41. Eskalation (√)

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Ich habe nun zum dritten Mal an die Tür geklopft. Mein Schlüssel liegt drinnen, sodass ich mich nicht einmal umziehen kann. Einmal versuche ich es noch. ''Bitte Eric. Wenn du da bist mach auf. Wir müssen reden.'' rufe ich dagegen doch es passiert immer noch nichts. Wo ist er bloß? Ich laufe zu jedem erdenklichen Ort aber keine Spur von ihm. Und dann kommt mir eine letzte Idee. Die Trainingshalle! Schnell mache ich mich auf den Weg. 'Ich muss nur noch den Gang hier lang, die Treppe herunter und links durch die Tür' denke ich. Plötzlich höre ich ein angestrengtes Keuchen und etwas knallt. Ich schaue nach links und mir fallen die Fenster ein, durch die man in die Trainingshalle blicken kann. Und dort steht er. Zwar sehe ich nur seinen Rücken, jedoch merke ich seine Anspannung. Er atmet schwer und vor ihm auf dem Boden liegt ein Sandsack. Schnell reiße ich mich vom Sandsack los und renne die Treppe hinunter und durch die Tür. Dann komme ich in der Halle zum Stehen. Langsam gehe ich auf Eric zu, der sich immer noch kein Stük bewegt hat. ''Eric?'' flüstere ich. Kurz denke ich, er hat es nicht gehört. Doch dann dreht er sich um und schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ich sehe Wut, Hass, Trauer, Verzweiflung, Schuld und so viel mehr, dass ich mir gar nicht sicher bin, ob es wirklich so ist. ''Wir sollten reden.'' sage ich nun mit etwas gefestigter Stimme. Ich höre Eric schnauben. Dann sehe ich ihn fragend an. Was ist denn gerade sein Problem. ''Vielleicht sollten wir das. Aber dann kannst du gern anfangen, mir die Wahrheit über dich zu erzählen. Seit wann kennst du meinen Bruder? Seit wann steht der Plan, mich so vorzuführen? Waren deine Eltern schon daran beteiligt? War euer Familiendrama nur gespielt? Was ist eigentlich nicht gelogen?'' fragt Eric, vollkommen in Rage. Was meint er? Ich kann ihn nur fragend ansehen. Er hat einen Bruder? Meine Familie? Gelogen? Mit schweren Schritten kommt er auf mich zu. Auch wenn ich es nicht will, weicht mein Körper automatisch zurück, bis ich an eine Wand stoße. ''Du musst nicht mehr das Mädchen spielen, welches Berührungsängste und Psychische Probleme hat. Ich weiß bescheid! Verkauf mich nicht für bescheuert! Es macht dir doch gar nichts aus wenn ich dich hier-'' während er immer lauter wird, fängt er an mich zu berühren. Erst am Bauch ''Hier-'' nun wars meine Brust und ich fange an zu Zittern. Was war los? ''Hier!-'' schreit er weiter und greift um meinen Hals. Ich japse nach Luft und er löst seine Hand wieder. Es ist vor- ''Oder gleich hier?!'' ruft er ein letztes Mal und fässt mir zwischen die Beine. Ich bekomme keine Luft mehr. Eric drängt sich immer weiter in meine Richtung und ich habe das Gefühl ich breche gleich zusammen. Immer wieder drückt er mich an der Hüfte zurück an die Wand, wenn ich versuche zu entkommen. Die Berührungen sind nicht das Problem. Er hat mich schon überall dort angefasst. Naja fast... Meine Sicht verschwimmt und ich fange an zu schluchzen. ''Bi-bi-bitte l-lass mmmich.'' versuche ich möglichst stark von mir zu geben. Eric lacht auf. Es ist eines dieser Lachen, kurz bevor sein Geduldsfaden reißt. ''Du kannst aufhören Spielchen zu spielen. Ich kauf dir das nicht mehr ab!'' schreit er weiter. Es artet aus und ich kann mich nicht wehren. Gleich knallt er mir eine. Ich warte nur noch darauf, dass er ausholt. Ich sehe meinen Vater vor mir. In einer ähnlichen Situation in der Küche. Fünf Stunden später sitzt meine Mutter mit blauem Auge und aufgesprungenen Lippen am Tisch und weint bitterlich. In Erics Augen ist nur noch Hass zu sehen. Ich schließe meine Augen und warte auf den Schlag. Gleich spüre ich seit langem physische Schmerzen durch ernsthafte Gewalt. Und dann höre ich ein dumpfen Aufschlag. Ich zucke zusammen. Als ich merke, dass ich nicht getroffen wurde öffne ich blinzend die Augen und sehe Eric vor meinen Füßen liegen. Hinter ihm steht Four mit einer Spritze in der Hand. Ich zittere immer mehr und lasse mich auf den Boden sinken. Ich weine. Ich bin verzweifelt. Kaputt. Ich bin kaputt. Four kommt langsam auf mich zu, doch mit jedem Schritt fängt mein Körper mehr an zu zittern. Als er vor mir steht und sich zu mir herunter hockt entflieht mir ein Wimmern. ''Hat er dir weh getan? Tut dir etwas weh? Soll ich dich auf die Krankenstation bringen? Was brauchst du Elena?'' fragt er besorgt. Er fasst mich nicht an. Er muss bemerkt haben, dass dies kontraproduktiv wäre. Ich zittere. Mein Blick fällt zu Eric, dann zurück zu Four und dann wieder zu Eric. ''Was hast du mit ihm gemacht?'' will ich wissen. Meine Stimme ist kratzig und mir tut alles weh. Erst sieht Four mich verwirrt an. Dann weiß er warum ich frage. Ihm ist klar, dass ich ihn trotzdem noch liebe. Er war sauer. Aber weswegen genau? Sein Bruder...Lügen...schießt es mir durch den Kopf. Doch ich weiß nicht welche Lügen er meint. Four steht immer noch vor mir und seufzt einmal. ''Ich hab ihm ein Nakosemittel gegeben. Ein Ferox lief oben lang und hat euch gesehen. Ich kenne Eric und wenn er in Fahrt ist kann ihn niemand stoppen ohne sich selbst zu gefährden. Ich habe nur einmal erlebt, dass er sich beruhigt hat und das war, als du dabei warst. Aber wenn er sauer auf dich ist, dann bringt das relativ wenig. Ich schicke ein paar Sanis die ihn auf die Krankenstation in den Aufwachraum bringen. Aber was ist mit dir?'' fragt er nun wieder sehr besorgt. Ich überlege kurz. ''K..kannst du mich zu Mia bringen?'' frage ich. Das Zittern lässt langsam nach, doch mein Kopf gibt keine Ruhe. Tausend Fragen schießen durch meinen Kopf. Ich habe Angst. Four nickt und will mir hoch helfen, doch bevor er mich überhaupt anfassen kann schreie ich fast automatisch auf. Sofort hebt er beschwichtigend die Hände. Langsam machen wir uns auf den Weg zu Mia, nachdem die Sanis Eric abegholt haben. Auf dem Weg versucht Four ein paar Details zu bekommen, was da unten los war, doch ich schüttel nur mit dem Kopf und lasse seine Fragen unbeantwortet. ''Ich gebe Max bescheid, dass du erst einmal auf unbestimmte Zeit freigestellt bist. Das ist ein Befehl Elena. Lass dich nicht auf deiner Arbeit blicken! Ruh dich aus. Komm runter und wenn du Mia oder sonst wen als Unterstützung brauchst kann diese Person zu mir kommen und ich kümmere mich um eine Freistellung.'' erklärt er mir. Ich nicke dankend und versuche mich an einem Lächeln, doch es scheitert kläglich. Dann kommen wir bei Mia an. Four klopft und kurz darauf öffnet Besagte die Tür. Sobald sie mich sieht entgleiten ihr alle Gesichtszüge. ''Scheiße was ist passiert? Kommt erst einmal herein.'' sagt sie und tritt, immer noch sichtlich geschockt, zu Seite. Four bringt mich auf die Couch, die rechts im kleinen Wohnzimmer steht. Ich lege mich auf diese und bekomme von Four eine Decke übergeworfen. Er sagt ich soll mich ausruhen und verabschiedet sich. Dann höre ich im Flur leises Gemurmel und ich dämmere schließlich weg.

Schande über mich...ich hab's schon wieder verpeilt nen Kapitel zu veröffentlichen..:/ aber dafür kommt jetzt eins und vielleicht nachher ;)
PS: Ich wünsche allen Muttis nen schönen Muttertag:)

Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt