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Leute, lasse ich sie zu oft miteinander rummachen? Aber was würde man als Erwachsener, alleine und frisch verliebt, denn sonst tun? Memory spielen wenn man endlich mal Privatsphäre hat?😂 Auf jeden Fall kommen noch Kapitel, in denen es wie hier um andere Themen geht, keine Sorge. 😂👌🏻

Julien's Sicht:
Am ersten Tag unseres Urlaubs hatten wir uns eine Geländewagen Tour durch Bora Bora gebucht, die uns an die besten Sehenswürdigkeiten führte, wenn man der gegebenen Karte folgt. Als Pfand musste einer von uns beiden seinen Reisepass hinterlegen, sodass wir den Geländewagen auch wieder zurück bringen würden, natürlich in dem Zustand, in dem wir ihn bekommen hatten.

Dima und ich packten also nur das wichtigste zusammen und warfen den Rucksack auf den Rücksitz, bevor ich den Motor startete und losfuhr.
Da der Wagen ein Radio besaß und Dima ein Kabel, mit dem man das Handy verbinden konnte mitgenommen hatte, hörten wir nebenher noch Musik, die uns gefiel.

"Wo lang? Immerhin bist du derjenige, der uns nun durch dieses Paradies hier führt.", sagte ich grinsend und schaute eine Sekunde hinüber zu Dima, der die ausgehändigte Karte studierte.
Mittlerweile fuhren wir nur noch auf einer Art Waldweg, sodass ich nicht so schnell fahren konnte, da wir sonst ordentlich durchgeschüttelt wurden.
Die Hitze machte das Ganze auch nicht gerade leichter, doch es ließ sich aushalten mit der Klimaanlage des Wagens, die wir bereits voll aufgedreht hatten.

"Da vorne spaltet sich der Weg gleich. Da solltest du links fahren, sonst kommen wir nicht an den ersten Aussichtspunkt.", erklärte mir Dima und sah konzentriert nach vorne, damit wir die Stelle nicht verpassten.
Wie er bereits gesagt hatte, kamen wir an eine Aufspaltung, an der ich nun links abbog, sodass wir nun einen Weg hinauf fuhren, der zu einem Aussichtspunkt führte, von dem man aus über die Insel blicken konnte.
"Ab hier nur noch dem Weg folgen. Sollte nicht so schwer sein.", sagte Dima und lehnte sich in seinem Sitz zurück, ehe er seine Sonnenbrille richtete.

"Ich will mich nicht beschweren, aber das Wetter macht mir zu schaffen. Ich bin das nicht gewöhnt." Dima lehnte seinen Kopf an die Scheibe und beobachtete die Landschaft.
"Keine Sorge, man. So geht's mir auch. Aber das wird nach ein paar Tagen besser ... denke ich zumindest. Außerdem wird es Abends sowieso kühler und ich denke nicht, dass wir dann schon schlafen gehen.", entgegnete ich und lehnte mich zurück in den Sitz, da es sowieso nur noch gerade aus ging für eine längere Zeit.

"Nein, glaub' ich auch nicht." Dima sah auf seine Uhr und rechnete einige Sekunden nach. "Wir sollten zurück sein, bevor in der Hotelbar die Feierlichkeiten losgehen. Dann haben wir noch genug Zeit, um auch nochmal in unseren Bungalow zu gehen.", erklärte er mir nun und ich nickte.
"Ich will auch nicht wirklich an die Bar sitzen, wenn ich wie ein Fischhändler rieche."
Über diesen Kommentar musste Dima lachen und brachte mich damit zum grinsen. "Ist doch so.", hing ich hinten dran und sah bereits den Aussichtspunkt vor uns liegen.

"Wenn man hier wohnt, hat man sicher ein geiles Leben. Aber irgendwie würde ich mich hier früher oder später langweilen, wenn ich keine Arbeit habe.", begann Dima gedankenverloren, bevor er weiterfuhr und ich ihm schweigend zuhörte. "Ich meine, wenn du hier wirklich alles hast: deine Ruhe, 'ne schöne Aussicht, jemanden mit dem du reden kannst und vielleicht auch deinen ... Partner, dann werdet ihr beide sicherlich nach spätestens drei Wochen merken, dass nichts mehr geht. Irgendwann hat man alle Aktivitäten, die die Insel anbietet durch und dann kann man nur noch rumliegen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Dann müsste man sich hier auch Arbeit suchen, um nicht an Langeweile zu sterben. Ich denke zumindest, dass es hier auch Arbeit gäbe. Und wenn man nur Bootsbauer wird." Lachend rückte sich Dima seine Sonnenbrille zurecht, bevor ich eine Hand auf seinen Oberschenkel legte.

"Ich denke du hast recht. Ich denke mir würde der Alltag fehlen.", fügte ich hinzu und sah, wie Dima nickte.
Wenige Sekunden später waren wir bereits an unserem ersten Ziel angekommen und stiegen so schnell wie es ging aus, damit die kühle Luft im Geländewagen erhalten blieb.

Die Aussicht, die sich uns nun bot, war beinahe zu schön, um wahr zu sein. Das klare, blaue Wasser schien unendlich, sodass man glauben konnte, dass diese Insel die Einzige auf der ganzen Welt war. Auch die schneeweißen Strände rund um die Insel schienen unberührt, so als gäbe es keine Menschen, die hier bereits lebten.

"Träum' ich, oder seh' ich das gerade wirklich?", fragte ich ungläubig und ging näher auf den Abgrund zu, über den wir über die Insel blickten.
"Soll ich dich hauen? Dann siehst du, ob es wahr ist oder nicht."
Gespielt böse sah ich Dima an, der grinste. "Nein, man. Kein Ding. Ich denke, das bekomme ich schon selbst raus.", erklärte ich ihm ironischer Weise.

Nach ein paar Minuten setzten wir unsere Tour weiter. Dabei kamen wir an einer kleinen Lagune vorbei, die versteckt in den Wäldern lag und einen Wasserfall beinhaltete. Anschließend kamen wir an Steinbauten von Ureinwohnern vorbei und konnten zum Schluss am Strand entlang fahren, bevor wir den Geländewagen zurück zu dem Shop brachten, der die Tour anbot.
Als wir also wieder dort ankamen, sank die Sonne bereits wieder und kam dem Meer im übertragenen Sinne immer näher, sodass die Insel in einem roten Ton gefärbt wurde.

Dima und ich waren sichtlich erschöpft von der Tour, die sich zu unserem Erstaunen über den ganzen Tag hinweg gezogen hatte. Wir waren also froh, dass wir uns noch einige Stunden in unserem Bungalow aufhalten konnten.

Ich war verschwitzt und zog mir sofort mein Shirt aus, als die Tür hinter uns ins Schloss flog.
"Also ich persönlich fand ja die Lagune am geilsten. Da hätte ich stundenlang bleiben können.", sagte ich, da wir wirklich so lange geblieben waren, bis wir notgedrungen weiter fahren mussten, damit wir noch vor Ablauf der Zeit zurück waren.
"Ich weiß, ging mir genauso. Wir sollten vielleicht einfach mal so dahin fahren, mit einem Wagen, den man länger und ohne Tour bucht, falls das möglich ist.", schlug Dima vor und tat es mir gleich, indem er sein Shirt ebenfalls auszog.

"Das sollten wir tun. Aber morgen ist ja erst mal was anderes dran. Ich glaube auf dem Plan steht entweder Jetski oder Katamaran fahren.", überlegte ich noch einmal, da ich selbst nicht mehr sicher war, was genau wir tun wollten.
"Eines der beiden Dinge wollten wir tun, ja. Was, weiß ich auch nicht mehr. Aber das sehen wir ja morgen, wenn wir wieder an die Rezeption gehen. Die Angestellten werden uns schon sagen, was wir gebucht haben.", sagte Dima und lachte.
"Is' ja auch ihr Job.", fügte ich hinzu, bevor ich das Bad öffnete, da ich duschen wollte.
Als ich mich aber heute genauer umsah, bemerkte ich, dass die große Eckbadewanne, die wir haben, auch über Düsen verfügte, sodass sie wie ein Jacuzzi oder Whirlpool allgemein funktionierte. Das hatten Dima und ich wohl nicht gemerkt, nachdem wir duschen gegangen waren.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht kam ich also zurück ins Wohnzimmer und sah Dima, der sein Smartphone gerade einsteckte, um es zu laden.
Als er mich sah, drehte er sich fraglich zu mir.
"Hast du Lust zu baden?", fragte ich grinsend und wusste jetzt schon, wie seine Antwort lauten würde.

Freundschaft Plus  [Dima x Julien FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt