ein Zeichen, dass wir aufstehen können.
„Okay, ich denke, wir sollten jetzt erst einmal ein wenig ausnüchtern.", kommentiere ich Mias Grinsen und fahre mir durch die Haare.
„Wo du Recht hast, hast du Recht...holen wir uns mal ein Wasser.", meint sie und hakt sich bei mir ein. Nachdem wir uns an der Bar zwei Gläser Wasser bestellt haben, spüre ich, wie mir jemand von hinten an die Schulter tippt und fahre erschrocken herum. Zu meiner Erleichterung blickte ich 'nur' in Drews Gesicht.
„Hey.", begrüße ich ihn und schiele zu Mia, die demonstrativ zur Seite sieht.
„Hey. Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass Eric nach dir sucht. Und je länger er dich sucht, desto angepisster wird er...", erzählt er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Ich verdrehe die Augen.
„Danke, ich trinke nur noch mein Wasser aus und mache mich dann auf die Suche nach ihm.", erwidere ich und nehme einen großen Schluck.
„Das wird nicht mehr nötig sein.", ertönt plötzlich die Stimme des Anführers hinter Drew und lässt mich dermaßen erschrecken, dass ich mich verschlucke und husten muss. Aus den Augenwinkeln beobachte ich, wie Mia mir einen mahnenden Blick zuwirft. Okay Elena, verhalte dich so, als hättest du kein Bier und keine vier Cocktails getrunken. Du bist ganz nüchtern.
„Du...du hast mich gesucht?", beginne ich zögerlich und räuspere mich. Eric starrt mich an und nun ist es Mia, die auf mich zukommt und mich umarmt.
„Ich lass euch dann mal allein.", sagt sie laut, sodass Eric es hören kann. Was der Anführer allerdings nicht hört, waren ihre letzten Worte, die sie mir ins Ohr raunt: „Konzentriere dich darauf, gerade zu gehen. Du wankst ein wenig." Nervös schlucke ich.
Nachdem Mia das Weite gesucht hat und auch von Drew keine Spur mehr ist, atme ich tief aus und mustere Eric. Obwohl es eine Party ist, trägt er dieselben Anführerklamotten wie immer. Der Ferox macht einen Schritt auf mich zu und schließt seine Hände hinter meinem Rücken, nur um mich kurz darauf zu sich zu ziehen. Normalerweise wäre dies auch kein Problem gewesen, aber durch meinen leicht gestörten Gleichgewichtssinn knalle ich förmlich gegen seinen Oberkörper und muss mich an seinen Schultern festhalten, bis der Schwindel nachlässt.
„Was war das denn?", hakt Eric leicht verwirrt, aber auch leicht amüsiert nach. Hastig suche ich nach einer Erklärung.
„Meine Schuhe. Ich kann in diesen Schuhen nicht so gut laufen.", antworte ich schnell deute auf meine Absatzschuhe, die mir Mia für heute geborgt hat.
„Dann solltest du sie vielleicht ausziehen.", raunt er und fährt mit seinen Lippen meinen Hals hinab bis zu meinem Schlüsselbein. Ich stutze.
„Du hast Recht. Ich zieh sie einfach aus.", sage ich mehr zu mir selbst als zu ihm, während ich mich hinunterbeuge und mir tatsächlich die Schuhe von den Füßen streife, sodass ich barfuß bin. Allerdings kann ich es dabei nicht verhindern, dass ich etwas hin und her wanke, auch wenn ich mich bemühe, nüchtern zu wirken. Erleichtert schließe ich kurz die Augen. Oh Gott, ohne diese Schuhe ist es wirklich viel angenehmer! Der Anführer jedoch starrt mich nur komisch an.
„Ich meinte eigentlich nicht hier, sondern zuhause. Hier trittst du dir nur Glasscherben ein.", kommentiert er und zieht skeptisch eine Augenbraue nach oben. Ich hingegen winke ab.
„Nein, ich will sie jetzt nicht mehr anziehen. Das passt schon.", erwidere ich und freue mich, dass es ohne diesen Absatz einfacher ist, gerade zu stehen beziehungsweise zu gehen.
„Du hast getrunken, stimmt's?"
Seine schneidende Stimme lässt mich zusammenzucken und ich starre ihn für einen Moment nur sprachlos an. Schließlich reiße ich mich wieder zusammen.
„Was? Wie kommst du denn darauf?", frage ich bemüht verständnislos. Der Ferox jedoch funkelt mich an, ehe er mich am Kinn packt und mich zwingt, ihm in die Augen zu sehen.
„Ich gebe dir jetzt die Chance, mich nicht anzulügen. Ja oder nein?", fragt er tonlos.
Verzweifelt starre ich ihn an und bin hin und hergerissen. Er weiß es, da kann ich es auch gleich zugeben, oder?
„Eric, ich bin eine erwachsene Frau! Ja verdammt, ich hab ein bisschen getrunken, na und? Ich weiß selber, wie viel ich vertrage und wann es genug ist!", entfährt es mir genervt und ich befreie mein Kinn aus seinem Griff.
Sein Blick, der folgt, lässt es mir kalt den Rücken herunterlaufen.
„Darum geht es nicht. Es geht darum, dass ich es dir untersagt habe und du dich meinem Befehl widersetzt hast, und zwar mit Absicht.", schnauzt er. Wütend funkel ich ihn an.
„Gut erkannt, und jetzt? Was willst du machen?", fauche ich und verschränke die Arme vor der Brust. Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen, weiß ich, dass es wohl besser gewesen wäre, wenn ich einfach den Mund gehalten hätte. Tja...schlau genug um es besser zu wissen, betrunken genug um es trotzdem zu tun.
Ohne ein Wort zu sagen, kommt Eric auf mich zu, packt mich und wirft mich über seine Schulter, nur um mich so aus der Grube zu tragen. Zuerst wehre ich mich, doch da mir dabei nur noch schwindliger wird, stelle ich die Gegenwehr ein und warte, bis er mich in dem Gang vor seiner Wohnung herunterlässt und an die Wand pinnt. Durch die schnelle Bewegung verschwimmt meine Sicht und ich kneife die Augen zusammen, bis alles aufhört, sich zu drehen.
„Eric, ich bin ein freier Mensch. Du kannst mir nicht ständig vorschreiben, was ich tun darf und was nicht.", murmel ich und versuche, mich aus seinem Griff zu befreien. Der Anführer beobachtet mich währenddessen prüfend.
„Du sagst, du bist erwachsen? Dann benimm dich auch so. Kapierst du das nicht, dass ich nicht ständig Angst haben will, dass du dich in Schwierigkeiten bringst? Tu doch einfach das, was ich dir sage!", knurrt er und verstärkt den Griff um meine Oberarme, sodass es wehtut. Nichtsdestotrotz funkle ich ihn drohend an.
„Eric, ich möchte mein Leben so leben, wie ich das will, und nicht, wie du das willst.", presse ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor, befreie ruckartig meinen rechten Oberarm und gebe ihm eine Ohrfeige. Der Anführer starrt mich erst ziemlich überrascht an, ehe er mich erneut packt und sich offenbar zusammenreißen muss, um nicht zurückzuschlagen. Ich weiß, dass es dumm von mir war, ihn zu schlagen, aber es war eine Impulsreaktion, die ich auch nicht bereue. Soll er doch spüren, wie wütend mich sein Verhalten macht.
„Lass mich los.", fordere ich verärgert.
„Halt die Klappe.", erwiedert er kalt.
„Wie bitte?!", fauche ich zurück.
„Du sollst die Klappe halten!", wiederholt er sich barsch und im nächsten Moment liegen seine Lippen hart auf meinen. Obwohl ich wütend auf ihn bin, lasse ich mich von ihm mitreißen und erwidere den Kuss, der zwar leidenschaftlich, aber um einiges gröber als sonst ist. Schließlich lässt er meine Oberarme los und ich nutze die Gelegenheit, um meine Arme um seinen Nacken zu schlingen. Als wir uns wenig später aus Luftmangel voneinander lösen, starren wir einander schweratmend an.
„Du treibst mich noch in den Wahnsinn.", knurrt Eric und fährt mit seiner Hand über mein Gesicht.
„Das kann ich nur zurückgeben.", erwiedere ich leise und starre betreten auf seine Brust. Wenige Sekunden später spüre ich, wie seine Hand von meinem Gesicht nach unten streicht und schließlich an meinem Dekoltée verweilt. Augenblicklich verspüre ich wieder dieses aufregende Kribbeln in meinem Körper, doch ich weiß, dass Zärtlichkeiten unsere Probleme nicht aus der Welt schaffen werden.
„Eric...", beginne ich, stoppe aber im nächsten Moment, als er den Knopf meines Kleides, welcher es hinter meinem Hals zusammenhielt, öffnet und mir den Stoff soweit nach unten zieht, dass ich nun mit entblößter Oberweite vor ihm stehe, denn darunter trage ich keinen BH.
„Was wird das?", frage ich nervös und sehe mich leicht panisch um. Wir sind hier draußen im Gang und es kann jederzeit jemand vorbeikommen. Wie erstarrt stehe ich da und nun beginnt auch noch mein Herz wie verrückt zu schlagen.
Ohne auf meine Frage zu antworten, beginnt der Ferox mit einer Hand meine Brüste zu kneten und küsst fordernd meinen Hals. Obwohl er mir nicht direkt wehtut, so packt er mich auch nicht so sanft an, wie ich es von ihm kenne. Er ist sogar ziemlich grob; vermutlich durch seinen momentanen Zorn auf mich. Ich versuche, einen klaren Gedanken zu fassen. Zuerst verhält er sich also wie ein Arschloch, dann streiten wir ohne das Problem zu lösen, und jetzt will er rummachen?! Gibt es irgendjemanden, der mir Eric erklären kann? Oder eine Gebrauchsanweisung?
Ich schlucke und versteife mich zusehends. Will er mich jetzt vielleicht dafür bestrafen, dass ich mich nicht an seine Regeln gehalten habe? Würde er mich jetzt zwingen mit ihm zu...
„Eric, hör auf. Bitte.", sage ich mit brüchiger Stimme. Es ist einfach nicht richtig.
Der Anführer hält inne und starrt mich fragend an.
Mein Atem beschleunigt sich und ich spüre, wie sich die Angst in mir immer mehr unkontrolliert ausbreitet und von mir Besitz ergreift. Es hilft nichts, sie hinter eine Mauer zu sperren, wenn die Mauer leicht einzubrechen ist.
„Es tut mir leid, dass ich mich nicht an deine Regeln gehalten habe. Ich...ich habe mir nichts dabei gedacht...und...und ich wollte dich auch nicht schlagen.", stottere ich, wobei sich meine Stimme fast überschlägt. Eric starrt mich zuerst nur verwundert an, dann scheint er jedoch zu verstehen.
„Warum entschuldigst du dich? Denkst du etwa, dass ich dir jetzt wehtun werde?", fragt er schroff und auch leicht gekränkt. Ich antworte nicht, sondern starre einfach nur auf seine Brust. Es fällt mir schwer, ihm in die Augen zu sehen.
„So etwas würde ich nie tun, Elena.", fährt er leise fort und tritt einen Schritt zurück. Schweigend richte ich mir mein Kleid.
„Aber du könntest es, wenn du wolltest.", antworte ich mit bemüht fester Stimme und weiche seinem Blick aus. Eric mustert mich und seufzt.
„Okay, es war vorhin falsch von mir, das zu dir zu sagen. Ich war verärgert, weil du meine Hand weggeschlagen hast. Du kennst mich doch, Elena.", murmelt er und nimmt meine Hand, um mich zu sich zu ziehen. Ich nicke.
„Ja...ich weiß auch, dass du nicht wie mein Vater bist, aber die Angst wird vermutlich nie komplett verschwinden.", gebe ich zurück. Eric schweigt.
„Sie wird vielleicht immer ein Teil von dir bleiben, aber ich kann dafür sorgen, dass du sie vergisst, wenn du bei mir bist.", vernehme ich kurz darauf seine Stimme an meinem Ohr, sodass ich erschaudere. Seine Hand streicht von meiner Wange bis nach hinten zu meinem Hinterkopf. Die Sekunden vergehen und mein Atem beginnt, sich wieder zu normalisieren. Ich schließe die Augen und lehne mich an seinen Oberkörper, sodass ich mit meinem Ohr seinen Herzschlag spüren kann. Eric lässt mich und sagt einfach nichts. Offenbar sieht er es ein, dass es nun wohl besser ist, nachzugeben, als weiterzustreiten.
Irgendwann - ich weiß nicht, wie lange wir schon hier stehen - packt er mich schließlich und hebt mich hoch, sodass ich instinktiv meine Beine um seine Hüfte schlinge.
„Ich bin müde.", murmel ich.
„Müde und alkoholisiert.", korrigiert der Ferox mich und drückt seine Stirn gegen meine.
„Die Sache wegen dem Alkohol vertagen wir. Waffenstillstand?", fährt er fort, während er mich auffordernd ansieht. Ich nicke und lächel leicht.
„Waffenstillstand.", stimme ich mit ein und lasse mich von ihm in die Wohnung tragen. Durch den Alkohol bin ich hundemüde und mit der Party ist es ohnehin gelaufen...Was jedoch weder Eric, noch ich in diesem Moment wussten, war, dass wir die ganze Zeit über von jemandem beobachtet wurden, der nun eilig im Schatten der Gänge verschwand.
Hey Leute,
Ich wünsche euch allen Schöne Ferien. Wie gesagt weiß ich noch nicht ob noch ein Kapitel kommt. Sry für dir Verspätung aber dafür sind es auch 3215 Wörter. Viel spaß. Ich weiß noch nicht wie lange ich fürs nächste Kapi brauche. Ich muss erstmal gucken wie es weiter geht...
LG Emy💖
DU LIEST GERADE
Himmel und Hölle
FanfictionElena, eine gebürtige Ferox, lebt in einer familiären Problemwelt. Ihre Eltern sehen als einzigen Ausweg ihre chaotische Tochter einen Ehemann zu finden, der ihr den richtigen Weg weist und ihr Respekt beibringt. Alles andere als begeistert von ihre...