4.

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Leute, ist er nicht nicht süß? Also das finde ich zumindest. Ich will ihn umarmen 😂🤷🏻‍♀️😍
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Dima's Sicht
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich eine angenehme Wärme auf meiner Brust, die ich mir zuerst nicht erklären konnte. Ich war zu müde um zu realisieren, wo ich war und wieso.
Erst als ich meine Augen langsam öffnete und das Licht durch die kleinen Schlitze des Rollladen den Raum etwas erhellten, erkannte ich Julien's Arm, der über mir lag.
Anscheinend hatte er sich mitten im Schlaf gedreht und somit seinen Arm aus versehen über mich gelegt.
Ich war unsicher, ob ich ihn nun einfach abschütteln oder wieder die Augen schließen und weiterschlafen sollte. Meine Gedanken gaben mir keine Pause, bevor ich auch schon Bewegungen neben mir wahrnahm.

Julien wurde anscheinend wach und bewegte sich neben mir. Schnell schloss ich meine Augen und tat so, als wäre ich noch gar nicht aufgewacht, um seine Reaktion abzuwarten.
Ich spürte, wie seine Hand über meine Brust tastete, so als wäre sie ein Fremdkörper. Erst dann schien Julien zu bemerken, dass er nicht alleine war.
Er zog seine Hand blitzschnell weg, so als könne sie Feuer fangen, wenn sie mich länger berührte.
Auch Julien schien zu überlegen, was er nun tun sollte, weshalb ich die Gelegenheit nutzte, um scheinbar aufzuwachen.

Langsam bewegte ich mich, um mich zu strecken und die Augen zu öffnen. Anschließend setzte ich mich auf und schaltete die Nachttischlampe an.
Als ich zu Julien hinüber sah, deckte dieser sich schützend mit seiner Hand die Augen zu.
"Willste' mich am Morgen schon umbringen?", fragte er mich ironisch zur selben Zeit als ich aufstand und den Rollladen nach oben kurbelte.
"Ja. Heute geh'n wir raus in Laden. Einkaufen. Wir können nicht nur mit Fastfood überleben."
"Du willst mich offiziell umbringen.", sagte Julien beinahe sprachlos und schlug sich die Decke über den Kopf. "Du kannst mich nicht gebrauchen. Ich geh' buchstäblich an Krücken."
"Doch kann ich dich gebrauchen. Immerhin musst du mir sagen was du haben möchtest."
"Das kann ich dir auch aufschreiben.", protestierte Julien beinahe unhörbar unter der Decke.
"Und ich werd' den so wie du mich kennst zu hundert Prozent verlieren. Also nein. Du gehst mit, egal wie lange es dauern wird.", sagte ich entschlossen und mit fester Stimme.

"Nur wenn du heut' Abend was richtiges kochst. Ich akzeptiere keine fünf Minuten Gerichte.", nuschelte Julien während ich auf seine Seite des Bettes ging und ihm die Bettdecke wegzog.
Bei dem Versuch, sie mit einem Ruck wegzureißen, hatte ich nicht mit einkalkuliert, dass Julien die Bettdecke festhielt und zudem viel Kraft besitzt, weshalb er sie zurück zog und somit auch mich.
Unbeholfen fiel ich auf ihn, sodass ich dumpf ausatmete und mich wieder aufraffte.

"Sorry, man." Julien legte die Decke beiseite.
Ich lachte nur auf und schüttelte den Kopf. "Kein Ding. Geht nichts über 'nem kleinen Grabscher zwischendurch."
Ohne überhaupt zu wissen, was ich da gesagt hatte, lachten wir beide, dachten aber geringfügig anders.

"Das war die dümmste Idee überhaupt. Ehrlich." Julien lief auf Krücken neben mir im Supermarkt her.
"Wir sind grade mal drei Minuten draußen und du beginnst rumzumeckern? Komm schon, der Laden ist einfach mal zwei Häuser weiter gewesen. Du überlebst das noch weitere zehn Minuten.", versicherte ich ihm und lächelte ihn an.
Seit unserem Zwischenfall heute Morgen hatten wir kaum mehr als das Nötigste gesprochen und es fühlte sich gut an, endlich wieder locker zu reden.
"Das sagst du. Du musst ja auch nicht auf den scheiß Teilen gehen wenn deine Hände halb kaputt sind.", schoss Julien ironisch gegen mein Argument, als wir in die Alkoholabteilung kamen.
Ich lachte auf. "Du bist ja auch kein Auto. Deine kaputten Teile werden nicht ersetzt, sie heilen wieder." Ich drehte mich mit einer Flasche Wodka zu ihm um.

"Hausparty?", fragte ich und hob sie verlockend nach oben.
"Hausparty mit persönlich gekochtem Essen." Julien sah mich herausfordernd an.
Ich hob eine Augenbraue und legte die Flasche in unseren Einkaufswagen. "Deal."

"Julien. Weißt du wann die Nudeln fertig sind?", fragte ich ironischer Weise und drehte mich zu ihm um. Wir waren mittlerweile wieder zuhause angekommen und ich hatte mich sofort ans Kochen gemacht.
Er saß bereits am Tisch und wartete darauf, dass ich ihm sein wohl verdientes Essen brachte.
"Wenn sie nicht mehr hart und essbar sind, du Genie. Ich hab' Hunger, frag mich sowas nicht.", gab er zurück und ich nahm eine der Spagetti aus dem Topf, in dem ich sie abgeschöpft hatte. Einen Moment zögerte ich, doch dann schien mir meine Idee wieder witzig zu sein.

"Falsche Antwort. Sie sind fertig ...-" ich hielt inne, warf die Spaghetti in seine Richtung und traf Julien direkt im Gesicht. "...- wenn sie kleben bleiben." Mit diesen Worten verfiel ich in ein Gelächter und musste mich an der Küchentheke halten, um nicht auf den Boden zu fallen.

"Du ....", begann Julien zu drohen, doch es fiel ihm nichts ein, um mich ernsthaft zu beleidigen. Außerdem würde er es nicht übers Herz bringen, das zu tun.
"Tut mir leid.", sagte ich zwischen meinem lachen und raffte mich auf.
Anschließend aßen wir zusammen das, was ich mit einer Menge Fantasie Kochen nannte.

Je später es wurde, desto lustiger wurden wir.
Nach dem Essen schalteten Julien und ich den Fernseher an und setzten der Ecke eine Mütze auf. Anschließend starteten wir eine Serie unserer Wahl und jedes Mal wenn einer der Schauspieler die Mütze aufhatte, mussten wir trinken.
Dieses Spiel zog sich hin, bis wir beide uns nicht mehr auf die Serie konzentrieren konnten.

Die Wodkaflasche war Dreiviertel geleert und wir mittlerweile voll.
Nach dem letzten Shot, den wir tranken, lehnten wir uns beide zurück ins Sofa, wobei unsere Schultern aneinander prallten.
"Bruder ...-" Julien sah mich mit betrunkenem Blick an. " ... da is' so viel Sofa übrig." Er deutete auf die andere Seite des Sofas, das von keinem von uns beiden benutzt wurde.
"Oh. Klar, klar." Ich versuchte mich aufzuraffen und hinüber zu stolpern, doch Julien hielt mich zurück und lachte.
"Nee man, du bist doch das beste Kissen hier." Er lehnte sich mit seinem Kopf an meine Schulter und legte seine Beine auf den Rest des Sofas.

"Julien ... du sollst nicht einpennen'. Das is' un-unbequem." Ich lachte leise auf, denn das Zimmer begann sich langsam zu drehen.
"Hast Recht." Langsam hob er seinen Kopf und schlug mir auf den Oberschenkel, sodass es brannte.
"Ah. Man, musste das sein?", fragte ich und sah Julien dabei zu, wie er mich auslachte.
"Rache für die Spaghetti, mein Lieber."
Damit gab ich mich geschlagen.

Als ich aufstand, fiel ich beinahe selbst auf den Boden. Doch als ich glaubte, wieder halt gefunden zu haben, stolperte ich über den Teppich und fiel dennoch.
Zuerst hörte ich Julien lachen, dann hörte ich mich selbst mit einstimmen während ich benommen an die Decke starrte.

"Wie soll ich mit meinem Bein aufstehen, hm?", rief Julien aus und weckte wieder meine Aufmerksamkeit, nachdem wir beide so lange gelacht hatten, sodass mein Bauch weh tat.
"Warte hier. Ich hole das Bettzeug. Heut' muss halt die Couch herhalten."
Ich taumelte ins Schlafzimmer und trug das Bettzeug zurück zur Couch.
Dort angekommen versuchte ich provisorisch für Julien das Sofa so bequem wie möglich zu machen. Das Sofa hatte nur eine Stelle, an der es breiter und lang genug war, sodass ein ausgewachsener Kerl darauf schlafen konnte, weshalb ich mich einfach neben ihn auf den kleineren Teil des Sofas setzte und meinen Kopf nach hinten lehnte, als ich Julien versorgt hatte.
"Dima. Was machst'n du? Leg' dich hin.", hörte ich Julien sagen und ich drehte meinen Kopf zu ihm, was mir bereits viel Kraft raubte.
"Der Teil hier is' zu klein.", nuschelte ich müde und schaltete den Fernseher aus.
"Komm her."

Ich antwortete nichts. Irgendwo in meinen betrunkenen Gedanken sagte mir mein Unterbewusstsein, dass ich es möchte. Ohne zu zögern schwankte ich also auf die andere Seite und ließ mich unter die Bettdecke ziehen.
Alles was ich dann noch tat, war mich zu Julien zu drehen und meinen Kopf an seine Schulter zu lehnen.

Freundschaft Plus  [Dima x Julien FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt