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Countdown, Freunde 😂🔥
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Julien's Sicht:
Für mich ging der Tag nur langsam vorbei. Nach dem Frühstück ging ich zuerst duschen und anschließend mit Mika nach draußen, um mit ihr sogar etwas zu spielen.
Wieder in meiner Wohnung angekommen wusste ich nicht, was ich mit mir selbst anstellen sollte. Es war erst später Vormittag und ich wusste genau, dass Dima noch mindestens zwei Stunden brauchte, bis er wieder hier sein würde.
Meine Gedanken drifteten ab und ich überlegte sogar, ob wir uns nicht einfach wie in den guten alten Zeiten einen Film in der Videotheke ein paar Blocks weiter leihen sollten, falls wir keinen Bock mehr hatten zu zocken oder falls das Wetter umschlagen würde, sodass wir nichts draußen unternehmen konnten.

Ich setzte mich also unentschlossen auf mein Sofa und starte eine beliebige Serie auf Netflix, um die Zeit schneller vorbei zu bekommen. Und ob ich es mir nun eingestehen wollte oder nicht, doch ich vermisste Dima's Nähe und seine Berührungen.

Als es an meiner Türe klopfte, zuckte ich zusammen. Ich hatte den Fernseher für meine Verhältnisse leise gestellt, weshalb das Klopfen der Türe lauter erschien als normal.
Sofort stand ich auf und humpelte schneller zur Türe, als dass ich eigentlich sollte.
Ich öffnete und musste direkt grinsen. Dima hatte für uns beide Bier mitgebracht. Ich trat zur Seite und ließ ihn herein.

"Du hast an mich gedacht.", sagte ich als ich die Türe schloss und Dima zurück in die Küche folgte.
"Nicht nur das hier hab ich gebracht." Er drehte sich breit grinsend um. "Sondern auch das hier." Ohne zu zögern legte er eine Tütchen mit Weed samt Papers auf den Küchenthresen und legte stolz sein Feuerzeug daneben. Erwartungsvoll hob er die Augenbrauen, als er wieder zu mir sah und die Arme hob.
"Nicht schlecht. Ich muss schon sagen, du beeindruckst mich immer wieder auf's Neue.", gab ich wahrheitsgetreu zu und lachte auf. "Was ist, bleibst du heute?"

Dima sah mich seitlich an und grinste verschwörerisch. "Glaubst du nach all dem fahre ich noch?", fragte er rhetorischer Weise und hob noch einmal das Tütchen an. "Wenn die Bullen mir 'ne Acht anlegen bin ich dran. Und das weißt du."

Ich wusste genau von was Dima da sprach, weshalb ich es dabei beließ und nickte. "Ich wollte nur sicher gehen. Immerhin steckst du voller Überraschungen."
Er lachte auf und klopfte mir auf die Schultern. "Weil ja nur ich voller Überraschungen bin."

"Ich wette mit dir, dass wir noch nass werden. Und das in den nächsten fünf Minuten.", sagte ich und schaute in den Himmel.
Wir hatten uns dazu entschieden, zuerst noch einmal mit Mika nach draußen zu gehen, bevor die Welt untergehen würde, denn direkt vor uns zog eine düstere Wetterfront auf, die in unsere Richtung kam.
"Das bisschen Regen.", kommentierte Dima tonlos, was mich auflachen ließ.
"Ich schwöre dir, wenn du abhauen solltest und mich allein zurück lässt, dann gib's Krieg.", antwortete ich gefährlich.
"Du meinst wenn ich mich vor dem Regen schütze, während du mit deinen Krücken nach humpelst?" Er sah mich grinsend an und begann zu lachen, sodass er seinen Bauch halten musste.
"Das ist nicht witzig, man. Warte ab, bis ich wieder richtig laufen kann."

Dima gab keine Antwort, da er beinahe Tränen lachte.
"Jetzt komm schon, so witzig war dein eigener Witz nun auch wieder nicht." Dennoch grinste ich.
"Doch.", brachte er schließlich raus und holte wieder Luft. "Weil ich es mir gerade vorgestellt habe. Sorry, man."
Schlussendlich beruhigte sich Dima wieder und wir gingen ein wenig weiter, bis zu der Stelle, an der eine Bank platziert wurde, an dessen Lehne wir uns nun anlehnten, während wir Mika immer wieder abwechselnd einen Stock warfen, den sie am angrenzenden Wald gefunden hatte.

Es war gut, dass ich mich nicht mehr einschloss und es war auch gut, dass ich den Übergriff so schnell überstanden hatte. Zwar wollte ich eine Anzeige erstatten, doch jeder weiß ja, was mit Ratten passiert, die zur Polizei rennen. Und so eine Person war ich sicherlich nicht. Außerdem würde es die ganze Sache wahrscheinlich noch schlimmer machen und das wollte ich genauso wenig.
Ich sah zu Dima hinüber, der sich eine Zigarette angezündet hatte. Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, blies er den Rauch aus und hielt sie mir hin. "Meine Letzte. Teil' ich dennoch mit dir.", sagte er und ich nahm sie an, um selbst daran zu ziehen.

"Ich weiß ja nicht wie's dir geht, aber wir sollten uns unbedingt was zum Essen liefern lassen. Ich hab nichts mehr im Kühlschrank. Höchstens du stehst auf Eiswürfel und 'ne Dose abgelaufene Bohnen." Ich gab Dima die Zigarette zurück und sah ihn auflachen.
"Dann wissen wir ja schon, was wir morgen machen werden. So kann ich dich nicht leben lassen.", antwortete er und schaute nach oben in den immer dunkler werdenden Himmel. "Lass' und trotzdem losgehen. Ich hab'n dummes Gefühl, dass wir sonst nicht mehr rechtzeitig Zuhause ankommen ohne nass zu werden."

Und damit sollte er recht haben. Schon nach wenigen Minuten auf dem Heimweg fing es an, wie aus Eimern zu schütten. Glücklicherweise waren es nur noch wenige Meter bis zu meiner Wohnung, was jedoch nicht bedeutete, dass wir nicht bis auf die Haut nass wurden.
Fluchend schloss ich meine Wohnung auf während Dima Mika abtrocknete, damit sie es sich bereits in der Wohnung bequem machen konnte.
Als schlussendlich auch wir die Türe hinter uns schlossen, tropften wir bereits vor Nässe. Unachtsam warf ich meine Krücken zur Seite und begann mich abzuziehen.
Auch Dima tat es mir gleich, bis wir beide nur noch in Boxershort und Shirt da stranden.

Ich blickte Dima an, sowie er mich, und unser schweigen wurde durch unser beider lachen gebrochen.
"Deine ungestylten Haare stehen dir ja wahnsinnig gut.", sagte ich und lachte voller Ironie auf. Daraufhin stieß Dima mir leicht gegen die Schulter.
"Du siehst genauso behindert aus.", lachte er und schüttelte den Kopf.
Barfuß gingen wir durch meine Wohnung.
"Willst du zuerst duschen?", fragte ich Dima nun der mit den Achseln zuckte. "Wenn du mich das lässt."
Ich deutete in die Richtung meines Badezimmers und grinste. "Scheint so, als bräuchtest du wieder Klamotten von mir, hm?"
Dima sah mich mit einem undeutbaren Blick an. "Sieht so aus."

Während er also duschte, kramte ich für uns beide trockene Klamotten aus dem Kleiderschrank. Anschließend wartete ich darauf, dass Dima aus der Dusche stieg, damit ich endlich duschen konnte.
Wenige Minuten später öffnete sich die Türe zum Badezimmer und Dima kam, nur mit einem Handtuch um die Hüften, heraus. Zwar immer noch etwas nass, doch dieses Mal war es wenigstens nicht das Regenwasser.
Schnell reichte ich ihm meine Klamotten, die er mit einer freien Hand annahm.
"Zieh' dich an. So kannst du doch hier nicht rumlaufen."

Dima's Sicht:
Ich konnte es kaum fassen, doch ich glaubte richtig gesehen zu haben, als mir Julien für eine kleine Sekunde zuzwinkerte.
Ohne es zu wollen, grinste ich, was Julien als Antwort reichte, da er nun selbst ins Badezimmer ging und die Türe hinter sich schloss.
Die Zeit alleine nutzte ich, um meine Klamotten zu wechseln und meine nassen Klamotten in den Wäschetrockner zu werfen, in dem bereits Julien's Sachen lagen.

Anschließend kam mir eine Idee, die ich sofort umsetzte.
Um uns beiden den Abend chilliger zu gestalten, holte ich die Bettwäsche aus Julien's Schlafzimmer und legte sie so auf die Couch, sodass wir uns damit zudecken konnten, während wir  zockten oder einen Film schauten.

Als Julien wieder aus dem Bad kam, waren mehrere Minuten vergangen, da er durch den Gips auf deutlich mehr achten musste, wie ich. Auch seine Haare waren noch immer etwas nass und standen ihm leicht wirr vom Kopf ab.
Julien lachte leise auf, als er sah, was ich in meiner Zeit alleine bereits getan hatte. "Ich hab' noch nie daran gezweifelt, dass du was Schlechtes zu was Gutem umwandeln kannst. Die Couch sieht einladender aus als sonst."

Ich nickte anerkennend und beobachtete ihn dabei, wie er sich neben mich setzte.
"Zum Glück sind die heutigen Smartphones wasserdicht. Also, was willst du essen? Ich hab Lust auf Pizza.", fragte ich nun.
"Hört sich nach 'nem Plan an."

Freundschaft Plus  [Dima x Julien FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt