36.

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Julien's Sicht:
Als wir wieder in unserem Bungalow ankamen, bestellten wir uns sofort Alkohol und ich schaltete das Hauptlicht an, da es mittlerweile dunkel war, sodass man das Meer nur ab und zu glitzern sehen konnte.
Besorgt drehte ich mich zu Dima um. "Komm' bitte nochmal her und setz' dich. Ich will mir deine Nase genauer ansehen. Nicht, dass sie doch gebrochen ist.", sagte ich zu ihm und winkte ihn zu mir.
Grinsend kam Dima auf mich zu. "Macht sich da jemand etwa sorgen?", hakte er nach und setzte sich auf einen der Stühle des Tisches, sodass ich vor ihm auf die Knie gehen konnte.

Vorsichtig überprüfte ich schweigend, ob seine Nase nicht mehr wie Üblich gerade war, sondern leicht gebrochen. Als ich aber auch sanft über seinen Nasenrücken fuhr, um es vielleicht zu spüren, konnte ich erleichtert aufatmen.
"Anscheinend hatte der Kerl doch nicht so viel Muskeln. Ist noch alles so, wie es sein sollte.", versicherte ich  Dima und hielt ihn noch einmal an seiner Schulter, bevor ich von ihm abließ.
"Danke, Doktor. Bekomm' ich jetzt noch ein Pflaster, damit ich nicht sterbe?", machte er sich über mich lustig, als ich ein neues Shirt aus seinem Koffer holte und es ihm anwarf.
"Sei' mal lieber froh, dass ich mich um dich sorge.", entgegnete ich und spielte beleidigt, indem ich meine Arme verschränkte, aber dennoch lächelte.
"Oh nein, ich bin froh. Ich wollte nur wissen, ob ich ein Pflaster bekomme.", wiederholte Dima und zog sich geschickt sein neues Shirt an.

Erst jetzt glaubte ich zu wissen, was er damit meinte, als er sich auf den Tisch setzte und seine Füße auf den Stuhl stellte, bevor er mich weiterhin ansah.
Kurzerhand ging ich auf Dima zu und griff in seinen Nacken, um ihn zu mir zu ziehen, bevor ich ihn intensiv küsste.
Dima erwiderte den Kuss sofort und griff mein Shirt, um mich näher zu ziehen, sodass ich gezwungener Maßen den Stuhl beiseite schob und mich zwischen Dima's Beine stellen konnte. Dieser schien durch den hochprozentigen Alkohol aus dem großen Glas doch leicht angetrunken zu sein, welches er innerhalb kurzer Zeit geleert hatte.
Ich spürte, wie er seine Beine hinter mir verschränkte und mich somit festhielt.

Gerade als wir uns beide in unserem Kuss verloren, ließ uns das Klopfen an der Türe auseinander schrecken, sodass ich beinahe über den Stuhl flog, den ich weggeschoben hatte.
Dima begann zu lachen, als er die Türe öffnete und dankend die Flasche Vodka mit Getränken zum mischen annahm und wieder bezahlte.
Mit einem breiten Grinsen stellte er unsere neue Errungenschaft auf den Tisch und sah mich begeistert an. "So gibt man sein Geld am besten aus! Ich weiß gar nicht, was ich als erstes möchte."
Ich trat näher und setzte mich an den Tisch. "Wir haben eine Musikbox eingepackt. Wie wäre es, wenn du die Musik aussuchst und ich die Getränke mische?", schlug ich vor und Dima war sofort einverstanden.
Ohne ein weiteres Wort suchte er in seinem Koffer nach unserer Box, während ich den Vodka mit Sprite mischte. (Jaaa das schmeckt ... zumindest mir, haha)

Schon bald war Dima wieder zurück und ließ englischen Hip Hop laufen, der angenehm im Hintergrund lief.
Ohne zu fragen, was nun in seinem Glas war, nahm Dima sein Glas und trank mit mir einen großen Schluck. Fast schon zu hart stellte er es wieder auf dem Tisch ab und setzte sich mir gegenüber hin.

"Lass uns ein Trinkspiel spielen.", schlug Dima vor und ich grinste.
"Ach ja, was für eins denn?", fragte ich nach.
"Hm, mal sehen. Mit Karten oder mit einer Münze?"
Ich sah ihn schräg an. "Du hast Karten dabei?", fragte ich lachend.
Dima nickte mir zu. "Ich war die Nacht vor dem Flug lange wach und konnte somit länger denken. Da hab' ich an so 'ne Situation gedacht und hatte recht." Er hielt fraglich die Hände nach oben.
"Okey. Dann will ich die Karten, wenn du die schon mitgebracht hast.", antwortete ich und stützte meine Unterarme auf dem Tisch auf.

"Schätzen oder pusten?", hakte Dima nun nach und sah mich schräg an.
"Was ist was?", fragte ich, da ich überhaupt keine Ahnung hatte, wovon er da sprach, doch er schüttelte den Kopf.
"Das sage ich dir erst, wenn du dich entschieden hast.", erwiderte Dima und grinste über beide Ohren, als er sein Glas noch einmal hob. Ich tat es ihm gleich und wir leerten sie beide.

Freundschaft Plus  [Dima x Julien FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt